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Traumatische Erlebnisse und Posttraumatische Belastungsstörung bei österreichischen Soldaten am Golan
Johanna Schröfl
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Diplomstudium Psychologie
Betreuer*in
Brigitte Lueger-Schuster
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29860.45101.799362-7
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Theoretischer Hintergrund: Auslandseinsätze des österreichischen Bundesheeres bergen ein gewisses Traumatisierungspotenzial. Direkter Beschuss, Gefechte oder der Anblick von Verwundeten und Toten können als traumatische Erfahrung zu psychischen Störungen, unter anderem einer Posttraumatischen Belastungsstörung, führen. In der vorliegenden Arbeit werden die am Golan zuletzt stationierten Soldaten hinsichtlich erlebter einsatzspezifischer Traumata sowie der Entwicklung einer Posttraumatischen Belastungsstörung untersucht. Ziel: Ziel dieser Studie ist die Untersuchung der 1) Häufigkeit von erlebten Traumata zurückgekehrter Soldaten vom Golan, 2) der Anzahl von Soldaten, welche die Kriterien einer Posttraumatischen Belastungsstörung erfüllen, 3) der Unterschiede in den Testergebnissen der Heimkehrer-Checklist (HCL) zu zwei Testzeitpunkten und 4) Zusammenhänge zwischen soziodemographischen Daten und der Angabe erlebter Traumata. Methode: Nach der Rückkehr fand unter der Verwendung der Heimkehrer-Checklist mit 583 Soldaten ein psychologisches Gespräch statt. Eineinhalb Jahre danach wurde erneut die Heimkehrer-Checklist und zusätzlich die Posttraumatic-Checklist Military Version (PCL-M) postalisch an jene 583 Soldaten übermittelt. Innerhalb des festgelegten Zeitrahmens von einem Monat schickten 156 Soldaten die ausgefüllten Fragebögen zurück. Davon konnten zu 123 Soldaten Daten aus den vorangegangenen psychologischen Gesprächen gefunden werden. Somit bilden die Gespräche mit den Soldaten direkt nach der Rückkehr den ersten Testzeitpunkt und die Befragung mittels Fragebögen eineinhalb Jahre später den zweiten, wodurch Vergleiche der Testergebnisse dieser zwei Testzeitpunkte gemacht werden können. Ergebnisse: Die Häufigkeit traumatischer Erlebnisse betrug zu Testzeitpunkt 1 43% und zum Testzeitpunkt 2 60%. Die Kriterien einer Posttraumatischen Belastungsstörung erfüllten 2 (1.3%) Soldaten zu Testzeitpunkt 1 und 3 Soldaten zu Testzeitpunkt 2 (1.9%). Durch den Vergleich der Ergebnisse der Heimkehrer-Checklist wurde eine Zunahme der Werte in den Skalen Zwanghaftigkeit und Phobische Angst zu Testzeitpunkt 2 festgestellt. Eine signifikante Korrelation (rs (151) = -.106, p = .049) wurde hinsichtlich des Dienstgrades österreichischer Soldaten und der Angabe traumatischer Erlebnisse festgestellt. Schlussfolgerung: Da mehr als die Hälfte der Soldaten von traumatischen Erlebnissen berichteten und drei Soldaten die Kriterien einer Posttraumatischen Belastungsstörung erfüllten, kann die Wichtigkeit dieses Themas aufgezeigt werden.
Abstract
(Englisch)
Background: Foreign assignments of the Austrian military can lead to a high level of traumatization. Coming under fire, combat experiences or seeing injured people and dead bodies can cause mental disorders, especially posttraumatic stress disorders. This study examines soldiers who returned from Golan with regard to deployment-related trauma and the development of posttraumatic stress disorder. Objective: The aim of this study was to 1) examine the frequency of the report of traumatic experiences during deployment and 2) the prevalence of posttraumatic stress disorder symptoms, 3) define the differences between the test results of the Heimkehrer-Checklist (HCL) at two test times and 4) to determine the relation between sociodemographic data and traumatic experiences. Method: After returning from Golan, 583 soldiers were subjected to a psychological evaluation using the Heimkehrer-Checklist. One and a half year later, again the Heimkehrer-Checklist and, additionally, the Posttraumatic-Checklist Military Version were transmitted by post to those 583 soldiers. Within the determinate time span of one month 156 soldiers returned the completed questionnaires. Therefrom 123 soldiers could be matched to the data of the preceding psychological evaluations. Thus, the evaluation of the soldiers right after their return from Golan are considered test time 1 and the examination via the two questionnaires one and a half year later test time 2, which makes it possible to compare the test results of these two test times. Results: The frequency of the report of traumatic experience during deployment was 43% at test time 1 and 60% at test time 2. In relation to the frequent report of experienced trauma, only 2 (1.3%) soldiers at test time 1 and 3 soldiers (1.9%) at test time 2 fulfilled the criteria for posttraumatic stress disorder. By comparing the results of the Heimkehrer-Checklist there was found an increase in the scores of the scales Compulsiveness and Phobic Anxiety to the second test time. A significant correlation (rs (151) = -.106, p = .049) with regard to the rank of Austrian soldiers and the report of traumatic experiences could also be demonstrated. Conclusion: Due to the fact that more than half of the soldiers reported on traumatic experiences and three soldiers fulfilled the criteria of a posttraumatic stress disorder, the study highlights the importance of this topic.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
posttraumatic stress disorder trauma military soldiers Golan
Schlagwörter
(Deutsch)
Posttraumatische Belastungsstörung Trauma Bundesheer Soldaten Golan
Autor*innen
Johanna Schröfl
Haupttitel (Deutsch)
Traumatische Erlebnisse und Posttraumatische Belastungsstörung bei österreichischen Soldaten am Golan
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
84 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Brigitte Lueger-Schuster
Klassifikation
77 Psychologie > 77.70 Klinische Psychologie
AC Nummer
AC12284473
Utheses ID
33160
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
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