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"Natürlich sind die weiblichen Juden in gewisser Hinsicht nicht anders als die männlichen"
die Darstellung von Jüdinnen in Georg von Schönerers Zeitschrift "Unverfälschte Deutsche Worte" (1883-1903)
Nathalie Beer
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Deutsch UF Geschichte, Sozialkunde, Polit.Bildg.
Betreuer*in
Peter Eigner
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.37566
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30005.22890.312865-5
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Diplomarbeit untersucht die Darstellung von Jüdinnen in der antisemitischen Halbmonatszeitschrift „Unverfälschte Deutsche Worte“, die vom Anführer der alldeutschen Bewegung in Österreich, Georg von Schönerer, im Zeitraum von 1883 bis 1903 herausgegeben wurde. Zur Analyse der Artikel wurde die Qualitative Inhaltsanalyse nach Philipp Mayring angewandt. Die jüdische Frau taucht in der Zeitschrift unter anderem als geldgierige Betrügerin und als rachsüchtige Jüdin auf. Ebenso wird sie bezichtigt, als Zuhälterin und Kupplerin Anteil an der Prostitution und am Mädchenhandel im späten 19. Jahrhundert gehabt zu haben. Auch beim Ritualmord wird ihr zwar nicht als Täterin, jedoch als Nutznießerin, Beteiligung vorgeworfen. Die Jüdin erscheint auch als Spionin, die mit dem Feind paktiert. Die Jüdin wird in der antisemitischen Zeitung häufig als unzüchtige, „unweibliche“ und emanzipierte Frau beschrieben, die gesellschaftliche und geschlechtsspezifische Grenzen überschreitet und damit eine Bedrohung für die konservative, antisemitische und nationalistische Bewegung darstellt. Die jüdische Frau wird zudem als Gegenbild zur „deutschen“ Frau aufgefasst. Während der „deutschen“ Frau ausschließlich positiv besetzte Eigenschaften zugeschrieben werden, werden der Jüdin negative und lasterhafte Merkmale und Charaktereigenschaften zugewiesen, wodurch eine deutliche Abgrenzung der „deutschen“ Frau von der Jüdin erfolgt. Gegenüber den biblischen Frauengestalten des Alten Testaments nehmen die Alldeutschen ebenso eine abschätzige Haltung ein. In den „Unverfälschten Deutschen Worten“ werden in Bezug auf die Darstellung von Jüdinnen antisemitische Stereotype und Klischees, die ansonsten männlichen Juden zugeschrieben werden, häufig auf Jüdinnen umgelegt. Neue, ausschließlich auf die jüdische Frau bezogene Stereotype tauchen, außer dem Klischee der emanzipierten Jüdin, in der Zeitschrift nicht auf.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Georg von Schönerer Unverfälschte Deutsche Worte Jewish Women Antisemitism Gender Jews in Vienna
Schlagwörter
(Deutsch)
Georg von Schönerer Unverfälschte Deutsche Worte Jüdinnen Antisemitismus Gender Judentum in Wien um 1900
Autor*innen
Nathalie Beer
Haupttitel (Deutsch)
"Natürlich sind die weiblichen Juden in gewisser Hinsicht nicht anders als die männlichen"
Hauptuntertitel (Deutsch)
die Darstellung von Jüdinnen in Georg von Schönerers Zeitschrift "Unverfälschte Deutsche Worte" (1883-1903)
Paralleltitel (Englisch)
The Representation of Jewish Women in Georg von Schönerer's Newspaper "Unverfälschte Deutsche Worte" (1883-1903)
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
177 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Peter Eigner
Klassifikationen
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.00 Wissenschaft und Kultur allgemein: Allgemeines ,
10 Geisteswissenschaften allgemein > 10.00 Geisteswissenschaften allgemein: Allgemeines ,
15 Geschichte > 15.06 Politische Geschichte ,
15 Geschichte > 15.08 Sozialgeschichte ,
15 Geschichte > 15.36 Europäische Geschichte 1815-1914 ,
15 Geschichte > 15.60 Schweiz, Österreich-Ungarn, Österreich ,
15 Geschichte > 15.96 Geschichte des jüdischen Volkes außerhalb des Staates Israel
AC Nummer
AC12295319
Utheses ID
33298
Studienkennzahl
UA | 190 | 333 | 313 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1