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Die spanischen Expansionsbestrebungen in der Frühen Neuzeit und die technische Entwicklung seiner Schiffe
Helmut Martinetz
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Historisch-Kulturwissenschaftliche Europaforschung
Betreuer*in
Lorenz Mikoletzky
DOI
10.25365/thesis.37342
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30078.35822.399761-4
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Diese Arbeit beschreibt die historischen Hintergründe und Vorbereitungen für das Ereignis 1588 und die schiffsbautechnischen Neuerungen in der frühen Neuzeit. Anhand exemplarisch ausgewählten Arbeiten von Emmer Piet, „Wirtschaft und Handel der Kolonialreiche, Dokumente zur Geschichte der europäischen Expansion“, Alfred Kohler, „Die Königreiche Kastilien und Aragon“, Bernhard Hagedorn „Die Entwicklung der wichtigsten Schiffstypen“ und die innovativen Forschungsansätze von Maddison Angus in seiner aktuellen Studie für die OECD „Die Weltwirtschaft, eine Millenniumsperspektive“ versucht die vorliegende Arbeit auf die Wechselwirkungen von Wirtschaft, Herrschaft und Kulturtransfer einzugehen. Die Arbeit ermöglicht auch einen Einblick in die Bereiche Strategie und Taktik der beiden Seemächte. Der Wettbewerb auf territoriale, ökonomische und institutionelle Macht- und Interessensphären begann sich seit den Entdeckungsreisen und der Errichtung überseeischer Kolonialreiche der Spanier und Portugiesen auszuweiten. Spanien hat neben dem allzu schnellen Aufbau seiner Handelsrouten, auch mit einem Staatsbankrott zu kämpfen. Die eigene Staatsbürokratie, das überbordende Militär, das für den Schutz der Gold- und Silbertransporte notwendig wurde, sowie die zu schnelle Expansion und natürlich die staatlichen Eingriffe im Fernhandel verursachten immer höhere Staatskosten. Aber auch die hohen Förderkosten der Edelmetalle sowie die Aufnahme von zu hohen Staatsanleihen wurden der spanischen Krone zum Verhängnis. Die Könige Karl V. und König Philipp II. übersahen, dass Schürf- und Gestehungskosten der Edelmetalle sowie Transport und Sicherung der Transportrouten Unsummen verursachten. Den Banken flossen Einnahmen aus dem Abbau von wertvollen Erzen, der Vergabe von Monopolen an Kupfer, dem Ablasshandel, den angehobenen Zöllen sowie den Pachten für Ländereien zu, aber auch nicht mehr zahlungsfähige Besitzungen einiger Herrschaften wechselten so in ihren Besitz. Im Falle Spaniens führte das im 16.Jahrhundert zum Zusammenbruch der großen Genueser Handels- und Bankhäuser, die bisher große Teile der Königshäuser, wie die der Spanier oder der Franzosen finanziert hatten. Durch den finanziellen Zusammenbruch des größten damaligen Händlernetzes, konnten neue Handelsmonopole, wie die holländischen und später die englischen Handelsgiganten mit Hilfe der venezianischen Finanzoligarchie errichtet werden. Und die niederländischen „Bosse“ blieben ab 1600 nicht nur Händler, sondern wurden Staatengründer und Verfassungsgeber für die amerikanischen Kolonien und Regenten. Die Familiengeschichte der Fugger und Welser gilt als Synonym für den Aufstieg und Niedergang der Expansion des weltweiten Handels mit Waren und Wechsel im „internationalen“ Reich von Karl V. Die andauernden Handelskonflikte trugen dazu bei, dass Schiffe zu schwimmenden Festungen umgebaut wurden. Finanziert wurden solche kostspieligen Bauten durch die nationalen Marinen, die sich die Herrscher vom 15.Jahrhundert an zulegten. Der Sieg der Engländer gebot dem spanischen König Einhalt, nachdem ihm zuvor durch den Sieg bei Lepanto, den Zugewinn Portugals und den Siegen in den Niederlanden unerreichbare Macht zugewachsen war. England stieg zu einer europäischen Weltmacht auf. Nachdem Spaniens Expansionspolitik endete erfährt Europa eine Neuordnung.
Abstract
(Englisch)
This thesis describes the historical background to the innovations which took place in the ship building industry. During this period, Spain was expanding its trade routes at an extremely fast pace whilst, at the very same time, struggling with national bankruptcy. Its own state bureaucracy, the excessive military support required for the protection of the gold and silver transport, extremely fast expansion and state interference in long distance trade. All of these factors created ever increasing costs for the state. King Phillip II believed immense wealth would be generated through the great influx of newly acquired silver from South America. Instead, the continually increasing amount of new silver on the market led to its exchange value sinking. The result was that precious metals actually fell into the category of commodity money. Emperor Charles V. and King Philipp II., overlooked the fact that the prospecting for, and the extraction of, the precious metals, as well as the problem of keeping them secure during transport, cost enormous amounts of money. This led, in Spain’s case, to the crash of the large Genoese trade and banking houses, which had, up to this point, financed the European royal houses. The Spanish and French dynasties were just two of their clients. Trade empires and finance houses such as the Grimaldis and Fideschis, but also the Fuggers and the Welsers collapsed, mainly because they had lent too much money to the ruling families. The continuing trade conflict also led to ships becoming floating fortresses. The expensive rebuilding program was financed by the national navy, which rulers began to acquire for themselves from the 15th century onwards. England’s victory put a check on the Spanish king after he seemed to have acquired almost limitless power through his victories at Lepanto, in the Netherlands and through his acquisition of Portugal. England became a European world power. This ended Spain’s politics of expansion and also led to a reordering of power in Europe. This paper looks at this period of expansion during the 16th century from a critical perspective and should provide an impulse for different sciences to look more closely into this period.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
16.Century Spain and England Spain period of expansion during the 16th century monarchy trade routes bankruptcy military support gold and silver transport King Philipp II. Elisabeth I. Genoese trade and banking houses Grimaldis and Fideschis Fuggers and Welsers monopoly financial collapse rapid expansion conflict Catholic dynasty of the Stuarts Jacobeans traditional roman
Schlagwörter
(Deutsch)
16.Jahrhundert England Spanien Kastilien Königreiche schiffbautechnische Neuerungen Handelsrouten Staatsbankrott Schutz für Silbertransporte Militär Expansion Staatskosten Edelmetalle Monopole Handels-Bankhäuser Handelsimperien Finanzhäuser Herrschergebiet Wechsel Bankgeschäfte Tauschmittel kriegerische Auseinandersetzungen wirtschaftliche Expansion Welthandel Antwerpen
Autor*innen
Helmut Martinetz
Haupttitel (Deutsch)
Die spanischen Expansionsbestrebungen in der Frühen Neuzeit und die technische Entwicklung seiner Schiffe
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
173 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Lorenz Mikoletzky
Klassifikationen
01 Allgemeines > 01.14 Nationalbibliographien, Regionalbibliographien ,
05 Kommunikationswissenschaft > 05.12 Kommunikationsprozesse ,
10 Geisteswissenschaften allgemein > 10.03 Methoden und Techniken der geisteswissenschaftlichen Forschung ,
11 Theologie > 11.55 Protestantismus ,
11 Theologie > 11.98 Sonstige Religionen ,
15 Geschichte > 15.07 Kulturgeschichte ,
31 Mathematik > 31.69 Topologie: Sonstiges ,
39 Astronomie > 39.12 Astronomische Instrumente ,
39 Astronomie > 39.50 Sonnensystem: Allgemeines ,
50 Technik allgemein > 50.99 Technik allgemein: Sonstiges ,
55 Verkehrswesen > 55.40 Schiffstechnik, Schiffbau ,
55 Verkehrswesen > 55.41 Schiffe ,
57 Bergbau > 57.49 Gewinnung sonstiger Bodenschätze ,
83 Volkswirtschaft > 83.30 Wirtschaftsentwicklung, Wirtschaftsstruktur: Allgemeines
AC Nummer
AC12278603
Utheses ID
33089
Studienkennzahl
UA | 066 | 686 | |