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Liebes- und Ehekonstellation bei Gottfried von Straßburg und seinen Fortsetzern
Maryna Eberhart
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Deutsche Philologie
Betreuer*in
Matthias Meyer
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.37677
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29312.90105.984163-0
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Vielfalt an Bedeutungen des mittelalterlichen Begriffs „Minne“ ist der Vieldeutigkeit des zeitgenössischen Wortes „Liebe“ gleich. Es fällt jedoch auf, dass der mittelalterliche Minnebegriff sehr von der religiösen und gesellschaftlichen Ebene geprägt wurde. Dieser religiöse Aspekt ist auf das Aufkommen der Minne in der christlich geprägten Epoche des Mittelalters zurückzuführen. Der Öffentlichkeitscharakter des Minnebegriffs kam mit der Geburt des Minnesangs. So fand die Liebesthematik der Minnedichtung quasi ihre Legiti-mierung in der mittelalterlichen Gesellschaft, in dem das Publikum über das Gedicht urteilte. Die als persönliche Erlebnisse dargestellten Liebeserfahrungen, ob sie traurig oder glücklich waren, zielten auf das Vermitteln dieser privaten Gefühle den Zuhörern. So sieht man die Gewichtigkeit des gesellschaftlichen Faktors im Begriff „Minne“. Diese Spannung zwischen der privaten Dimension der Minne und der Gesellschaft, die sich hier abzuzeichnen beginnt, ist ein Teil der Liebes- und Ehekonstellation im Roman von Gottfried von Straßburg „Tristan“. Der Autor stellt die Minne als ein privates Erlebnis dar, was zum unlösbaren Konflikt zwischen privater Liebe und Gesellschaft führt. So behandelt die vorliegende Masterarbeit die Konzeption der Tristanminne bei Gottfried und die Ehe- und Minnekonstellation bei seinen Fortsetzern Ulrich von Türheim und Heinrich von Freiberg. Infolge dieser Untersuchung soll die unterschiedliche Konnotation der Minne bei den Fortsetzern hervorgehoben werden, die untypisch für die Gottfriedische Minnekonstellation ist. Der erste Teil der Arbeit widmet sich der Beschreibung des Minne- und Ehebegriffs anhand biblischer Ansätze und geschichtlicher Quellen. Ebenfalls werden hier viele Arten der mit-telalterlichen Minne beschrieben und diskutiert. Das bildet die Basis für die eigentliche Untersuchung der Ehe- und Minnekonstellation im Tristanroman Gottfrieds, die den Hauptteil der Arbeit bildet. Bei der Analyse der Tristanminne wird auf das problematische Verhältnis zwischen Minne und Ehe im Mittelalter aufmerksam gemacht. Es wird auch auf die Frage der Bedeutung der Hofgesellschaft für die Institution der Ehe und private Minne eingegangen. Die Ehe- und Liebeskonstellation in den Fortsetzungen von Ulrich von Türheim und Hein-rich von Freiberg wird im dritten Teil thematisiert. Der anschließende Vergleich wird ver-deutlichen, dass die einzigartige Minnekonzeption Gottfrieds hier nicht mehr zu finden ist. Es wird sowohl an der völlig neuen Konnotation der Minne deutlich, als auch am Wandel der Charaktere.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Gottfried von Straßburg Tristan Isolde Ehemodelle im Mittelalter Minnekonstellation im "Tristan" Minne und Hofgesellschaft im "Tristan" Sexualität im Tristanroman die Arten der Minne im Mittelalter Heinrich von Freiberg Ulrich von Türheim Fortsetzer des "Tristan"
Autor*innen
Maryna Eberhart
Haupttitel (Deutsch)
Liebes- und Ehekonstellation bei Gottfried von Straßburg und seinen Fortsetzern
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
99 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Matthias Meyer
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.08 Sozialgeschichte ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.77 Stilistik, Rhetorik ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.78 Textkritik ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.93 Literarische Stoffe, literarische Motive, literarische Themen ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.94 Literarische Einflüsse und Beziehungen, Rezeption ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.99 Literaturwissenschaft: Sonstiges ,
18 Einzelne Sprachen und Literaturen > 18.10 Deutsche Literatur
AC Nummer
AC12372945
Utheses ID
33399
Studienkennzahl
UA | 066 | 817 | |
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