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Vom Bardo Thödol zum psychedelischen Handbuch
Stadien einer Rezeptionsgeschichte
Matthias Grümayer
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Katholisch-Theologische Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Individuelles Diplomstudium Religionswissenschaft
Betreuer*in
Karl Baier
DOI
10.25365/thesis.36746
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29887.94174.301463-9
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Ziel der vorliegenden Diplomarbeit ist es, Transformationsprozesse und Bedeutungs-verschiebungen im Rahmen der westlichen Rezeptionsgeschichte der tibetisch-buddhistische Ritualtexte des Bardo Thödol Chenmo aus dem 14. Jhdt. an Hand von zwei Beispielen herauszuarbeiten, nämlich dem Tibetan Book of the Dead (1927) von Walter Y. Evans-Wentz und The Psychedelic Experience (1964) von Timothy Leary et al.
Es handelt sich dabei um eine Literaturarbeit, der methodisch ein Close Reading von Schlüsseltexten zu Grunde liegt. Dazu zählen maßgeblich auch die Vorwörter und Kommentare zu den genannten Werken. Zudem werden die jeweilige Entstehungsgeschichte und der kulturelle Hintergrund der Texte sowie die Biographie der Autoren untersucht. Das Bardo Thödol besteht aus mehreren Schriften, die im Zusammenhang mit Sterbe- und Totenritualen sowie als Meditationsanleitungen verwendet wurden und mit der Tradition der Schatztexte in Verbindung stehen. Der Anthropologe Evans-Wentz wurde vor allem von der Theosophie und dem verklärten Bild von Tibet als einem Ort der ursprünglichen Weisheit und der verborgenen Meister beeinflusst. Der klinische Psychologe Leary war von Aldous Huxley und seinen persönlichen Erfahrungen mit psychedelischen Substanzen wie Psilocybin und LSD geprägt. In einem komparativen Teil werden die unterschiedlichen Deutungen zentraler Konzepte, die in allen drei Werken vorkommen, gegenüber gestellt. Dabei werden die Vorstellungen über zyklische Existenz, Leerheit (śūnyatā), sowie psychologische Deutungsstrategien und die Transformation der Funktion der Texte untersucht.
Die Ergebnisse der Arbeit deuten darauf hin, dass das Bardo Thödol in seiner westlichen Rezeption als universelle Matrix für ein theosophisches Weltbild mit einer bestimmten Doktrin der Widergeburt im Zentrum, sowie als Landkarte des Bewusstseins im Rahmen einer psychedelischen Erfahrung fungiert. Das Bardo Thödol ist also nicht das Ziel, sondern der Ausgang der jeweiligen Interpretation, wobei es mehr oder weniger als ein von seinem ursprünglichen kulturellen und zeitlichen Kontext losgelöstes Artefakt behandelt wird.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Tibet Bardo Thödol The Tibetan Book of the Dead The Psychedelic Experience Transformationsprozesse Rezeptionsgeschichte
Autor*innen
Matthias Grümayer
Haupttitel (Deutsch)
Vom Bardo Thödol zum psychedelischen Handbuch
Hauptuntertitel (Deutsch)
Stadien einer Rezeptionsgeschichte
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
166 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Karl Baier
Klassifikationen
11 Theologie > 11.00 Theologie, Religionswissenschaft: Allgemeines ,
11 Theologie > 11.93 Buddhismus
AC Nummer
AC12304203
Utheses ID
32573
Studienkennzahl
UA | 057 | 011 | |