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Geschlechterinszenierungen in der Austria Wochenschau 1955 - 1967
eine semiotische Filmanalyse im Kontext identitätsstiftender Berichterstattung
Julia Hold
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Zeitgeschichte
Betreuer*in
Franz X. Eder
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.37509
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29327.89086.297263-7
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die von 1949 bis 1982 produzierte Austria Wochenschau als Quelle nutzbar zu machen und die Berichterstattung aus einer geschlechtergeschichtlichen Perspektive zu betrachten. Dadurch können Aussagen über die während der Anfangsphase der Zweiten Republik vermittelten Geschlechterbilder getroffen werden, die dabei helfen können, die bis in die Gegenwart herrschenden Geschlechterhierarchien zu verstehen und sichtbar zu machen. Zweck der AW war nicht nur die Informationsvermittlung: Sie sollte ebenso unterhalten und den nationalen Identitätsbildungsprozess fördern. Daher fokussierten sich die Untersuchungen auf Beiträge, die diesem Prozess besonders dienlich waren und in einer übergeordneten Art und Weise die Schaffung einer österreichischen Identität prägten. Der Untersuchungszeitrum wurde mit der Unterzeichnung des Staatsvertrags 1955 sowie mit der Festlegung des Nationalfeiertags als offiziellen Feiertag 1967 eingegrenzt. Für die Auswahl jener Beiträge, die anschließend einer semiotischen Filmanalyse unterzogen wurden, wurden induktiv bei Sichtungen im Wiener Filmarchiv vier Kategorien – Politik, Sport, Industrie, Kultur/Gesellschaft – gebildet. Theoretische Impulse lieferte die feministische Filmtheorie, die sich kritisch mit filmischem Material auseinandersetzt und sich damit für dieses Forschungsvorhaben gut eignete. Die Ergebnisse der Untersuchungen zeugen von einer Inszenierungsstrategie der AW, welche die Geschlechter in deutliche Sphären verwies: Aktiv handelnd, das waren die Männer, während Frauen passiv blieben und für ihre Schönheit und Eleganz bewundert wurden. Für die Aufschlüsselung der Inszenierungen von Männlichkeit erwies sich das Konzept der hegemonialen Männlichkeit nach Connell als hilfreich. Hier konnte der Typus des Politikers als audiovisuell präsentierter Vertreter dieser hegemonialen Männlichkeit identifiziert werden, während die Arbeiterschaft als Komplize fungiert. Der Fokus auf politische Akteure war der Organisationsstruktur der AW geschuldet. Denn das Unternehmen war streng nach Proporz geregelt und damit von Anfang an politischer Kontrolle unterworfen. Als allgemeine Strategien der Geschlechterinszenierungen konnte im Rahmen dieser Arbeit Montage, Zuweisung beziehungsweise Entzug der Sprache, hierarchische Ordnungen durch Kameraperspektiven und Zuteilung von Geschlechtscharakteren durch die Kommentator_innenstimme festgemacht werden.
Abstract
(Englisch)
This thesis focuses on gender representation within the Austrian Newsreel (Austria Wochenschau) which was produced from 1949 to 1982 in order to convey a sense of national identity to the Austrian people. The aim was to determine how gender was constructed within the news pieces during the Nation building process of the 2nd republic. To narrow down the topic two political events were chosen: the signing of the Austrian Independence Treaty 1955 as well as the definition of the Austrian National Day as a national holiday 1967. The analysis has been done with a focus on four categories: Politics, Sports, Industry and Culture. The chosen pieces, which are strongly related to the establishment of a national identity, were being examined using the method of semiotic film analysis. Inputs for the analysis came from the feminist film theory, which reads film from a highly gender-sensitive standpoint. The results of the analysis show that, by their way of representing people, the AW did in fact construct gender and offer certain gender-roles for the audience to identify with. These roles were highly related to the political agenda of the time and manifested the social hierarchies between the sexes.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Austrian Newsreel Gender Representation Nationbuilding Analysis of Film
Schlagwörter
(Deutsch)
Austria Wochenschau Geschlechterinszenierung Geschlechterdarstellung Identitätsbildung Zweite Republik Filmanalyse
Autor*innen
Julia Hold
Haupttitel (Deutsch)
Geschlechterinszenierungen in der Austria Wochenschau 1955 - 1967
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine semiotische Filmanalyse im Kontext identitätsstiftender Berichterstattung
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
92 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Franz X. Eder
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.06 Politische Geschichte ,
15 Geschichte > 15.07 Kulturgeschichte ,
15 Geschichte > 15.60 Schweiz, Österreich-Ungarn, Österreich
AC Nummer
AC12290094
Utheses ID
33244
Studienkennzahl
UA | 066 | 689 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1