Detailansicht

Der "Räuber"-Roman von Robert Walser
eine Lektüre in fünf Teilen
Kira Elisabeth Kaufmann
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Deutsch UF Psychologie und Philosophie
Betreuer*in
Arno Dusini
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.37833
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30468.98473.887359-6
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Diplomarbeit widmet sich dem „Räuber“-Roman von Robert Walser. Sie versucht zu verstehen, was das Räuberische ist und wie es zu erforschen ist, um es in seiner ganzen Dimension und Relevanz erkennen zu können. Eine zusätzliche Annahme besteht darin, dass Robert Walser ein politischer Autor ist. Seinen Texten eignet ein unhintergehbarer Zusammenhang zwischen der artikulierten Botschaft und der Poetologie, also der Art der Artikulation dieser Botschaft. Den Anlass für die Beschäftigung mit dem Räuberischen bildet der Räuber: Eine Figur in einem Text, wo es auch einen Erzähler gibt, der für sich die Rolle eines Autors beansprucht. Den Räuber, den Autor und den Text eint ihre Namenlosigkeit. Drei von fünf Teilen widmen sich diesen namenlosen Instanzen und ihren Strategien in der Realisierung der als räuberisch geltenden Qualitäten. Sie destabilisieren bestehende Ansprüche und Strukturen ästhetischer und konventioneller Natur. Die Erforschung dieser räuberischen Qualitäten führt in die Darstellung eines poetologisch bedingten konfrontativen Momentes, das im Gruß motivisch manifest wird. Nur die Analyse der Poetologie (und der ihr inhärenten Formen von Konfrontation und Provokation) lässt die politischen Implikationen des Räuberischen erkennbar werden. Umgekehrt kann die politische Disposition des Textes nicht unabhängig von seiner Poetologie erkannt werden. Diese Poetologie der Konfrontation und ihre Strategien der Anpassung und Unterwanderung verdeutlichen ein groß angelegtes Konzept andauernder Destabilisierung und nicht restloser Angleichung. Im Kern verhandelt diese poetologisch bedingte Verunsicherung das Paradox, unter der Beschwörung größtmöglicher Beweglichkeit Stellung zu beziehen; nicht nur Behauptungen, sondern wahre Urteile zu treffen, Sätze zu sprechen und Sätze zu schreiben. Die umfassende, mehrere Instanzen umfassende Figuration des Räuberischen erweist sich als komplexe Reflexion auf die mögliche Umsetzung dieser paradoxalen Forderungen in Anbetracht einer konkreten sozialen Realität und ethischen Praxis. Was in der Poetologie des „Räuber“-Romans eine Radikalisierung erfährt (Konfrontation und Rebellion, Ähnlichkeit und Als-Ob etc.), sollte auch für frühere und spätere Text von Robert Walser als gültiges, weil in Grundzügen vorhandenes und bestimmendes poetologisches Konzept zur Kenntnis genommen werden. Somit erweist sich der „Räuber“-Roman aufgrund seiner Dichte und Komplexität als Schlüsseltext für das Verständnis der Funktionsweisen und Strategien der Walserschen Poetik.
Abstract
(Englisch)
This diploma thesis analyzes qualities, that count for robberish qualities. It asks who is a robber, who wants to be a robber and who is ment to be a robber? Robberish qualities have to be analyzed for the figure of the impersonated robber, the narrative voice, which referres to itself as an author, and for the text as a novel. All three instances are unified by the factum of their namlessness. Together they work for flexibization and destabilization of social and aesthetic norms. While the first part of the thesis gives an impression of the social context and the formation of switzerlands middle class by the end of the 20th centuary, the last part shows, the concentration of the robberish qualities in one specific gesture: the greeting. This is, where a frequent motive of Robert Walser demonstrates its fundamental political potential. The focus of the diploma thesis lies on bringing evidence, that the political statement in Robert Walsers novel „The robber“ is present and can only be perceived appropriately, when the poetic of the statement is respected. Politics und poetics are intimately connected with each other.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Robert Walser robber poetics author novel greetings hat mobility flexibility thief confrontation child knave laughter Idiot Dostojevskij Socialism Swizerland Social question puzzle Als-Ob
Schlagwörter
(Deutsch)
Robert Walser Räuber Poetologie Poetik Autor Gruß Hut Flexibilität Dieb Beweglichkeit Konfrontation Kind Knabe Lachen Idiot Dostojevskij Sozialismus Schweiz Soziale Frage Armut Rätsel Als-Ob
Autor*innen
Kira Elisabeth Kaufmann
Haupttitel (Deutsch)
Der "Räuber"-Roman von Robert Walser
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine Lektüre in fünf Teilen
Paralleltitel (Englisch)
"The Robber", a novel by Robert Walser
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
253 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Arno Dusini
Klassifikation
10 Geisteswissenschaften allgemein > 10.00 Geisteswissenschaften allgemein: Allgemeines
AC Nummer
AC12373164
Utheses ID
33542
Studienkennzahl
UA | 190 | 333 | 299 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1