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Das Dublin-Verfahren der Europäischen Union und seine möglichen Auswirkungen auf den internationalen Flüchtlings- bzw. Menschenrechtsschutz
Heinz Verdino
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Rechtswissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Dr.-Studium der Rechtswissenschaften Rechtswissenschaften
Betreuer*in
Hannes Tretter
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.37451
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29112.73291.124569-0
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit flüchtlings- und menschenrechtlichen Fragestellungen in Zusammenhang mit der Dublin II-VO in ihrer Stammfassung. Diese regelt vereinfacht gesprochen, welcher Mitgliedstaat des Dublin-Raums für die inhaltliche Prüfung eines bis zum 31. Dezember 2013 im Hoheitsgebiet der Mitgliedstaaten gestellten Asylantrages zuständig ist. Va vor dem Hintergrund von zur Dublin II-VO ergangenen Urteilen des EGMR im Fall M.S.S. gegen Belgien und Griechenland und des EuGH im Fall N.S. gegen Secretary of State, in denen Überstellungen von Dublin-Antragstellern nach Griechenland ua als Verletzung des Art 3 EMRK bzw Art 4 Grundrechte-Charta eingestuft wurden, stellt sich die Frage, ob das Dublin-System ein adäquates Regelungssystem für die Verteilung bzw die Prüfung von Asylanträgen darstellt. Zunächst werden die einzelnen Bestimmungen der Dublin II-VO dargestellt bzw analysiert, wobei auch einerseits rechtliche Anwendungsprobleme bzw Kritikpunkte und andererseits im Zuge der Vorarbeiten zur Neufassung der Dublin II-VO („Dublin III-VO“) vorgeschlagene Änderungen behandelt werden. In weiterer Folge wird ein kurzer Überblick über die Bedeutung der GFK, der EMRK und der Grundrechte-Charta für das Dublin-Verfahren gegeben. Daraufhin wird untersucht, ob der in den angeführten Urteilen festgestellte Zusammenbruch des griechischen Asylsystems in einen direkten Konnex mit dem Dublin-System zu bringen ist. Daraufhin wird das Asylsystem bzw die Antragszahlen- und Anerkennungsquotenentwicklung des Außengrenzen-Mitgliedstaats Griechenland dem österreichischen System und somit jenem eines Mitgliedstaats im Inneren des Dublin-Raums gegenübergestellt. Schließlich werden Alternativen zum Dublin-System diskutiert. Im Ergebnis ist das Dublin-System wohl nicht als optimale Lösung für die Frage der Zuständigkeitsverteilung von Asylanträgen innerhalb des Dublin-Raums zu bezeichnen, stellt jedoch realpolitisch betrachtet zumindest einen gemeinsamen Nenner dar und sollte weiterhin schrittweise verbessert werden.
Abstract
(Englisch)
The thesis at hand deals with questions concerning refugee law and human rights in connection with the Dublin II Regulation in its original version. In simplified terms, it regulates which member state of the Dublin area is responsible for the material assessment of an asylum application filed by December 31, 2013, in the member states’ territories. Especially against the background of enacted judgements of the ECtHR in the case of M.S.S. against Belgium and Greece and of the ECJ in the case of N.S. against Secretary of State, in which transfers of asylum seekers to Greece, amongst others, were classed as infringement of Article 3 ECHR resp. Article 4 CFR, the question arises whether the Dublin system represents an adequate control system for the distribution resp. the examination of asylum applications. At first, the individual provisions of the Dublin II Regulation will be presented and analysed. Hence, on the one hand, legal application problems and points of criticism, and on the other hand, suggested alterations due to the preliminary work for the redraft of the Dublin II Regulation (“Dublin III Regulation”) will be approached. Furthermore, a short overview of the significance of the Geneva Convention of Refugees, the ECHR and the CFR for the Dublin procedure will be given. It will also be examined whether the failure of the Greek asylum system determined in the quoted rulings can be connected with the Dublin system. Moreover, the asylum system resp. the development of the number of applications and of the recognition rate of the external frontier member state Greece will be contrasted with the Austrian system and, thus, that of a member state inside the Dublin area. Finally, alternatives to the Dublin system will be discussed. As a result, the Dublin system can scarcely be called an optimum solution concerning the question of the division of jurisdiction of asylum applications within the Dublin area. However, pragmatically, the Dublin system represents at least a common thread and should further on be advanced gradually.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Dublin II-VO Asylrecht Grundrechte Menschenrechte
Autor*innen
Heinz Verdino
Haupttitel (Deutsch)
Das Dublin-Verfahren der Europäischen Union und seine möglichen Auswirkungen auf den internationalen Flüchtlings- bzw. Menschenrechtsschutz
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
360 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Hannes Tretter ,
Gerhard Muzak
Klassifikationen
86 Recht > 86.45 Grundrechte ,
86 Recht > 86.53 Ausländerrecht, Asylrecht ,
86 Recht > 86.85 Menschenrechte ,
86 Recht > 86.90 Europarecht: Sonstiges
AC Nummer
AC12660957
Utheses ID
33191
Studienkennzahl
UA | 083 | 101 | |
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