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Validierung des EST und 3DW unter besonderer Berücksichtigung von TechnikerInnen sowie Nicht-TechnikerInnen und deren Interessenslage
Alexandra Hofer
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Diplomstudium Psychologie
Betreuer*in
Georg Gittler
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.37045
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29398.28727.316160-6
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Raumvorstellungsfähigkeit wird in der facheinschlägigen Literatur als bedeutsamer Faktor erachtet, da sie zum einen als wesentlicher Aspekt im Rahmen diverser Intel-ligenztheorien gehandhabt wird, zum anderen ein breites und interessantes For-schungsfeld liefert, wobei in der Vergangenheit vor allem geschlechtsspezifische Un-terschiede in der Raumvorstellungsleistung untersucht wurden. Insofern wollte die vorliegende Studie die bisherigen Forschungsergebnisse im Kontext der Raumvor-stellungsleistung ergänzen und untersuchte – neben Geschlechtsunterschieden – auch etwaige Differenzen in der Raumvorstellungsleistung von TechnikerInnen und Nicht-TechnikerInnen in den Verfahren 3DW und EST. Weiters wurde zum einen die eindimensionale Messung besagter Verfahren analysiert, zum anderen interessierten auch Fragestellungen, die sich auf die Vorgabemodi, die Bearbeitungsgeschwindig-keit und die Vorhersagbarkeit von Raumvorstellungsleistungen beziehen. Als Erhebungsinstrumente dienten der 3DW, der EST, der Studien-Navi und eine Selbsteinschätzungsanalogskala, welche 116 Personen vorgegeben wurden. Die ProbandInnen wurden dabei zwei Gruppen zugewiesen: TechnikerInnen gingen zum Untersuchungszeitpunkt entweder einem technischen Beruf nach oder absolvierten ein diesbezügliches Studium, während Nicht-TechnikerInnen keinen bildungs- oder berufsbezogenen Kontakt zum technischen Kontext aufwiesen. Im Zuge der Untersuchung konnte zunächst die eindimensionale Messung der Ver-fahren EST und 3DW bestätigt werden, wodurch das Raschmodell gilt. Auch unter den jeweiligen Vorgabemodi (power und work-limit) kann Raschhomogenität ange-nommen werden. Obwohl die Verfahren EST und 3DW der Erfassung der mentalen Rotation dienen, konnte die Auswertung des Datenmaterials bezüglich der Kombina-tion der beiden Verfahren – nämlich EST-3DW-Gesamt – zeigen, dass beide Tests unterschiedliche latente Dimensionen messen – diesbezüglich kann daher keine Raschhomogenität angenommen werden. Weiters konnte die eigens durchgeführte Studie nachweisen, dass sich Frauen und Männer lediglich im EST, jedoch nicht im 3DW hinsichtlich ihrer Raumvorstellungs-leistung unterscheiden. Dieses Ergebnis wurde zum einen durch den Aspekt der Er-fahrung, zum anderen durch den Faktor der Bearbeitungsstrategie erklärt. 66 Darüber hinaus schnitten TechnikerInnen in besagten Verfahren besser ab, als dies Nicht-TechnikerInnen tun. Dieses Resultat wurde mit der intensiven und alltäglichen Auseinandersetzung der technischen Gruppe mit raumvorstellungsbezogenen Auf-gabenstellungen erklärt, was einem stetigen Training nachkommt und dadurch zur Steigerung der Raumvorstellungsfähigkeit beitragen kann. Weiters konnte gezeigt werden, dass die Items des EST von den Untersuchungsteil-nehmerInnen schneller bearbeitet wurden (unabhängig vom Vorgabemodus) als die Aufgaben des 3DW, was mit der Dominanz der holistischen Bearbeitungsstrategie im EST erklärt wurde. Auch konnte nachgewiesen werden, dass TechnikerInnen nicht schneller in der Bearbeitung der Testaufgaben waren als nicht-technische Proban-dInnen. Außerdem waren Personen, welche sich selbst als gut in raumvorstellungsbezoge-nen Tätigkeiten einschätzen, besser in den Verfahren 3DW und EST, als ProbandIn-nen, die ihre Raumvorstellungsfähigkeit eher schlechter einschätzen. Weiters konnte ein positiver Zusammenhang zwischen praktisch-technischen Interessen und Raum-vorstellungsleistung gefunden werden. In diesem Sinne war auch besagtes Interesse einer der wesentlichen Prädiktoren, welche Raumvorstellungsleistung vorhersagt. Die weiteren waren Hobby, kreativ-künstlerisches, verwaltend-ordnendes, dokumen-tierendes und soziales Interesse sowie die Fähigkeit Stadtpläne zu lesen. Zukünftige Untersuchungen könnten sich vor allem den letztgenannten Thematiken – nämlich Interessen und Selbsteinschätzungen – widmen und diese im Kontext beider Geschlechter erforschen, um somit etwaige Differenzen bzw. Besonderheiten aufzu-decken. Diesbezügliche Erkenntnisse könnten vor allem für den Bildungsbereich re-levant werden, indem Kinder frühzeitig in ihren jeweiligen Interessensbereichen ge-fördert werden, damit wiederum eine selbstwertfördernde Selbsteinschätzung mög-lich wird, die ja – wie die eigens durchgeführte Untersuchung zeigen konnte - zumin-dest mit der Fähigkeit der Raumvorstellung positiv zusammenhängt.
Abstract
(Englisch)
The aim of this study was (1) to test for the Rasch homogeneity of the EST and 3DW under work-limit and power conditions, (2) the examination of potential differences in spatial perception performance as a function of gender and education (technicians vs. non-technicians). Furthermore, it was questioned to what extent interests and self-assessment can predict the spatial perception performance. The data collection instruments EST, the 3DW, Studien-Navi and a self-assessment analogue scale, which were applied to a sample of N = 116 probands were used. Methods that have been used for the evaluation of the data obtained were the likelihood ratio test, the Martin-Löf test, the two-factor analysis of variance, the product-moment correlation by Pearson, the Wilcoxon signed-rank test, the Mann -Whitney-test and multiple line-ar regression. In summary, sex differences in spatial perception performance in favor of men could only be found in the EST - in the 3DW, differences of this kind were not detected. Furthermore, it could be demonstrated that, in both methods, technicians show signif-icantly better spatial perception performance than non-technicians. With regard to the predictability of such performances it can be stated that specific interests (e.g. tech-nical) and self-assessments can explain spatial perception performance to some ex-tent.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Raumvorstellung EST 3-DW Validierungsstudie
Autor*innen
Alexandra Hofer
Haupttitel (Deutsch)
Validierung des EST und 3DW unter besonderer Berücksichtigung von TechnikerInnen sowie Nicht-TechnikerInnen und deren Interessenslage
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
76 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Georg Gittler
Klassifikation
77 Psychologie > 77.52 Differentielle Psychologie
AC Nummer
AC12296604
Utheses ID
32831
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
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