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Migration und Identität
Bikulturalität als Translation und Vorteil
Olivia Wajman
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Zentrum für Translationswissenschaft
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Dolmetschen Polnisch Englisch
Betreuer*in
Michele Cooke
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.36652
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29861.67886.117961-6
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurde der Zusammenhang zwischen Bikulturalität sowie Bilingualismus und Identität bei Menschen in verschiedenen Kulturen näher betrach- tet. Insbesondere wurden die Vorteile des Bilingualismus berücksichtigt. Es zeigte sich, dass die Begriffe der Kultur und der Migration nicht leicht zu definieren sind. In diesen Bereichen existiert nämlich eine große Anzahl an unterschiedlichen Begrif- fen, die zum Teil widersprüchlich und zum Teil komplementär sind. Dies kann möglicher- weise auf die Interdisziplinarität der Migrationsforschung zurückgeführt werden. Der Begriff der Kultur hat sich darüber hinaus über die Zeit stark verändert. Aus diesem Grund ist es auch schwierig, eine allgemein gültige Definition vorzuschlagen. Es zeigten sich jedoch in Bezug auf die Fragestellung dieser Arbeit deutliche positive As- pekte von Bikulturalität und Zweisprachigkeit. Wenn Menschen täglich in einer bilingua- len Art und Weise agieren, so fördert dies im Allgemeinen durch die ständige Übung die Schnelligkeit der Worterkennung. Hierbei ist es jedoch zu erwähnen, dass bei einer Be- trachtung der Vorteile von Bilingualismus und Bikulturalität gerade die Studien nach den 1960er Jahren von Bedeutung sind, weil diese im Großen und Ganzen die Störvariablen der Studien vor 1960 ausgeschaltet hatten und somit positive Effekte von Bilingualismus und Bikulturalität nachweisen konnten. Die Ergebnisse der neueren Forschung zeigen, dass Menschen, die bilingual aufwachsen, keinerlei Schwierigkeiten dabei haben, wenn Sätze nach ihrer syntaktischen Korrektheit zu ordnen sind. Des Weiteren haben sie ein besseres Gefühl für Grammatik. Auch die kom- munikative Sensibilität ist bei bilingualen Menschen häufig deutlicher ausgeprägt, als dies bei monolingualen Menschen der Fall ist. Mittels Tests von Piaget konnten die Forscher auch nachweisen, dass sich bilinguale Men- schen im Allgemeinen mehr auf ihr Gegenüber konzentrieren, als monolinguale Menschen dies tun. Sie sind nämlich aufgrund ihrer Erfahrungen eher gewohnt, auf ihr Gegenüber mehr Rücksicht zu nehmen. Die Ursache dafür liegt möglicherweise darin, dass bilinguale Personen ständig ihre Umgebung beobachten müssen, um entscheiden zu können, in wel- cher Sprache sie sich gerade ausdrücken sollen und wann ein Sprachenwechsel angebracht ist. Eine der möglichen Erklärungen für diese Vorteile von bilingualen Menschen ist etwa ihre ständige Übung des Umschaltens von einer Sprache in die andere, was eine gewisse Flexi- bilität erfordert. Eine weitere plausible Erklärung ihrer Vorteile wäre jene, dass die eigene Sprache wesentlich bewusster wahrgenommen wird, wenn auch noch eine andere Sprache beherrscht wird. Die Zweisprachlichkeit ist allerdings auch in ihrem politisch-gesellschaftlichen Kontext zu sehen. Es besteht kein Zweifel darüber, dass die Begegnungen mit anderen Kulturen eine Kultur nur bereichern können. Allerdings darf man nicht vergessen, dass dies in vielen Ländern im Kontext der politischen Regelungen nicht erkannt wird. Die Mehrsprachigen, vor allem die Einwanderer_innen gelten nach wie vor wie Fremde, die eine Bedrohung der eigenen Identität und Kultur darstellen, weswegen die Staaten sich entscheiden, sie per Gesetz zur Übernahme der Sprache des jeweiligen Staates  und somit auch seiner Kultur  zu verpflichten. Dies zeigt die ambivalente Einstellung der Gesell- schaften und Politiker der Mehrsprachigkeit bzw. der kulturellen Vielfalt gegenüber. Eine mehrsprachige und multikulturelle Gesellschaft bleibt immer noch ein (oft nicht wirklich gewünschtes) Postulat.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Migration Identität Bikulturalität Zweisprachigkeit
Autor*innen
Olivia Wajman
Haupttitel (Deutsch)
Migration und Identität
Hauptuntertitel (Deutsch)
Bikulturalität als Translation und Vorteil
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
94 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Michele Cooke
Klassifikation
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.10 Wissenschaft und Gesellschaft
AC Nummer
AC12617238
Utheses ID
32489
Studienkennzahl
UA | 065 | 375 | 342 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1