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Das gesunde Zirbenholzbett
Entstehung, Popularisierung und Konsum zwischen Ökonomie und Alltagskultur
Ana Ionescu
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Elisabeth Timm
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.3743
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29954.15105.767869-4
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Im Zentrum dieser Arbeit steht die Frage nach den Zusammenhängen und Wechselwirkungen von ökonomischen und alltagskulturellen Phänomenen. Untersucht werden diese anhand eines empirischen Fallbeispiels, nämlich des "gesunden Zirbenholzbettes", das viele Tischlereien als Reaktion auf eine wissenschaftliche Studie in ihr Angebot aufgenommen haben. Das Material Zirbenholz erfährt in diesem Zusammenhang eine symbolische Umwertung. Es wird nun nicht mehr mit alpiner Rustikalität, sondern mit Gesundheit, Natürlichkeit und Wellness in Verbindung gebracht. In einer relationalen Perspektive werden in dieser Arbeit die Entstehung, die Popularisierung und der Konsum des Zirbenholzbettes untersucht. Theoretische Ausgangspunkte bilden dabei die in den Forschungen der Europäischen Ethnologie zu materieller Kultur grundlegende Konzeption von Objekten als Bedeutungsträgern, die sowohl kulturelle Dynamiken abbilden als auch diese mit beeinflussen, kombiniert mit kommunikationstheoretischen Modellen der Cultural Studies und einer aktiven Perspektive auf gesellschaftliche Machtverhältnisse, wie sie von Michel Foucault und den Vertreter/innen der Actor-Network-Theorie nahe gelegt wird. Zentrales Anliegen dieser Arbeit ist es, Konsument/innen vorab weder als der Manipulation ausgesetzte Opfer noch als völlig frei entscheidende Nutzer/innen anzusehen, sondern den Blick ebenso für Handlungsspielräume wie für die soziale und kulturelle Bedingtheit von Werthaltungen, die für Konsumakte grundlegend sind, offen zu halten. Der erste Abschnitt der Arbeit widmet sich den Akteuren und Stationen der Bedeutungszuschreibung, also der Frage, wie und von wem das Zirbenholzbett mit welchen Bedeutungskontexten in Verbindung gebracht wird. Dabei wird zunächst nach den Rahmenbedingungen für die Entstehung der wissenschaftlichen Studie gefragt. In einem zweiten Schritt wird die Verknüpfung des Zirbenholzbettes mit bestimmten semantischen Netzwerken auf einer materiellen Ebene (durch seine Gestaltung) ebenso wie auf einer verbalen Ebene (durch seine Bewerbung) nachgezeichnet. Zuletzt wird anhand von zwei Beispielen nach den Entscheidungsprozessen und Kaufmotiven der Käufer/innen von Zirbenholzbetten gefragt, wobei das Augenmerk auf dem – sehr unterschiedlichen – Umgang mit einem vorhandenen Bedeutungsangebot liegt. Im zweiten Abschnitt der Arbeit geht es darum, einige der Bedeutungskontexte, an die mit dem „gesunden Zirbenholzbett“ angeknüpft wird – Gesundheit, Natürlichkeit, unterschiedliche Formen des Wissens sowie die Eigenschaften des Bettes als Objekt –, auch in einer historischen Perspektive näher zu beleuchten. Dabei wird deutlich, dass es sich um teils widersprüchliche, und dennoch in engen Zusammenhängen stehende Entwicklungen handelt, die zwar teilweise von einem vorhandenen Marktangebot mitbestimmt werden, jedoch wesentlich breiter verankert sind, und selbst wiederum den Markt beeinflussen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Produktanalyse Gesundheitsmarkt Naturorientierung Wissen materielle Kultur
Autor*innen
Ana Ionescu
Haupttitel (Deutsch)
Das gesunde Zirbenholzbett
Hauptuntertitel (Deutsch)
Entstehung, Popularisierung und Konsum zwischen Ökonomie und Alltagskultur
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
105 S. : Ill., graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Elisabeth Timm
Klassifikation
73 Ethnologie > 73.89 Materielle Kultur: Sonstiges
AC Nummer
AC07545874
Utheses ID
3295
Studienkennzahl
UA | 308 | | |
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