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The power of epigenetics
analysis on perceptions of motherhood and sexuality in scientific literature and popular media
Pavla Debeljak
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Gender Studies
Betreuer*in
Sigrid Schmitz
DOI
10.25365/thesis.38140
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29344.43423.895555-8
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
In dieser Masterarbeit wurde anhand von 5 Fallstudien im Bereich der epigenetischen Forschung eine Inhaltsanalyse durchgeführt. Die Thematiken der Fallstudien waren: Die Geburt, Posttraumtischer Stress, Pränataler Stress, Ernährung und Homosexualität. Anhand der Kategorien Mutterschaft, Frauen, der weibliche Körper, Sexualität und vorherrschende soziale Strukturen wurden wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Texte kritisch behandelt. Die Popularisierung von wissenschaftlichen Ergebnissen wurde herausgearbeitet und zu der originalen Primärliteratur verglichen.
Die Epigenetik befasst sich mit der Frage, welche Faktoren die Aktivität eines Gens und damit die Entwicklung der Zelle (dauerhaft) festlegen und ob bestimmte Festlegungen an die Folgegeneration vererbt werden. Grundlage sind Veränderungen an den Chromosomen, wodurch Abschnitte oder ganze Chromosomen in ihrer Aktivität beeinflusst werden. Man spricht auch von epigenetischer Veränderung bzw. epigenetischer Prägung. Die DNA-Sequenz wird dabei jedoch nicht verändert. In der molekularen Biologie hat Epigenetik in den vergangenen Jahren sehr viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen und zwar nicht nur auf biologischer Ebene, sondern auch in der weiteren Wissenschaftsgesellschaft sowie in popularisierenden Medien. Durch kontroverse Ansichten und Diskurse wurde ein sehr heterogenes Bild von Epigenetik geschaffen. Epigenetik wurde durch diverse Medien sowohl als ein weiterer Aspekt der Genregulation gesehen als auch als ein Paradigmenwechsel in der Entwicklungsbiologie.
Beachtenswert ist in diesem Bezug die soziale Implikation von Umwelt-Epigenetik, der Teil der Epigenetik der sich mit Umwelteinflüssen beschäftigt, die Veränderungen im Genom hervorrufen können. Studien beschäftigen sich in diesem Fall mit den potenziellen (epigenetisch determinierten) Gesundheitskonsequenzen.
Im Verlauf der Analyse wurde klar, dass vor allem das Konzept der Mutterschaft durch epigenetische Forschung neu begründet wird. Dies wird am weiblichen Körper festgemacht, der als Vehikel dient, um klassische Vorstellungen von Mutterschaft zu bestärken. Bemerkenswert ist auch der fast vollständige Ausschluss der Rolle des Mannes, auch wenn es in Studien um Konzeption ging. So wurde auch das Thema der Sexualität selten in Verbindung mit Konzeption gebracht. Andererseits, wenn es um Homosexualität geht, wird epigenetische Forschung als die fehlende Verbindung zu dessen Erklärung gesehen. Interessanterweise wurde in dieser Fallstudie vor allem die männliche Homosexualität hervorgehoben, denn weibliche Homosexualität scheint komplexeren Mechanismen zu unterliegen, wodurch es wiederum zu biologisch determinierten Dichotomien kommt.
Bei Epigenetik handelt es sich um eine weitere Schnittstelle zwischen Soziologie und Biologie. Durch die Analyse zeigte sich, dass es nicht möglich ist, die Biologie zu verstehen ohne die Umwelt-Einflüsse einzubeziehen. Da in der Biologie selbst noch sehr wenig über die vorliegenden Mechanismen bekannt ist, stellt sich die Frage, wie mit solchen Forschungsresultaten von den Wissenschaftlern und populären Medien umgegangen werden soll, ohne ein Verschulden zu implizieren. Denn die unterschiedlichen Auffassungen von epigenetischen Forschungsergebnissen können, soziologisch gesehen, kontroverse Folgen haben.
Abstract
(Englisch)
This thesis performs a content analysis based on five case studies in the field of epigenetics, each within a different area of research. The case studies reviewed cover the following topics: (1) the process of giving birth, (2) post-traumatic stress disorder, (3) prenatal stress, (4) nutrition, and (5) homosexuality. Scientific literature and popular media articles were critically analysed based on the categories of motherhood, women, the female body, sexuality and social structures.
The field of epigenetics has been described as the study of how exogenous factors contribute to genetic expression. These modifications do not take place in the genome, but rather on various levels above it, and thus the DNA sequence is not changed. Epigenetics has, in recent years, received much attention in the field of molecular biology, as well as in the wider scientific community and in popular media. The social implications of environmental epigenetics- the part of the epigenetics study that concerns itself with how environmental factors can cause changes in the genome- has grown in prominence within the wider discourse. Such studies focus on potential (epigenetically-determined) health consequences.
In the analysis for this thesis it became clear that the concept of motherhood is, especially, re-established by epigenetic research. This is strongly linked to the female body. An almost complete exclusion of the role of men was observed, even in studies concerning conception. Additionally conception was rarely connected to sexuality. In these studies epigenetics was also seen as the “missing link” for biological explanations of homosexuality. Interestingly, homosexuality among males was specifically highlighted in this case study, as homosexuality among females appears to be subject to more complex mechanisms.
The analysis demonstrates that it is impossible to understand biology without accounting for environmental influences. Furthermore, the analysis shows that epigenetic research often neglected to depict the role of the father, family life and the social environment; the focus within the body of literature reviewed is primarily aimed at the mother and the female body.
In biology itself, the mechanisms of epigenetics are not yet fully understood. Thus the question arises: how should such research results be used by both scientists, and the popular media? Different perceptions of epigenetic research can have controversial consequences, especially in the public sphere.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
Epigenetics motherhood sexuality the female body
Schlagwörter
(Deutsch)
Epigenetik Mutterschaft Sexualität der weibliche Körper
Autor*innen
Pavla Debeljak
Haupttitel (Englisch)
The power of epigenetics
Hauptuntertitel (Englisch)
analysis on perceptions of motherhood and sexuality in scientific literature and popular media
Paralleltitel (Deutsch)
Die Kraft der Epigenetik ; eine Analyse der Auffassungen von Mutterschaft und Sexualität im Vergleich von wissenschaftlicher und populärwissenschaftlicher Literatur
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
114
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Sigrid Schmitz
Klassifikation
71 Soziologie > 71.11 Gesellschaft
AC Nummer
AC12693388
Utheses ID
33808
Studienkennzahl
UA | 066 | 808 | |