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Das grünäugige Scheusal
eine qualitative Studie zum Bedeutungswandel von Eifersucht und der Veränderung von Eifersuchtspraktiken
Nikita Sindiswe Felder
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Soziologie
Betreuer*in
Beate Littig
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.38133
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30044.62596.210666-3
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Emotionen im Allgemeinen und Eifersucht im Speziellen werden zumeist unter psychologischen oder physiologischen Gesichtspunkten betrachtet – als Phänomene, die auf die individuelle (frühkindliche) Erfahrungsgeschichte oder auf neurologische Prozesse zurückgeführt werden. Die vorliegende Arbeit zeichnet im Gegensatz dazu einen Wandel von Eifersuchtsbedeutungen und Eifersuchtspraktiken nach. Dabei steht die Frage im Zentrum, inwiefern solche Veränderungen generationell verortet werden können. Basierend auf Karl Mannheims Abhandlung zum „Problem der Generationen“ (1928) und soziologischen Thesen zum Wandel des emotiven Selbst wird ein Forschungskonzept entwickelt, das auf den Vergleich der "Generation der Kriegskinder" (*1930-1935), der "68er-Generation" (*1945-1950) und der "iGeneration" (*1994-1995) abzielt. Daneben stehen Gender-und Altersunterschiede im Fokus der Analyse. Anhand von zwölf episodischen Interviews und ihrer computergestützten qualitativen Inhaltsanalyse lässt sich zeigen, dass sich die generationellen Eifersuchtssemantiken und Eifersuchtspraktiken deutlich voneinander unterscheiden. Daraus kann auf verschiedene Dimensionen eines umfassenden sozialen Wandels geschlossen werden. So scheint der Eifersuchtsbegriff zunehmend mit dem Neidbegriff zu verschmelzen, denn der Kern der Eifersuchtssemantik der "iGeneration" besteht nicht etwa in der Angst davor, eine geliebte Person durch Konkurrenz zu verlieren, sondern darin, eine Person, Eigenschaft oder einen Gegenstand besitzen zu wollen. Damit wird das Begehren zum konsumatorischen Phänomen und die begehrte Person auf eine Ebene mit Objekten gestellt – was nicht zuletzt auf veränderte Beziehungspraktiken und eine Ökonomisierung von Emotionen schließen lässt. Daneben lassen sich Belege für weitere gesamtgesellschaftliche Trends aus der Empirie ableiten. Im Einzelnen sind das eine Subjektivierung, eine Rationalisierung im Umgang mit Emotionen sowie eine Pathologisierung der Eifersucht. Die Studie zeigt damit, dass eine rein auf die individuelle Psyche oder die Neurologie abzielende Betrachtungsweise des Phänomens zu kurz greift und eine soziologische Perspektive unabkömmlich für das Verständnis von Emotionen wie der Eifersucht ist.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Jealousy Sociology of emotions social Change Generation
Schlagwörter
(Deutsch)
Eifersucht Emotionssoziologie sozialer Wandel Generationen
Autor*innen
Nikita Sindiswe Felder
Haupttitel (Deutsch)
Das grünäugige Scheusal
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine qualitative Studie zum Bedeutungswandel von Eifersucht und der Veränderung von Eifersuchtspraktiken
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
209 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Beate Littig
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.08 Sozialgeschichte ,
15 Geschichte > 15.38 Europäische Geschichte nach 1945 ,
71 Soziologie > 71.02 Theorie der Soziologie ,
71 Soziologie > 71.20 Formen des Zusammenlebens: Allgemeines ,
71 Soziologie > 71.30 Soziale Gruppen: Allgemeines ,
71 Soziologie > 71.31 Geschlechter und ihr Verhalten ,
71 Soziologie > 71.34 Altersgruppen ,
71 Soziologie > 71.41 Sozialer Wandel ,
71 Soziologie > 71.43 Technologische Faktoren ,
71 Soziologie > 71.44 Gruppenprozesse ,
71 Soziologie > 71.50 Kultursoziologie: Allgemeines ,
71 Soziologie > 71.51 Werte, Normen ,
71 Soziologie > 71.52 Kulturelle Prozesse
AC Nummer
AC12389118
Utheses ID
33801
Studienkennzahl
UA | 066 | 905 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1