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Begegnung mit der eigenen Identität im "Führen und Sich Führen Lassen"
zur Bedeutung einer speziellen pädagogischen Interaktionsform der Rhythmik/Musik- und Bewegungspädagogik für den Identitätsbildungsprozess im Jugendalter nach E. H. Erikson
Linda Frey
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Betreuer*in
Thomas Stephenson
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.3835
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30055.34658.528266-2
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
In dieser Diplomarbeit wurde untersucht, inwiefern das „Führen und Sich Führen Lassens“ als pädagogisches Mittel den Identitätsbildungsprozess im Jugendalter nach Erikson unterstützen kann. Die vorliegende Arbeit gliedert sich in die theoretische Auseinandersetzung, in der der Forschungsstand beschrieben wird, und den Untersuchungsteil. In der Ausgangslage wird kurz erläutert, warum auf Erikson`s Theorie der Identität eingegangen wird, was er unter dem Begriff der Ich-Identität versteht, wie er sich die sozialen, kulturellen und gesellschaftlichen Anteile der Identität erklärt und was für ihn der Begriff der Identitätskrise bedeutet. Im Anschluss wird das psychosoziale Stufenmodell der Identität von Erikson und dann explizit der Identitätsbildungsprozess im Jugendalter dargestellt. Das zweite Kapitel in der Ausgangslage widmet sich dem „Führen und Sich Führen Lassen“ aus der Rhythmik/Musik- und Bewegungspädagogik1. Hierbei wird die Rhythmik/MBP als pädagogische Arbeitsweise mit ihren Zielen und Mitteln kurz beschrieben. Im Anschluss soll ein Einblick in das „Führen und Sich Führen Lassen“ durch einige ausgewählte Vertreterinnen der Rythmik/MBP bzw. Vertreterinnen von angrenzenden Bereichen, die sich mit dem „Führen und Sich Führen Lassen“ aus der Rhythmik/MBP auseinandersetzen, stattfinden. Im Untersuchungsteil wird auf das methodische Vorgehen, die von Thomas Stephenson entwickelte Textanalysemethode, die EHT-A 5.1., und den Empirischen Zirkel, EZ 3.0., eingegangen. Es erfolgt sowohl eine Beschreibung als auch eine Auswahl an DimensionenEZ 2 zur Untersuchung der Texte von E.H. Erikson und den Autorinnen des „Führen und Sich Führen Lassens“. Danach findet die Untersuchung der auserwählten Textstellen hinsichtlich der verwendeten DimensionenEZ des EZ 3.0. statt. Zuerst wird die Untersuchung das Ergebnis des erstellten Fragenkatalogs in Bezug auf Erikson mittels der herausgearbeiteten Textaussagen darlegen; danach werden die gewonnenen Rekonstruktionen des „Führen und Sich Führen Lassens“ anhand des erstellten Fragekatalogs dargestellt. Eine Tabelle, die durch die Beantwortung einer weiteren Unterfrage im Hinblick auf verknüpfende Aspekte entstand, soll ausgearbeitete Ergebnisse, die den Identitätsbildungsprozess im Jugendalter und das „Führen und Sich Führen Lassen“ betreffen, skizzieren. Diese Ergebnistabelle wird im Anschluss erläutert und soll die beiden Themenkomplexe zusammenführen. Die dargebrachten Ergebnisse ergaben zunächst, dass das „Führen und Sich Führen Lassen“ durch die Förderung der Selbstbestimmung, des Selbstbewusstseins und der Präsentation des Selbst im Vormachen bzw. Vorspielen zur Förderung der Individuation beiträgt (vgl. Schaefer 1992, 182f.), die in Eriksons Theorie ein wesentliches Element zur Entwicklung der Identität darstellt, denn die Ich-Identität als Ich-Qualität der persönlichen Identität ist ein Bewusstwerden des Ichs über den eigenen Stil der Individualität und der Bedeutung desselben Stils für signifikante andere (vgl. Erikson 1970, 47). Der Aspekt der Bindung, den Erikson in Bezug auf die Identifikation mit Cliquen und Massen erwähnt, kann durch das „Führen und Sich Führen Lassen“ als soziale Lernsituation insofern unterstützt werden, da sich durch die soziale Interaktion mit der Gruppe ein Gruppengefühl entwickelt und somit auch ein Gefühl von Bindung und Zugehörigkeit zu einer Gruppe stattfindet (vgl. Schaefer 1992, 196f.). Das „Führen und Sich Führen Lassen“ ist als Interaktionsform, die den Menschen in seiner psychosozialen Ganzheit fördert (vgl. Schaefer 1992, 182f.), ebenfalls ein unterstützendes Medium für den Identitätsbildungsprozess als Prozess der Ganzheit (vgl. Erikson 1970, 86). Mit dem Mittel der Bewegung im „Führen und Sich Führen Lassen“ kann dem Ausdruck der Jugend nachgegangen werden, die in Eriksons Theorie eine Art von Fortbewegung haben soll (vgl. Erikson 1970, 254.). Die Identität, die im Jugendalter die wichtigste Leistung des jugendlichen Ichs darstellt (vgl. Erikson 1970, 219), kann durch die pädagogische Interaktionsform des „Führen und Sich Führen Lassen“ hinzugewonnen werden, denn der/die Führende gewinnt an persönlicher Identität, indem er/sie die anderen von seiner/ihrer Rolle überzeugt, und er/sie gewinnt an sozialer Identität, indem er/sie die Intentionen reduziert bzw. an die anderen anpasst (vgl. Schaefer 1992, 196f.). Die Aussage von S. Bürgermann und G-B. Reinert, die der Meinung sind, dass Identität sich innerhalb identitätsfördernden Interaktionen entfaltet (vgl. Bürgermann/Reinert 1984, 163), kann durch die dargebrachten Ergebnisse bestätigt werden. Das „Führen und Sich Führen Lassen“ ist zudem im Identitätsbildungsprozess des Jugendalters von Erikson explizit enthalten, da Führer/innen- und Gefolgschaft geleistet werden soll (vgl. Erikson 1970, 193). Somit kann es in der pädagogischen Praxis des „Führen und Sich Führen Lassens“ zu einer genauen Auseinandersetzung mit diesem Themenkomplex kommen und zudem wird dem/r Jugendlichen die Möglichkeit geboten, Formen des Führens und der Anpassung in kreativ spielerischer Weise kennen zu lernen und zu erproben. Professionelle Pädagogen/innen können den Identitätsbildungsprozess im Jugendalter anhand der dargebrachten Ergebnisse insofern unterstützen, da Aspekte aus der Theorie von Erikson in der Praxis des „Führen und Sich Führen Lassens“ zu finden sind. Durch die theoretische Auseinandersetzung mit den genannten Aspekten von Erikson und durch die Kenntnisnahme der Fähigkeiten des „Führen und Sich Führen Lassen“ als unterstützendes Medium, kann zum Identitätsbildungsprozess im Jugendalter und zur künftigen Entwicklung der Identität ein Beitrag geleistet werden.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
"Führen und Sich Führen Lassen" Identität Jugend
Autor*innen
Linda Frey
Haupttitel (Deutsch)
Begegnung mit der eigenen Identität im "Führen und Sich Führen Lassen"
Hauptuntertitel (Deutsch)
zur Bedeutung einer speziellen pädagogischen Interaktionsform der Rhythmik/Musik- und Bewegungspädagogik für den Identitätsbildungsprozess im Jugendalter nach E. H. Erikson
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
143 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Thomas Stephenson
Klassifikation
80 Pädagogik > 80.46 Bewegungserziehung
AC Nummer
AC07597996
Utheses ID
3376
Studienkennzahl
UA | 297 | | |
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