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Der Heterotopie-Begriff Foucaults am Beispiel von René Polleschs Theater
"der Ort, an dem Wirklichkeit anders vorkommt"
Saskia Kriese
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Diplomstudium Theater-, Film- und Medienwissenschaft
Betreuer*in
Annette Storr
DOI
10.25365/thesis.37134
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29297.71798.274364-8
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
René Pollesch ist aktuell der Theatermacher mit den meisten Premieren an Deutschlands Bühnen. Diese Diplomarbeit untersucht Polleschs Verständnis von Theater, seine Arbeitsweise und die für ihn typischen Inszenierungscharakteristika unter Mithilfe der Volksbühnen-Aufführung Don Juan nach Moliere und den theoretischen Schriften zum Thema Die Heterotopien von Michel Foucault.
Pollesch sucht an seinen Abenden nicht nach der passenden Form für seine Text-Vorlagen, er versucht vielmehr, die im Theater geläufigen Darstellungsformen zu hinterfragen, ironisch zu überhöhen oder sie außer Kraft zu setzen. Man spricht bei Pollesch deshalb von Diskurstheater, da die Subjektivität der Schauspieler*innen und deren Figuren hinter den Inhalt des Gesagten zurücktritt. Das bedeutet, dass bei Polleschs Inszenierungen der Text nicht über dem Schauspieler*innenkörper steht. Der Text ist eine Komponente von vielen. Sprache, Bühnenbild, Körper und Elemente wie Musik, Filmprojektion oder Bühnenlicht stehen gleichberechtigt nebeneinander. Es besteht bei Polleschs Arbeiten stets der durchgehende Hinweis auf die Illusion der Bühnenelemente, auf den genutzten Theaterapparat. Dabei verhandelt Pollesch immer Themen, die etwas mit ihm selbst zu tun haben. Er kritisiert die gängigen Produktionsmechanismen und den erzählerischen Gestus auf deutschen Theaterbühnen. Die Thesen und Theorien, die er bearbeitet, beschäftigen sich oft mit der Soziologie des Raumes, der Raumproduktion und dessen Nichtgreifbarkeit. So eröffnet Pollesch einen diskursiven, einen anderen Ort, einen theatralen Raum, der bei jeder Aufführung neu verhandelt wird. Theater ist nicht nur bei Foucault, sondern auch bei Pollesch eine Heterotopie.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Pollesch Foucault
Autor*innen
Saskia Kriese
Haupttitel (Deutsch)
Der Heterotopie-Begriff Foucaults am Beispiel von René Polleschs Theater
Hauptuntertitel (Deutsch)
"der Ort, an dem Wirklichkeit anders vorkommt"
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
68 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Annette Storr
Klassifikationen
24 Theater > 24.03 Theorie und Ästhetik des Theaters ,
24 Theater > 24.12 Regie, Dramaturgie
AC Nummer
AC12304161
Utheses ID
32910
Studienkennzahl
UA | 317 | | |