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"Ein Weib bin ich, und ich meinte doch, regiert / Zu haben, wie ein Mann und wie ein König"
Königin Elisabeth I. in den historischen Dramen Friedrich Schillers und Ferdinand Bruckners
Eva Mak
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Deutsch UF Katholische Religion
Betreuer*in
Martin Neubauer
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.36924
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29078.74541.410470-0
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Herrschaft Königin Elisabeths I. ist ein Aspekt der englischen Geschichte, der sich äußerst komplex darstellt und auch heute noch in der Populärkultur ein beliebtes und belebtes Motiv ist. Vor allem drei Krisenpunkte ihres Lebens haben sich in dichterischen Bearbeitungen herauskristallisiert: ihre leidvolle Jugend unter der Regierungszeit ihrer Halbschwester Mary, ihre Auseinandersetzung mit der schottischen Königin Maria Stuart, der sich Friedrich Schiller widmet, sowie der Bruch mit ihrem wesentlich jüngeren Günstling Graf Essex, den Ferdinand Bruckner mit dem Spanienkonflikt verbindet. Die vorliegende Arbeit widmet sich den dramatischen Bearbeitungen Friedrich Schillers und Ferdinand Bruckners. Das Spannende an Bearbeitungen einer historischen Episode sind die dichterischen Freiheiten im Umgang mit der Realgeschichte – sei es in Form von Verjüngung, Komprimierung von Zeitabständen oder frei erfundenen Figuren – kurz: die Intentionen des Autors. Diese werden erschlossen durch Übereinstimmungen und bewusste Abweichungen von der historischen Wirklichkeit. Dichtungen über Geschichte sind immer auch Deutungen derselben – häufig werden Probleme der eigenen Zeit unter dem Deckmantel eines historischen Sujets angesprochen. Einen fruchtbaren Boden zur literarischen Bearbeitung von Geschichte bieten Umbruchszeiten. Große staatspolitische oder religiöse Umwälzungen markieren solche Zeitenwenden, sie sind geprägt von geschichtlichen Krisen. Beide Dramen stellen einen geschichtlichen Wendepunkt des englischen Königshauses des 16. Jahrhunderts dar. Nicht bloß die Dramenhandlungen sind in einer Zeitenwende angesiedelt, auch die Autoren erleben während ihrer Entstehung eine Umbruchszeit. Schiller verfasst Maria Stuart unter den Eindrücken der Französischen Revolution und übt in der Folge Absolutismuskritik. Die Entstehung von Bruckners Drama Elisabeth von England ist geprägt vom Aufdämmen des Dritten Reiches und im Medium des Geschichtsdramas gelingt es ihm Zeitkritik zu üben. Die Intentionen des historischen Dramas werden neben terminologischen und Gattungsfragen, ebenso wie die Beziehung von Geschichte und Dichtung, im ersten Teil dieser Arbeit thematisiert. Der zweite Abschnitt befasst sich mit Schillers dramatischer Bearbeitung des Maria Stuart Stoffes. Im Rahmen dieses Kapitels werden historische Hintergründe und Abweichungen von der Realgeschichte ebenso thematisiert wie die Rolle der Geschichte und die Darstellung Königin Elisabeths – vornehmlich in Abgrenzung zu ihrer Rivalin Maria Stuart. Ein ähnlicher Aufbau findet sich im letzten Teil dieser Arbeit, der um Bruckners 1930 uraufgeführtes erstes historisches Drama Elisabeth von England kreist. Maria Stuart und Elisabeth von England sind durchdrungen von geschichtsträchtigen, weltanschaulichen und machtpolitischen Auseinandersetzungen, beide Elisabethfiguren sind zerrissen zwischen ihrer Rolle als Herrscherin und Frau. Bruckner legt das Hauptaugenmerk auf die Individualpsychologie der zentralen Figuren, während es Schillers Ziel ist, das Historische in einem überpersönlichen Tragischen aufgehen und Distanz und Objektivität walten zu lassen. Es wird sich zeigen, dass die Geschichtsdramen zahlreiche Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede aufweisen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Friedrich Schiller Maria Stuart Ferdinand Bruckner Elisabeth von England historisches Drama
Autor*innen
Eva Mak
Haupttitel (Deutsch)
"Ein Weib bin ich, und ich meinte doch, regiert / Zu haben, wie ein Mann und wie ein König"
Hauptuntertitel (Deutsch)
Königin Elisabeth I. in den historischen Dramen Friedrich Schillers und Ferdinand Bruckners
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
97 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Martin Neubauer
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.70 Literaturwissenschaft: Allgemeines
AC Nummer
AC12249350
Utheses ID
32730
Studienkennzahl
UA | 190 | 333 | 020 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1