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Zur Unabhängigkeit österreichischer Tageszeitungen von ihren Werbekunden
Lubomir Polach
Art der Arbeit
Magisterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Magisterstudium Publizistik-u.Kommunikationswissenschaft
Betreuer*in
Christian Steininger
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.37517
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30153.78146.174259-9
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Der Journalismus produziert öffentlich relevante Informationen, die es den Bürgern und Bürgerinnen ermöglicht am öffentlichen Kommunikationsprozess teilzunehmen, und bildet so einen Grundpfeiler einer demokratischen Gesellschaft. Diese Funktion des Journalismus ist derzeit jedoch verschiedenen wachsenden Gefahren ausgesetzt ist. Sinkende Absatzzahlen mit denen insbesondere Tageszeitungen zu kämpfen haben führen zu einer größeren Abhängigkeit der Tageszeitungen von ihren Werbekunden und erhöhen die Gefahr der Beeinflussung von Redaktionen. Aber nicht nur die wirtschaftliche Lage sondern auch das Selbstverständnis einer Tageszeitung ist ein wesentlicher Faktor wenn es um die Einflussnahme von verschiedenen Anzeigekunden und Interessensgruppen auf die Redaktion geht. Anhand zweier Inhaltsanalysen des Werbeaufkommen und der Berichterstattung in den sechs größten österreichischen Tageszeitungen wurde in dieser Arbeit das Ausmaß dieser Beeinflussung ermittelt. Dabei zeigt sich, dass nur einige wenige Werbekunden für den Großteil der Werbeanzeigen in den einzelnen Tageszeitungen verantwortlich sind. So sind die 20 größten Werbekunden in Qualitätszeitungen für 35%-40% des gesamten Werbeaufkommens verantwortlich, in den Boulevardmedien sogar für 50%-60%. Diese großen Werbekunden haben dann natürlich eine starke Position wenn es darum geht die eigenen Wünsche durchzusetzen und unliebsame Berichterstattung zu verhindern. Dies ist besonders dann sehr problematisch wenn es sich um einen politischen Akteur handelt, wie im Fall der Stadt Wien, die in fast allen untersuchten Zeitungen mit Redaktionssitz in Wien der größte Werbekunde ist. So finden sich gerade in den Gratiszeitungen Heute und Österreich kaum negative Berichte über die Wiener Stadtregierung. Aber auch in manchen Qualitätszeitungen führen wirtschaftliche Verflechtungen zwischen dem Verlagen und Unternehmen zur Auflockerung des Trennungsgrundsatzes und zur unkritischen Übernahme von Presseaussendungen. Die Ergebnisse der Analyse deuten so auf einen systematischen Einfluss der Anzeigekunden auf die Redaktionen der österreichischen Tageszeitungen auch wenn dieser abhängig von der Zeitungsart am Ende höchst unterschiedlich ausfällt.
Abstract
(Englisch)
Journalism produces publicly relevant information that enables the citizens to par-ticipate in public communication processes, which are essential for a democratic society. This function of journalism is facing different increasing threats. Especially newspapers are struggling with decreasing sales numbers and are becoming more dependent on their advertisers and increasing the danger of influencing and manipulating the journalistic reporting. However, it’s not only the economic situation of the newspapers that leads to an increased danger of manipulated news, but also the ethical standards of the editorial staff are an important factor. With the help of two different content analyses, one that analyses the advertisements and one that analyses the reporting in the six biggest Austrian newspapers. The author attempts to find out how advertisers are trying to influence the news coverage. The study shows that only a few advertisers are responsible for a large part of the advertising revenues of the newspapers. The 20 biggest advertising customers are responsible for up to 60% of all advertisement in Austrian tabloids and up to 40% in Austrian premium newspapers. These big advertisers have certainly a lot of power to push positive coverage and to prevent negative reporting about them. This becomes especially problematic when big advertising customers are public institutions like the city of Vienna. The city of Vienna is the biggest advertiser in almost all Austrian newspapers who have their editorial staff based in Vienna. In the free daily newspapers “Heute” and “Österreich”, which are heavily dependent on revenues from advertisements, al-most no negative reports about the city administration were found. Nevertheless, also in premium newspapers business connections between the publishing houses and advertisers lead to violations of separation principles and one-to-one copies of press releases. Results of this study show that advertisers have systematic influence on the editorial staff of Austrian newspapers, although there is a big difference between tabloids and premium newspapers.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
independence newspaper Austria advertisement
Schlagwörter
(Deutsch)
Unabhängigkeit Zeitungen Redaktion Österreich Werbung
Autor*innen
Lubomir Polach
Haupttitel (Deutsch)
Zur Unabhängigkeit österreichischer Tageszeitungen von ihren Werbekunden
Paralleltitel (Englisch)
About the independence of Austrian newspapers from their advertisers
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
132 S. : Ill., graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Christian Steininger
Klassifikationen
05 Kommunikationswissenschaft > 05.30 Massenkommunikation, Massenmedien: Allgemeines ,
05 Kommunikationswissenschaft > 05.33 Pressewesen ,
05 Kommunikationswissenschaft > 05.40 Nachrichtenwesen
AC Nummer
AC12287731
Utheses ID
33252
Studienkennzahl
UA | 066 | 841 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1