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Die militärische Kultur der geistlichen Ritterorden als eine europäische Subkultur
Georg Hinterleitner
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Geschichte
Betreuer*in
Philippe Buc
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.38061
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29740.75173.819166-7
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Der gegenständliche Essay untersucht den militärischen Aspekt der geistlichen Ritterorden 112 und versucht, das Wesen ihrer militärischen Kultur zu erfassen. Das geschieht in erster Linie durch die Verwendung zeitgenössischer Quellen und deren Interpretation. Der Essay versucht, die Handlungen der Ritterbrüder der geistlichen Ritterorden zum Leben zu erwecken. Die Krieger dieser Orden werden oft als Ritter bezeichnet, doch fehlten ihnen wesentliche Merkmale der Ritterschaft wie Vasallität, Hofdienst und Minnedienst. Diese Krieger kämpften wie Ritter, aber nicht für Ruhm und Ehre, sondern für die christliche Religion und für die Kirche, sie waren eher kämpfende Mönche. Die Regeln der Orden, die das Leben bestimmten, spiegelten die jeweilige Spiritualität jedes Ordens wider. So war der soziale und karitative Charakter in den Regeln mehr oder minder bedeutsam, auch wenn das in der Realität mitunter anders aussah. Im Kampf ordneten die Ritterbrüder alles dem Erreichen ihrer Ziele unter, dem Sieg über die Feinde des Glaubens. Der einzelne Bruder zählte nicht, nur die Leistung des Ordens war wichtig. Die Brüder hatten oft zusammen mit einer Kreuzzugarmee oder dem König von Jerusalem zu kämpfen, was mitunter problematisch war. Im Bau und der Unterhaltung von Befestigungen erwiesen sich die Orden als innovativ, beschritten neue Wege und entwickelten neue Bauformen von Burgen. Es scheint dass die geistlichen Ritterorden keinen Unterschied in der Wahrnehmung ihrer Feinde gemacht haben, ob christlich oder nicht. Die Ritterbrüder waren auch nicht unnötig grausam, sie handelten im Sinne der mittelalterlichen Praxis, die in der Zerstörung der Lebensgrundlagen des Feindes bestand. Das Verhältnis zu Papst, Kaiser und Königen war ambivalent. Sie benötigten den Schutz, mussten aber ungerechtfertigte militärische Ansprüche zurückweisen. Untereinander lebten die Orden in Konkurrenz, auch wenn sie zeitweise mit einander kooperierten. Dass diese Orden nicht immer im Sinne ihrer Ideale handelten, war das Ergebnis des Bestrebens, das Wohlergehen des Ordens an die erste Stelle zu reihen, manchmal auch vor die Religion. So kam es auch zur Verweigerung der Taufe und zu grausamer Behandlung von Sklaven, aber auch zu Zwangstaufen.
Abstract
(Englisch)
The present essay investigates the military aspect of the religious-military orders and tries to encompass the essence of their military culture. This should be done in the first line by the use of contemporary sources and their interpretation. The essay tries to bring the action of the knightbrothers of the religious-military orders to life. The warriors of these orders often were denominated as knights, but some essential peculiarities of knights like vassalage, service at the court or courtly love were missing. These warriors fought like knights, but not for honor and glory, but for the christian religion and the church; they were rather fighting monks. The rules of the orders which determined the life reflected the specific spirituality of each order. So was the social-charitable character more or less important in the rules, also when the reality was sometimes different. In battle, the knight-brothers subordinated all things to the achievement of objectives, the victory over the enemies of the creed. The individual brother did not count, only the corporate accomplishment of the order was important. The brothers often had to fight together with an army of crusaders or with the king of Jerusalem, and this was sometimes problematic. In the construction and maintenance of fortresses, these orders were innovative, found new ways and developed new designs of castles. It seems that the religious-military orders did not make a difference in the perception of their enemies, Christians or not. The knight-brothers were not unnecessarily cruel; they did act in conformity with medieval practice, which consisted in the destruction of the livelihood of the enemy. The relationship with the pope, the emperor and the kings, was ambivalent. They needed their protection, but they had to reject unjustified demands in military sense. Among themselves, the orders lived in competition, although they had to cooperate sometimes. That these orders did not always act in the spirit of their ideals was the result of the attempt to prioritize the well-being of the order, sometimes over and above religion. One can that observe that they denied their slaves baptism, and treated them cruely. The orders also coerced pagans to become christians.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Templerorden Deutscher Orden Johanniterorden Lazarusorden
Autor*innen
Georg Hinterleitner
Haupttitel (Deutsch)
Die militärische Kultur der geistlichen Ritterorden als eine europäische Subkultur
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
114 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Philippe Buc
Klassifikationen
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.01 Geschichte der Wissenschaft und Kultur ,
11 Theologie > 11.00 Theologie, Religionswissenschaft: Allgemeines
AC Nummer
AC12735542
Utheses ID
33740
Studienkennzahl
UA | 066 | 803 | |
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