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"Traumreiche" - Traumfiktionen in der deutschsprachigen Literatur des 20. Jahrhunderts, untersucht anhand von Alfred Kubins "Die andere Seite" und Arthur Schnitzlers - "Traumnovelle"
Alexandra Manzini
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Deutsch UF Latein
Betreuer*in
Wynfrid Kriegleder
DOI
10.25365/thesis.37413
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29400.42138.735862-5
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Im Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit steht die literarische Traumdarstellung, wie sie uns in der Literatur des frühen 20. Jahrhunderts begegnet. Anhand einer näheren Untersuchung des Romans Die andere Seite (1909) von Alfred Kubin und Arthur Schnitzlers Traumnovelle (1926) soll exemplarisch aufgezeigt werden, welche Gestalt und Funktion dem literarischen Traum in einer Zeit verliehen wurde, die von den mit dem Epochenwandel einhergehenden gesellschaftlichen und wissenschaftliche Neuerungen geprägt war. Im Fin de Siècle herrschte entsprechend zugleich Untergangs- und Aufbruchsstimmung: So werden, stets begleitet von Zweifel und Unsicherheit, alte Rollenbilder und soziale Strukturen verabschiedet und neue (traum-)wissenschaftliche Zugänge zum Seelenleben des modernen Individuums geschaffen. Sowohl Kubin als auch Schnitzler gelten selbst in gewisser Weise als Traumexperten: Nicht nur haben sich beide eifrig mit ihrer eigenen Traumproduktion beschäftigt, sie befassten sich auch ausgiebig mit dem zeitgenössischen wissenschaftlichen Diskurs zum Phänomen Traum. Dementsprechend war beiden besonders Sigmund Freuds Traumdeutung bestens bekannt. Dies führt für die Forschung zwangsläufig zur Frage, inwieweit beide Literaten ihr fundiertes traumtheoretisches Wissen in ihr Werk haben einfließen lassen. Da jedoch einiges im literarischen Werk Kubins wie Schnitzlers vornehmlich gegen eine Anlehnung an Freud spricht, bleibt es schwierig, eine eindeutige Antwort auf diese Frage zu finden. Daher ist die vorliegende Arbeit auch dem Versuch gewidmet, einen Überblick über die möglichen Belege einer literarischen Verarbeitung psychoanalytischen Materials in den zwei genannten Werken zu schaffen, wobei auch andere Einflüsse berücksichtigt werden (neben alternativen Traumtheorien spielt besonders die Romantik mit ihrer Leidenschaft für den Traum eine große Rolle). So werden die Traumdarstellungen in der Anderen Seite und der Traumnovelle meist hinsichtlich ihrer möglichen literarischen und traumtheoretischen Einflüsse analysiert, jedoch ist darüber hinaus sowohl für die Forschung als auch für die vorliegende Arbeit besonders die autobiographische Motivation beider Verfasser von Interesse: Beide lassen nämlich in ihre literarische Traumdarstellung auch persönliche Erfahrungen einfließen. Kubin wie Schnitzler erschaffen dabei Traumreiche, durch deren Verwobenheit von Traum und Wirklichkeit es erst möglich wird, verborgene Bereiche des menschlichen Erlebens und Empfindens zu ergründen und die darin verheimlichten Botschaften zu vermitteln.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Traum Kubin Die andere Seite Phantastik Schnitzler Traumnovelle Jahrhundertwende Krise der Moderne Psychoanalyse Traumdeutung Freud Jung
Autor*innen
Alexandra Manzini
Haupttitel (Deutsch)
"Traumreiche" - Traumfiktionen in der deutschsprachigen Literatur des 20. Jahrhunderts, untersucht anhand von Alfred Kubins "Die andere Seite" und Arthur Schnitzlers - "Traumnovelle"
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
135 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Wynfrid Kriegleder
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.93 Literarische Stoffe, literarische Motive, literarische Themen
AC Nummer
AC12289708
Utheses ID
33153
Studienkennzahl
UA | 190 | 333 | 338 |