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Traces of Cold War in Science Fiction Literature after 1945
Joachim Viehböck
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Englisch UF Geschichte, Sozialkunde, Polit.Bildg.
Betreuer*in
Eva Zettelmann
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.37581
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29933.97824.210765-1
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Obwohl Science Fiction oft als Trivialliteratur abgetan wird ist das Genre in der Realität wesentlich vielfältiger und anspruchsvoller als weithin angenommen wird. Während George Orwells Nineteen Eighty-Four einen überaus hohen Grad an Systemkritik an den Tag legt, basiert Arthur C. Clarkes Roman 2001, a space odyssey auf den damals gängigen wissenschaftlichen Prinzipien der Weltraumerkundung. Science Fiction ist somit ein literarisches Genre das seine Inhalte aus der unmittelbaren, im besten Fall wissenschaftlichen, Lebenswelt bezieht. Ausgehend von diesem Bezug zur unmittelbaren Lebenswelt scheint es naheliegend, dass Science Fiction auch die politischen Strömungen einer bestimmten historischen Epoche widerzuspiegeln vermag. Ziel dieser Arbeit war es schließlich den Zusammenhang zwischen den Diskursen des Kalten Krieges und Science Fiction Literatur aufzuzeigen. Dabei wurde zunächst die historische Epoche des Kalten Krieges definiert und die Widersprüchlichkeit beziehungsweise Diskursabhängigkeit des durch George Orwell geprägten Begriffes beleuchtet. Folglich stellen weder der Begriff noch die historische Epoche an sich faktische Sachverhalte dar – vielmehr sind sie Teil eines konstruierten ideologisierten Weltbildes entlang eines Ost-West Konfliktes. In einem zweiten Schritt haben wir festgestellt, dass der Grundmechanismus von Science Fiction der der Verfremdung (cognitive estrangment) ist. Lebensweltliche Elemente werden dabei soweit verzerrt, dass sie dem Leser als vermeintliche Neuerung (novum) präsentiert werden können. Während die Erzählung oft einer zeitlichen und räumlichen Distanzierung unterliegt, basiert sie häufig auf lebensweltlichen Inhalten und Grundprinzipien. Wesentlich für diese Verfremdung ist allerdings ihre Plausibilität. Im Idealfall folgt Science Fiction also gängigen wissenschaftlichen Diskursen, zumindest aber ihren Mechanismen. Durch den Mechanismus der Verfremdung ist Science Fiction schließlich besonders geeignet um politisch-systemische Sachverhalte zu reflektieren oder zu kritisieren. Dabei hält auch der Kalte Krieg Einzug in das Genre. Während manche Spuren dieses Systemkonflikts offenliegen – so beispielsweise der Atomkrieg in Pat Franks Alas, Babylon – ist es besonders der durch den Systemkonflikt zwischen Sowjetunion und den USA bedingte Dualismus der in allen Werken der Epoche wiedergespiegelt wird. Während also Nineteen Eighty-Four den Konflikt zwischen Individuum und System beleuchtet, widmet sich Jack Finneys Invasion of the Body Snatchers der allegorischen Repräsentation von Kommunisten in den USA in Form von Außerirdischen. Jener Dualismus gipfelt schließlich in Pat Franks Alas, Babylon das die Konsequenzen des ultimativen Aufeinanderprallens der politischen Systeme aufzeigt. So unterschiedlich die diskutierten Werke auch sind, so ähnlich sind sie schließlich in Bezug auf ihre literarischen Mechanismen und die Diskurse die sie wiederspiegeln. Jene Romane spiegeln also nicht nur die historische Epoche des Kalten Krieges mit all ihren Eigenheiten wieder, sondern auch den Systemkonflikt der nicht nur die eigene Nation, sondern vielmehr die eigene Gesellschaft und ihre Werte gefährdet. Sowohl die reellen gesellschaftspolitischen Tendenzen jener Epoche, als auch die fiktionalen Science Fiction Erzählungen, bedingen schließlich eine Überhöhung der eigenen Werte und ein grundlegendes Misstrauen gegenüber dem Fremden. In anderen Worten: Kommunismus im politischen Lager des Westens muss um jeden Preis zurückgeschlagen werden.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
science fiction cold war alien alien invasion metaphorical representation George Orwell Pat Frank Jack Finney
Schlagwörter
(Deutsch)
Science Fiction Kalter Krieg Alien Alien Invasion metaphorische Darstellung George Orwell Pat Frank Jack Finney Systemkonflikt
Autor*innen
Joachim Viehböck
Haupttitel (Englisch)
Traces of Cold War in Science Fiction Literature after 1945
Paralleltitel (Deutsch)
Spuren des Kalten Krieges in der Science Fiction Literatur nach 1945
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
99 S. : Ill.
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Eva Zettelmann
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.84 Sonstige literarische Gattungen
AC Nummer
AC12613126
Utheses ID
33312
Studienkennzahl
UA | 190 | 344 | 313 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1