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Alltagsverstand und gegenhegemoniale Perspektiven
eine Untersuchung der Klinik der Solidarität in Thessaloniki
Jannis Menn
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Politikwissenschaft
Betreuer*in
Ulrich Brand
DOI
10.25365/thesis.36803
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30301.97256.910954-6
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die Klinik der Solidarität in Thessaloniki (Griechenland) bietet Menschen, denen der Zugang zu einer ausreichenden Gesundheitsversorgung verwehrt bleibt, kostenlos medizinische Behandlung an. Zugleich verfolgt sie das Ziel, politische Veränderungen zu bewirken, um somit eine umfassende öffentliche Gesundheitsversorgung sicherzustellen. Wie die Klinik dieses Ziel verfolgt und wie erfolgreich sie damit ist, ist Gegenstand der Untersuchung. Das Kernstück der Arbeit stellt die Auswertung von Leitfadeninterviews dar, die im Sommer 2014 mit Mitarbeiter_innen sowie Patient_innen der Klinik durchgeführt wurden.
Um den politökonomischen Kontext der Klinik darzulegen, werden die Ursachen der Wirtschafts- und Finanzkrise sowie die Folgen der Sparpolitik für die Gesundheitsversorgung in Griechenland ausgearbeitet. Um Möglichkeiten der Politisierung der Patient_innen fassbar zu machen, wird der Ideologiebegriff im Sinne der marxistischen Theoriebildung umrissen und um Gramscis Überlegungen zu Hegemonie und Alltagsverstand ergänzt; mit Theorien der Kritischen Psychologie zu Handlungsfähigkeit wird untersucht, welche Bedingungen eine Veränderung des Alltagsverstandes begünstigen. Mit Theorien zu solidarischer Ökonomie wird fassbar gemacht, welche Perspektiven der gesamtgesellschaftlichen Veränderung sich für die Klinik der Solidarität ergeben.
Die Auswertung der Interviews legt dar, mit welchen Strategien die Klinik versucht, die Patient_innen zu politisieren und in die Organisation der Klinik einzubinden. Ebenfalls wird diskutiert, mit welchen Mitteln die Klinik Machtverhältnisse zwischen Ärzt_innen und Patient_innen abbauen möchte. Die Arbeit kommt zum Schluss, dass die Klinik über ein beachtliches Potential verfügt, mit Menschen in politischen Kontakt zu kommen. Die Politisierung und Organisierung der Patient_innen gelingt insgesamt jedoch nur in eingeschränktem Maße. Die Klinik plant mit verschiedenen vielversprechenden Projekten, eine intensivere Einbindung der Patient_innen zu ermöglichen.
Abstract
(Englisch)
The Clinic of Solidarity in Thessaloniki, Greece, is providing medical care for people who are excluded from the National Health Service. Additionally, it aims at substantial political change and to establishing a free and universally accessible health care system. This paper evaluates the clinic's strategies towards these goals. Besides the theoretical framework, several interviews with workers and patients in the clinic have been conducted in summer 2014.
In order to understand the political and economical context of the clinic, the reasons for the current economic and financial crisis and their impact on the health care system of Greece are discussed. To analyze the possibilities of politicization in a larger social context, the thesis is using Marxist theory of ideology and Antonio Gramscis concepts of common sense and hegemony. Critical Psychology is applied to examine the conditions for a change of consciousness. Furthermore, theories of solidary economy are used to grasp the clinic's perspective towards a change in society as a whole.
The evaluation of the interviews analyzes the clinic's strategies to politicize the patients and to reduce power relations between the doctors and the patients. The study concludes that the clinic possesses a powerful potential for political interaction with the patients, however, succeeds only within limits. Yet, the clinic plans several promising projects to further integrate the patients.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
Greece Crisis Austerity Health Care Clinic of Solidarity Community Clinic Thessaloniki Self-Organization Political Movement Ideology Hegemony Common Sense Critical Psychology Solidary Economy
Schlagwörter
(Deutsch)
Griechenland Krise Austerität Sparpolitik Gesundheitswesen Gesundheitssystem Gesundheitspolitik Sozialpolitik Klinik der Solidarität Thessaloniki Gemeinschaftsklinik Selbstorganisation Politische Bewegung Ideologie Hegemonie Alltagsverstand Kritische Psychologie Solidarische Ökonomie
Autor*innen
Jannis Menn
Haupttitel (Deutsch)
Alltagsverstand und gegenhegemoniale Perspektiven
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine Untersuchung der Klinik der Solidarität in Thessaloniki
Paralleltitel (Englisch)
The Clinic of Solidarity in Thessaloniki ; counter-hegemonic perspectives
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
IV, 122 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Ulrich Brand
Klassifikationen
44 Medizin > 44.06 Medizinsoziologie ,
71 Soziologie > 71.38 Soziale Bewegungen ,
71 Soziologie > 71.44 Gruppenprozesse ,
71 Soziologie > 71.68 Sozial Schwache ,
71 Soziologie > 71.80 Sozialpolitik: Allgemeines ,
77 Psychologie > 77.24 Kritische Psychologie ,
89 Politologie > 89.52 Politische Psychologie, Politische Soziologie ,
89 Politologie > 89.62 Politische Bewegungen ,
89 Politologie > 89.73 Europapolitik, Europäische Union ,
89 Politologie > 89.93 Nord-Süd-Verhältnis
AC Nummer
AC12268707
Utheses ID
32619
Studienkennzahl
UA | 066 | 824 | |