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Schopenhauer's last will
Ronald Sladky
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Betreuer*in
Olga Markič
DOI
10.25365/thesis.3695
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30169.16195.982461-1
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Nach Ansicht des deutschen Philosophen Arthur Schopenhauer (1788-1866) ist die Welt, die wir sehen und kennen, nicht Deckungsgleich mit der Wirklichkeit. Er nennt dieses gedankliche Bild die Welt der Vorstellungen, die durch das Wirken unseres Intellekts entsteht. Diese Vorstellungen sind das subjektive und persönliche Korrelat der Wirklichkeit und abhängig von unserer Wahrnehmung und den internen Wirkungsweisen unseres Intellekts. Da Schopenhauer einen rein subjektiven Idealismus verwirft, glaubt er an die ontologische Existenz eines beobachter-unabhängigen Seienden, das er in der Tradition Kants das Ding an sich nennt. Dieses Ding an sich erkennt er im Willen, eine transzendentale, ungerichtete und außerpersönliche Kraft, die kein intentionales Ziel verfolgt, außer fortwährend zu wollen und zu streben. Für uns Menschen liegt der Wille außerhalb der objektiven Wissbarkeit, wenngleich wir sein Wirken ständig als Wünsche, Triebe, Neigungen und den Willen zum Leben erfahren. Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt auf ausgewählten Standpunkten von Schopenhauers Philosophie, die mit Hilfe moderner Fragestellungen und Ansätzen der interdisziplinären Kognitionswissenschaften analysiert werden sollen. In 3.1 wird Schopenhauers Version des transzendentalen Idealismus mit logischen und naturwissenschaftlichen Mitteln hinterfragt. Es konnte gezeigt werden, dass Schopenhauers Argumente nur höchst unzureichend sind und sogar logische Fehler enthalten. Dennoch wurden in der Folge jene Hauptannahmen ausgearbeitet und diskutiert, welche nach meiner Überzeugung die Grundpfeiler von Schopenhauers Erkenntnistheorie sind. Danach werden Schopenhauers Theorien zu Gehirn und Geist auf ihre neurobiologische Plausibilität geprüft (3.2). Ein aktuelles Paradigma der Cognitive Science ist die Theorie der verkörperten Kognition (embodied cognition). Im Zuge dieser Arbeit wurde erläutert, dass ähnliche Ansätze bereits in Schopenhauers Philosophie anzutreffen sind (3.3). Da einige Charakteristika von Schopenhauers Wille-Konzept stark an Aussagen der Evolutionstheorie erinnern, sollte in 3.4 die Frage gestellt werden, ob der Idee eines transzendentalen Willens auch metaphorisch verstanden werden könnte und ob eine Naturalisierung möglich ist. Der letzte Abschnitt behandelt das Thema Willensfreiheit und inwiefern Schopenhauer einen Beitrag zur gegenwärtigen Diskussion leistet (3.5).
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Schopenhauer Embodiment Theorie des Geistes Willensfreiheit Neuroscience Evolution Erkenntnistheorie Kognitionswissenschaft
Autor*innen
Ronald Sladky
Haupttitel (Englisch)
Schopenhauer's last will
Paralleltitel (Deutsch)
Schopenhauers Vermächtnis
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
X, 91 S.
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Olga Markič
AC Nummer
AC07541599
Utheses ID
3249
Studienkennzahl
UA | 066 | 013 | |