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Die Etablierung der HPA-Achse bei Frühgeborenen vor dem Hintergrund ausgewählter, genetischer Grundlagen
Kerstin Spann
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Diplomstudium Psychologie
Betreuer*in
Lieselotte Ahnert
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.37216
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29270.30199.511961-7
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die HPA-Achse und ihr Endprodukt Cortisol spielen eine zentrale Rolle in der Stressforschung und der Entwicklungspsychologie. Das Erfassen des Cortisollevels über den Tagesverlauf erlaubt eine Aussage über die Funktionalität der HPA-Achse. Dies ermöglicht es wiederum sich ein Bild über die Stressregulation eines Individuums zu machen. Die Stressverarbeitung, ist ein sehr komplexes, dynamisches und darüber hinaus kontextabhängiges System. Zu den zahlreichen Einflussfaktoren zählen neben Umweltgegebenheiten, unteranderem auch physiologische und genetische Variablen. Als physiologische Varianzquelle ist das Geburtsgewicht zu nennen. Aus vorangegangener Studien geht hervor, dass Kinder mit einem niedrigen Geburtsgewicht sich, von jenen, mit einem der Norm entsprechenden, hinsichtlich ihrer Stressverarbeitung unterscheiden. Zusätzlich kommt hinzu, dass genetische Komponenten wie das 5-HTTLPR und das DRD4, laut Literatur, auch eine Rolle bei der Funktionalität der HPA-Achse spielen. Darüber hinaus, soll auch untersucht werden, ob Umweltgegebenheiten wie das subjektive Stressempfinden der Eltern einen Einfluss auf die kindliche Stressverarbeitung hat. Auf diese soll im Rahmen dieser Arbeit spezifisch eingegangen werden. Die Daten für diese Arbeit, sind im Rahmen der CENOF-Studie erhoben worden. Es handelt sich dabei um ein internationales Forschungsprojekt, welches zum Ziel hat die Vaterschaft aus unterschiedlichen Perspektiven zu untersuchen. Die Ergebnisse zeigen, dass Frühgeborenen eine schlechtere Stressregulation haben, als Kinder, die normalgewichtig, also reifgeboren wurden. Kinder mit einem niedrigen Geburtsgewicht, also Frühchen, stellen demnach eine vulnerable Population, bezüglich der Stressregulation dar. Außerdem konnte festgestellt werden, dass Kinder mit dem homozygot kurzen Allel des 5-HTTLPR-Gens eine bessere Stressverarbeitung haben, als jene mit anderen Allelkombinationen. Dieses Ergebnis überrascht, da es mit den Resultaten aus anderen Studien im Wiederspruch steht. Ein signifikanter Effekt des DRD4-Gens konnte nicht beobachtet werden. Zusätzlich zeigt sich, dass das subjektive Stressempfinden des Vaters einen Einfluss auf die Etablierung der HPA-Achse hat, jedoch nur wenn es sich dabei um elternschaftsspezifische Stresskomponenten handelt. Jenes der Mutter spielt, innerhalb dieser Stichprobe, keine Rolle, bezüglich der kindlichen Stressregulation. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass die Etablierung der HPA-Achse als eine Gen-Umwelt-Interaktion zu sehen ist.
Abstract
(Englisch)
The HPA-axis and its end product cortisol play a significant role in behavioral science and developmental psychology. The measuring of cortisol levels during the day allows a description of the functionality of the HPA-axis. That enables us to get an overview about the individual’s stress regulation, which is a complex, dynamic and context dependent system. Factors influencing the HPA-axis are among others physiological, genetic and environmental variables. The birth weight falls under the physiological components and preceding studies reveal that children with a low birth weight differ from those with a normal one regarding their stress regulation. Further genetic components such as the 5-HTTLPR and the DRD4 gene play a role among the adjustment of the HPA-axis. Beyond the environmental factors like the self-reported burden of mother and father are being investigated. These are the aspects on which this thesis is focusing. The data for this thesis have been collected within the CENOF study, which is an international project about the different aspects of fatherhood. The results of this research support the theory that infants with a low birth weight, also referred to as preterm children, show a less well functioning HPA-axis. Hence preterm children can be seen as a vulnerable population. Besides that, it has been shown that individuals with the homozygote short genotype have a better working stress regulation. This result surprises as it is inconsistent to previous findings. A significant effect of the DRD4 gene hasn’t been observed. Additionally the self-reported burden of the father shows an effect on the infant’s stress regulation. However only if the self-reported stress is based on parenting specific influencing sources. The mother’s self-reported burden doesn’t seem to have an effect on the infant’s HPA-axis. As a result, it is apparent that the regulation of HPA-axis represents a gen-environment-interaction.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
5-HTTLPR DRD4 cortisol HPA-axis Stress preterm infant parental burden
Schlagwörter
(Deutsch)
5-HTTLPR DRD4 cortisol HPA-Achse Stress Frühgeborene Kleinkinder elterliche Belastung
Autor*innen
Kerstin Spann
Haupttitel (Deutsch)
Die Etablierung der HPA-Achse bei Frühgeborenen vor dem Hintergrund ausgewählter, genetischer Grundlagen
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
66, XII S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Lieselotte Ahnert
Klassifikation
77 Psychologie > 77.53 Entwicklungspsychologie: Allgemeines
AC Nummer
AC12317602
Utheses ID
32986
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
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