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Kollektive Identitätsbildung im südburgenländisch-westungarischen Raum des langen 19. Jahrhunderts. Eine alltagsgeschichtliche Betrachtung dörflicher Gesellschaften
Johannes Neuhold
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Geschichte, Sozialkunde, Polit.Bildg. UF Informatik und Informatikmanagement
Betreuer*in
Andreas Gottsmann
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.36671
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30288.02206.316169-5
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Diplomarbeit untersucht aus einer alltagsgeschichtlichen Perspektive kollektive Identitätsvorstellungen in den dörflichen Gesellschaften des „südburgenländische-westungarischen“ Raums des langen 19. Jahrhundert. Im ersten Teil werden die theoretischen Grundlagen und Begrifflichkeiten zu den Themen „Kollektive Identität“, „Nationalismus“, „Alltagsgeschichte“ und „Dörfliche Gesellschaften“ definiert. Dabei werden vor allem die Aspekte „Identität“ und „Nationalität“ auf Basis konstruktivistische Theoriemodelle, wie jener von J. und A. Assmann, Halbwachs und Judson, erläutert. Postkoloniale Ansätze sollen die Machtausübung von Institutionen und Personen innerhalb der Habsburgermonarchie deutlich machen. Als Methode zur Untersuchung von kollektiven Zugehörigkeitsgefühlen wird eine diskursive Analyse alltagsgeschichtlicher Quellen vorgeschlagen. Der zweite Teil fokussiert auf den Grenzen und sozialen Strukturen des Untersuchungsraumes. Besonders auf die Schwierigkeit einer politischen und kulturellen Grenzziehung wird hingewiesen. Die Bevölkerungsstrukturen, die anhand von Volkszählungsdaten ermittelt wurden, ergeben ein sprachlich, religiös und kulturell vielfältiges Bild. Die unterschiedlichen Verhältnisse zwischen den Ortschaften werden besonders auf Grund der Mikroanalysen der Gemeinden Oberwart (ung. Felsőőr) und Dobersdorf (ung. Dobrafalva) deutlich. Im dritten Teil wird in die alltagsgeschichtliche Perspektive gewechselt. Als wichtigste Kategorien in Hinsicht auf die Analyse kollektiver Identitäten habe ich die Schwerpunkte auf die Untersuchungsgebiete „Volksschulen“, „Konfessionen“, „Lebenswelten im Dorf“ und „„Wir“ und die „Anderen“ in den dörflichen Gemeinschaften“ gesetzt. Durch die starke Einbindung in die Dorf- und Religionsgemeinschaften sowie dem Einfluss der konfessionellen Volksschulbildung waren nationale Zugehörigkeitsgefühle bei einem Großteil der Bevölkerung nicht sehr stark entwickelt. Der ungarische Staat wurde von den Einwohnern lange zumindest akzeptiert und erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf Grund immer national-magyarisch geprägter Vorgehensweisen abgelehnt. Obwohl bis zu Beginn des Ersten Weltkrieges die Homogenisierungstendenzen von vielen Seiten (Nationale Aktivisten, Ungarischer Staat, Konfessionen, etc.) zunahmen, blieb im „südburgenländisch-westungarischen“ Raum eine sprachlich, religiös und kulturell vielfältige Gesellschaft erhalten, die jedoch an wirtschaftlichen, sozialen und demokratischen Defiziten krankte.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Kollektive Identität Burgenland Westungarn
Autor*innen
Johannes Neuhold
Haupttitel (Deutsch)
Kollektive Identitätsbildung im südburgenländisch-westungarischen Raum des langen 19. Jahrhunderts. Eine alltagsgeschichtliche Betrachtung dörflicher Gesellschaften
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
117 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Andreas Gottsmann
Klassifikation
15 Geschichte > 15.07 Kulturgeschichte
AC Nummer
AC12238166
Utheses ID
32507
Studienkennzahl
UA | 190 | 313 | 884 |
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