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Das barocke Deckenfresko Daniel Grans im Festsaal von Schloss Eckartsau
Alice Hundsdorfer
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Kunstgeschichte
Betreuer*in
Sebastian Schütze
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.37196
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30437.92265.136969-4
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Thema der vorliegenden Arbeit ist das Deckenfresko im Festsaal von Schloss Eckartsau des österreichischen Barockmalers Daniel Gran. Im Fokus steht der Enstehungsprozess des Kunstwerks, weshalb anfangs die Vorstudien (Ölskizze und Zeichungen) zum Werk besprochen werden. Im Laufe der Arbeit geht es um die Ausarbeitung stilistischer Zusammenhänge des Freskos mit italienischen Vorbildern. Hier stehen in erster Linie der neapolitanische Maler Francesco Solimena und der venezianische Künstler Sebastiano Ricci, bei denen Daniel Gran während seines Italienaufenthalts lernte, im Vordergrund. Das Eckartsauer Deckengemälde entstand nach Grans Italienreise und ist deswegen von italienischen Einflüssen geprägt, die für die gesamte künstlerische Weiterentwicklung des Künstlers von großer Bedeutung sein sollten. Gran war unter seinen Zeitgenossen und Auftraggebern hoch angesehen, er galt als einer der gebildetsten Maler seiner Zeit. Weil Fürst Schwarzenberg das Talent des jungen Künstlers erkannt hatte unterstützte er ihn finanziell und seine Ausbildung in Italien ermöglichte ihm, seinen Stil zu ergänzen und zu verfeinern. Gran war als Maler vor allem für den böhmischen und österreichischen Adel tätig. Zu seinen zahlreichen Mäzenen zählte auch Ferdinand Graf Kinsky, der anlässlich seiner Hochzeit mit der ungarischen Gräfin Pallfy das mittelalterliche Wasserschloss Eckartsau im niederösterreichischem Marchfeld zu einem barocken Jagdschloss umbauen ließ. Zur Barockisierung des Gebäudes wurden die angesehensten Künstler herangezogen. Für die Architektur waren unter anderen Joseph Emanuel Fischer von Erlach d. J. und Johann Lucas von Hildebrandt verantwortlich. Als Bildhauer wurde der aus Vicenza stammende Bildhauer Lorenzo Matielli tätig. Er führte sowohl Skulpturen für die Westfassade des Schlosses, als auch für das Vestibül und den Festsaal aus. Für die malerische Aussattung übernahmen der Wiener Maler Daniel Gran und der flämische Künstler François Roettiers die Verantwortung. Das Fresko im Festsaal des Schlosses zeigt die Aufnahme der Göttin Diana in den olympischen Götterhimmel. Im gesamten barocken Schloss sind Anspielungen auf die Göttin Diana vorhanden, die im Festsaal unter enger Zusammenarbeit von Matielli und Gran zu einem Höhepunkt der Repräsentationskunst zu Ehren des Grafen Kinsky geführt werden. Der Künstler Daniel Gran hat hier ein monumentales Deckenbild geschaffen, das auch alle Aufmerksamkeit auf sein Talent und sein Können lenken sollte. Es geht dabei auch um eine Anspielung des Künstlers auf sich selbst, der mit dem Kunstwerk die Aufmerksamkeit auf sich ziehen 153 wollte und sich und seiner Handschrift selbst damit ein Denkmal gesetzt hat. Auch für Grans Nachfolger, den Barockmaler Franz Anton Maulbertsch, war das Eckartsauer Deckenbild von großer Bedeutung. Maulbertsch schien Gran zum Vorbild genommen zu haben, denn er übernahm die Figur der Primavera aus Grans Eckartsauer Fresko, um sie in neuem Zusammenhang in seinem Fresko im Festsaal von Schloss Halbturn wiederzugeben. Grans Bedeutung erschließt sich aus der Verbindung von Formensprache, venezianischer Licht- und Farbgestaltung mit einem Anspruch, nach den literarischen Vorstellungen der Accademia dell´Arcadia eine eigene freie Malweise mit den geforderten Repräsentationspflichten der Auftraggeber in Einklang zu bringen.
Abstract
(Englisch)
The topic of this thesis is Daniel Gran’s ceiling fresco in the festival room of Schloss Eckartsau. The focus lies on the origins of this fresco, namely on preliminary sketches and drawings. Stilistical connections with Italian precursors of Gran are established. Famous baroque artists like the Neapolitan Francesco Solimena and the Venetian painter Sebastiano Ricci, both teachers of Daniel Gran during his residence in Italy, are shown to be his main influences. The fresco of Schloss Eckartsau originates from the time after Gran’s Italian journey and is hugely influenced by it. In Austria Daniel Gran was held in high esteems and was seen as the most educated painter of his times. Gran was mainly working for Bohemian and Austrian nobility. Prince Schwarzenberg and Count Kinsky were two of his patrons, the latter was the owner of the – at that time – water castle Eckartsau. Count Kinsky hired the most renowned architects and artists to redesign Schloss Eckartsau. Joseph Emanuel Fischer von Erlach and Johann Lucas von Hildebrandt were the architects responsible for the baroque reconstruction of the castle. The Vicenzan sculptor Lorenzo Matielli was working on the sculptural aspects of the facade and the interior, while the Flemish painter François Roettiers and the Viennese Daniel Gran were in charge of all pictorial aspecs.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Daniel Gran Barocke Deckenmalerei des 18. Jahrhunderts in Österreich
Autor*innen
Alice Hundsdorfer
Haupttitel (Deutsch)
Das barocke Deckenfresko Daniel Grans im Festsaal von Schloss Eckartsau
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
156 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Sebastian Schütze
Klassifikation
20 Kunstwissenschaften > 20.10 Kunst und Gesellschaft
AC Nummer
AC12272464
Utheses ID
32967
Studienkennzahl
UA | 066 | 835 | |
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