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Gesellschaftsmodelle und inszenatorische Analogien
die "Aktionsanalytische Organisation" der Mühl Kommune Friedrichshof und amerikanische "Megachurches"
Fanny Stapf
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Theater-, Film- und Medientheorie
Betreuer*in
Brigitte Marschall
DOI
10.25365/thesis.36971
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29887.68276.316469-7
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Diese wissenschaftliche Arbeit versucht anhand von vier Analogien, die auf Ritualität, Theatralität, Inszenierungs¬strategien und manipulativen Rollendarstellungen beruhen, festzustellen, ob eine Gegenüber¬stellung zweier konträr wirkender Gesellschaftsphänomene möglich ist. Im Fokus steht das sozialutopische Gesellschaftsmodell der „ Aktionsanalytische Organisation“ („AAO“), gegründet von dem Aktionskünstler Otto Mühl und die religiös-wirtschaftlich orientierten amerikanischen „Megachurches“- Saddleback Church, Lakewood und LifeChurch.tv. Ausgehend von dem Drang der Individuen nach einer Existenz stabilisierenden Wir-Identität, die unter anderem durch die Anonymisierung in der Normgesellschaft nicht mehr auffindbar scheint, schließen sich Individuen gemeinschaftsbildenden Gruppen an, die ein Gefühl des Willkommenseins und der Akzeptanz vermitteln. Damit diese Gemeinschaften längerfristig bestehen können, dienen ihnen ritualisierte Prozesse mit therapeutischen Ansätzen als wichtige Grundlage. Um jene Beobachtung wissenschaftlich zu fundieren, dient Arnold van Genneps Werk „Übergangsriten“ und der hier erklärte dreiphasige Ritualprozess der Trennung-, Schwellen- und Umwandlungsriten als Basis. Die Kenntlichmachung aller dreier Riten in beiden Modellen ist die erste relevante Analogie. Allen Ritualen ist ein therapeutischen Charakter zu entnehmen, welcher sich subtil innerhalb der Darstellungsprozesse erkennen lässt (= die Selbstdar¬stellungsabende der AAO und die Gottesdienste der Megachurches) und mit Hilfe von Erving Goffmans „Rahmenanalyse“, explizit mit der „Modulation“, lesbar gemacht werden kann. Drei seiner „Moduln“ („Zeremonien, Sonderausführung, In-anderen- Zusammenhang-Stellen“) sind in beiden Gesellschaftsphänomenen enthalten und bilden die Brücke zu interaktionistischen, dramaturgischen und semiotischen Betrachtung der Inszenierungen der Kollektive, im Sinne Goffmans. Die Offenlegung der inszenatorischen Strategie innerhalb der Interaktionstheatralität der „AAO“ und der amerikanischen Megachurches lässt eine weiter Analogie entstehen und legt offen, dass sich in beiden Modellen ein Personenkult finden lässt, der durch den manipulativen Einsatz von Rollendarstellungen Autoritätsverhältnisse schafft.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
AAO Megachurches therapeutische Ritualität Übergangsriten Rahmenanalyse Interaktionstheatralität Goffman Wir Identität manipulative Rollendarstellungen
Autor*innen
Fanny Stapf
Haupttitel (Deutsch)
Gesellschaftsmodelle und inszenatorische Analogien
Hauptuntertitel (Deutsch)
die "Aktionsanalytische Organisation" der Mühl Kommune Friedrichshof und amerikanische "Megachurches"
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
getr. Zählung : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Brigitte Marschall
AC Nummer
AC12630610
Utheses ID
32769
Studienkennzahl
UA | 066 | 582 | |