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Österreichs Missionare der Basler Mission
Desiree Bauerstatter
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Evangelisch-Theologische Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Diplomstudium Evangelische Fachtheologie
Betreuer*in
Rudolf Leeb
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.37082
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29531.77489.469969-0
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Beteiligung der österreichischen Protestanten schlug ihre ersten Wurzeln in den theologischen Überlegungen über Mission des Kärntners Justinian von Welz und dem österreichischen Exulanten Nikolaus Ludwig von Zinzendorf. Die aktive Beteiligung, damit meine ich das Ausziehen von Österreichern in die Mission unter den Heiden basierte auf den pietistischen Kerngedanken, die vor allem durch die Deutsche Christentumsgesellschaft unter den Protestanten in Österreich ins Leben gerufen wurden. Die österreichischen Protestanten waren mehrheitlich von der Aufklärung geprägt, vor allem das Konsistorium in Wien. Dadurch, dass die Christentumsgesellschaft den Österreichern nach dem Toleranzpatent beim Aufbau ihrer Gemeinden behilflich sein wollte, knüpften sie einige Kontakte durch die die pietistischen Einflüsse in manchen Kreisen, vor allem in Oberösterreich, Boden fassen konnten. Durch das Engagement von Johann Tobias Kießling der Nürnberger Partikulargesellschaft und Phillip Matthäus Hahn der Stuttgarter Partikulargesellschaft wurden Pfarrer in den österreichischen Gemeinden eingesetzt, die vom württembergischen Pietismus geprägt waren. Diese Pfarrer, und die Belieferung der Protestanten mit Erbauungsliteratur des Pietismus, sorgten für diesen Einfluss. Das pietistische Vokabular der „Jesusliebe“ und „Bruderliebe“ etablierte sich in manchen Kreisen, die um die von der Christentumsgesellschaft beeinflussten Gebiete entstanden. Kurz vor der Gründung der Basler Mission wurde aber die Beziehung der österreichischen Protestanten mit Basel und der Christentumsgesellschaft durch die Bemühungen der Regierung stark reduziert. Einige wenige, dafür starke Beziehungen bleiben allerdings erhalten. Die Pfarrer, die zur Gründungszeit der Basler Mission noch Kontakt mit der Christentumsgesellschaft hatten, waren Pfarrer Wimmer, Pfarrer Koch, Pfarrer Kotschy und Pfarrer Wehrenfennig. Der erste Missionar der aus Österreich in die Basler Missionsschule eintrat und später in die Indienmission ging, Johannes Kindlinger, war nicht von den durch die Christentumsgesellschaft gelegten pietistischen Wurzeln geprägt. Ernst August Diez und Christoph Wilhelm Locher unternahmen vor ihrem Einsatz als Missionare eine Reise nach Österreich, um das Interesse an der Mission der Österreicher zu wecken, und knüpften dabei an den übriggebliebenen obengenannten Kontakten an. Koch und Kotschy waren bereit dazu, in Österreich einen eigenen Missionsverein zu gründen. Dieser kam allerdings wegen des Widerstandes des Oberkirchenrates in Wien nicht zustande. Allerdings konnte Wimmers Engagement für Mission die Brüder Böhm für die Mission interessieren. Samuel Böhm wurde Missionar an der Goldküste. Johannes Huber und Andreas Müller wollten an der Vorarbeit von Diez und Locher anknüpfen, stellten aber fest, dass sich die Pläne zur Gründung eines Missionsvereines nicht verwirklicht hatten. Trotzdem konnten sie einen kleinen Kreis von missionsinteressierten Protestanten in Österreich vorfinden und etwas stärken. In Wien gab es mittlerweile den CVJM, der neben der Basler Mission bei einigen jungen österreichischen Männern den Wunsch wecken konnte, Missionar zu werden. Darunter befand sich Heinrich Gregorius. Auch Franz Aitmoser war durch den CVJM auf die Idee gekommen, in die Basler Missionsschule einzutreten, dieser wurde allerdings später kein Missionar. Matthias Neubachers Missionsinteresse wurde durch Pfarrer Kotschy geweckt. Ende des 19. Jahrhunderts trat er seinen ersten Dienst als Chinamissionar an. 1902 konnte sich der erste Verein für Heidenmission in Österreich bilden. Kurz darauf entstand auch die Basler Missions- Agentur in Wien. Von da an war immer ein Heimatvertreter der Basler Mission in Österreich, um in den evangelischen Gemeinden in Österreich Missionspredigten zu halten, und das Missionsinteresse zu fördern. Als die Agentur begann, intensiver mit dem CVJM zusammenzuarbeiten, wurde dieses Ziel auch ein wenig besser erreicht. Gemeinsam mit allen missionsinteressierten Kreisen, die sich zu 1813 in Österreich befanden wurde der Hauptverein für Heidenmission in Österreich gegründet. In der ersten Zeit dieser Periode wurde Zachäus Egartner als Indienmissionar, Ferdinand Weinbrenner als Chinamissionar, Karl Trawnitschek als Ghanamissionar und Josef Sindelar als Brasilienmissionar von der Basler Mission ausgesandt. Sindelar und Weinbrenners Einsatz wurde jedoch wegen des ersten Weltkriegs verzögert, sodass sie erst später ausgesandt wurden. Johann Dressler wurde in Basel zum Missionar ausgebildet, konnte aber wegen des ersten Weltkriegs nicht ausreisen und arbeitete stattdessen in der Wiener Stadtmission. Eugen Sorg wurde über die Basler Handels-Gesellschaft nach Ghana ausgesandt. Nach dem ersten Weltkrieg war das Interesse an der Weltmission unter den österreichischen Protestanten wieder gesunken. Neubacher zog ein zweites und danach ein drittes Mal nach China aus. Danach zog noch Adolf Oberlerchner nach Kamerun aus, er war der letzte unter den österreichischen Missionaren vor dem zweiten Weltkrieg. Nach ihren Einsätzen bauten Neubacher und Oberlerchner die Basler Missions-Agentur wieder auf und fungierten als die neuen Heimatvertreter der Basler Mission in Österreich. Bis zu dieser Zeit kann man deutlich eine Einflusskette einer geschlossenen pietistischen Einheit erkennen, denen die Heidenmission am Herzen lag.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Mission Basel
Autor*innen
Desiree Bauerstatter
Haupttitel (Deutsch)
Österreichs Missionare der Basler Mission
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
144 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Rudolf Leeb
Klassifikation
11 Theologie > 11.50 Kirchengeschichte, Dogmengeschichte
AC Nummer
AC12297587
Utheses ID
32866
Studienkennzahl
UA | 041 | | |
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