Detailansicht

Die Entwicklung der österreichischen Wasserkraft nach Zwentendorf und Hainburg
Andreas Kuchler
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Dr.-Studium der Philosophie Geschichte
Betreuer*in
Oliver Rathkolb
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.37807
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30355.10330.391562-5
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Dissertation versucht an den Fragestellungen anzusetzen, wie österreichische Kraftwerke zu Kristallisationspunkten von Diskursen werden können, die gesellschaftliche und demokratische Grundwerte in Frage stellen. Die Debatten rund um die gescheiterten Kraftwerksprojekte Zwentendorf und Hainburg werden mit ähnlichen regionalen, nationalen und europäischen Diskussionen in Interaktion gestellt und beleuchtet, um so einen globalen Kontext herzustellen. Die Thematik von gescheiterten Projekten und Irrwegen der österreichischen Elektrizitätswirtschaft wird bislang in der Wissenschaft und Literatur immer noch unzureichend berücksichtigt. Welche Folgen fehlgeschlagene Projekte für die österreichische Elektrizitätsinfrastruktur haben und was die Energiewirtschaft und die Politik daraus „gelernt“ haben, werden erhellt. Die Dissertation zeigt, dass die Ursachen für Fortschritte und Rückschritte in der Verwirklichung von energiewirtschaftlichen Entwicklungen meist eindeutig identifizierbar sind. Auch wenn die Proteste gegen Kraftwerke nicht miteinander vergleichbar sind, wird deutlich, dass die Kraftwerksgegner bei jedem Vorhaben immer professionellere Maßnahmen setzten und sich immer besser vernetzten, um möglichst viele Menschen zu mobilisieren. Wie die Beispiele der Wasserkraftwerke Greifenstein und Freudenau zeigen, wurden die frühzeitige Einbindung der regionalen Bevölkerung sowie die Umsetzung nachhaltiger Umweltmaßnahmen projektentscheidend. Die Berücksichtigung von Anrainerinteressen und Umweltbelangen wurde schließlich mit der Umweltverträglichkeitsprüfung bei Großkraftwerksprojekten gesetzlich verankert. Die geschichtswissenschaftliche Quellenanalyse bildet das wesentliche methodische Mittel der Recherche. Im Mittelpunkt stehen dabei spezielle Fachliteratur, wissenschaftliche Veröffentlichungen, Schriften der Energiewirtschaft sowie Umweltorganisationen, Ministerien und Behörden, Zeitschriften und Tagespresse. Zur Verdeutlichung persönlicher Erinnerungen einzelner Akteure werden Interviews mit Zeitzeugen geführt. Darüber hinaus werden Teilbereiche der österreichischen Elektrizitätswirtschaftsgeschichte exemplarisch unter Zuhilfenahme neu erschlossener Quellen historisch rekonstruiert und analysiert. Durch den interdisziplinären Zugang füllt die Dissertation auch methodische Forschungslücken.
Abstract
(Englisch)
This thesis attempts to discuss how Austrian power plants became focal points of wide discourses in terms of the social and democratic values of the country. In this context, the main focus of the conducted work is placed on the Zwentendorf Nuclear Power Plant and the aborted project Hydro Power Plant Hainburg. The debates sur-rounding the failed projects are compared with similar examples on national, international and European levels to create a global context. So far, the topic of failed projects within the Austrian utility industry has been insufficiently addressed in literature. Therefore, the consequences of the shown examples of failed projects and their impact on the power infrastructure as well as potential lessons to be learned are also a subject of this thesis. The present work shows that development and regression within the utility industry can be clearly identified. Although protests against power plants are not comparable, it´s obvious that opponents of power plant projects tended to become more profes-sional in their networking and mobilization of followers. As the examples of the existing Hydro Power Plants Greifenstein and Freudenau show, the early participation of the local population and the realization of sustainable environmental measures became key factors for a successful implementation. Finally the environmental impact assessment law was passed to govern the consideration of local interests and environmental issues. The main methodical research tool used is the analysis of historical sources including specialized literature, scientific publications, environmental journals, power plant brochures, information from governmental ministries and agencies as well as magazines and daily newspapers. For further clarification of personal memories and insights of individual protagonists, so called “oral history workshops” have been conducted with interviews of former executives and selected witnesses. In addition, parts of the history of the Austrian utility industry have been reconstructed with new sources and insights. Due to its interdisciplinary approach this thesis also fills existing methodical lacks in research.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Power plant Hydro Power Nuclear power Austrian utility industry
Schlagwörter
(Deutsch)
Kraftwerke Elektrizität Energie Wasserkraft Kernkraft Volksabstimmung Verbund-Gesellschaft Umweltbewegung Seibersdorf Tschernobyl Liberalisierung
Autor*innen
Andreas Kuchler
Haupttitel (Deutsch)
Die Entwicklung der österreichischen Wasserkraft nach Zwentendorf und Hainburg
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
325 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Oliver Rathkolb ,
Peter Eigner
Klassifikation
15 Geschichte > 15.09 Wirtschaftsgeschichte
AC Nummer
AC12371978
Utheses ID
33521
Studienkennzahl
UA | 092 | 312 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1