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Archery equipment in the Neo-Assyrian period
volume I: text ; volume II: appendices and plates
Matthew Jamie Szudy
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Dr.-Studium der Philosophie Altsemit.Philolog.u.orient.Archäologie
Betreuer*in
Marta Luciani
DOI
10.25365/thesis.38210
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29913.92384.684766-2
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Bogenschießen spielte eine wichtige Rolle in der assyrischen Armee, die die Herrschaft über einen Großteil des Nahen Ostens in der neuassyrischen Zeit (10. bis 7. Jahrhundert v. Chr.) erreichte. Die Ausrüstung der Bogenschützen und allgemein im Bogenschießen sind allgegenwärtig in Assyrischen Bild- und Textquellen. Pfeilspitzen gehören zu den am reichlichsten bezeugten Metallartefakten. Dennoch muss die Bogenschießenausrüstung der neuassyrischen Zeit einer systematischen Untersuchung unterzogen werden.
Das Ziel dieser Studie ist es, neuassyrischen Bogenschießenausrüstung in ihrem sozialen und ideologischen Kontext zu untersuchen, die Art und Weise, in der sie benutzt (oder als benutzt dargestellt) wurde, sowohl für die Jagd als auch für den Krieg, und die Formen und die Herstellung der Objekte selbst, mit besonderem Schwerpunkt auf der Erstellung einer regionalen Pfeilspitzentypologie.
Ideologisch relevante Quellen, hauptsächlich Palastreliefs und Königsinschriften, zeigen, dass der Bogen ein starkes Symbol für militärische Macht war, sowohl im positiven Sinne (als Symbol für die Macht von Assur und dessen Machtableitung eines göttlichen Auftrages) als auch einem negativen Sinn (gebrochener Bogen als Symbol für die gebrochene Macht der Feinde oder Vertragsverletzungen).
Verwaltungstexte bieten ein hohes Maß an Einsicht auf Bogenschützen in der Organisation des Assyrischen Militärs. Dennoch ist es schwierig einen umfassenden Überblick zu rekonstruieren, da sich konservierte Archive nur mit bestimmten Aspekten der militärischen Organisation zu bestimmten Zeiten (z.B. Wagenlenker in der Zeit von Sargon II) befassen,. Textquellen verschweigen größtenteils Taktiken und Versuche, assyrische Taktik aus ikonographischen Darstellungen zu rekonstruieren haben einen zweifelhaften Wert, da ikonographische Quellen von Natur aus auf Interpretationen beruhen.
So ist die Untersuchung der Form und der Herstellung von Ausrüstungen zum Bogenschießen (insbesondere Pfeilspitzen) das Herzstück dieser Studie. Da keine Bögen und Pfeilschäfte aus dieser Zeit überlebten, können sie nur durch Bild- und Textquellen sowie vergleichbare Beispiele aus anderen Regionen oder Zeiträumen untersucht werden. Pfeilspitzen sind jedoch einer der am häufigsten vorkommende Metallartefakte aus der Zeit. Trotz ihrer Verbreitung haben frühere Studien von Pfeilspitzen entweder einzelne Standorte als Fokus gehabt, oder sich auf den angeblichen Verbindungen zwischen bestimmten Arten von Pfeilspitzen und historisch bezeugte ethnische Gruppen konzentriert. Es gibt daher einen unverkennbaren Bedarf für eine vollständige regionale Typologie von Metallpfeilspitzen.
Der erste Schritt bei der Erstellung der Typologie war es, eine große Stichprobe von Pfeilspitzen aus Assyrien und der umliegenden Region, wo die Assyrer häufig aktiv waren (Babylon, Iran, Urartu, Syrien und der Levante), zu sammeln. Um sicherzustellen, dass die Stichprobe repräsentativ und nicht übermäßig von den Eigenheiten von irgendwelchen Standorten beeinflusst ist, wurden mindestens zwei Standorte pro Region für die Aufnahme ausgewählt - mit einer Vorliebe für Standorte mit entweder großen Mengen von veröffentlichten Pfeilspitzen (oder in Museen für Studiumszwecken erhältlich), einzigartigen Pfeilspitzen, oder Standorte, die schon in früheren Diskussionen über Pfeilspitzen wichtig waren. Für jede der zwanzig ausgewählten Standorte wurde der gesamte Korpus von veröffentlichten Pfeilspitzen in eine Datenbank (insgesamt 1325 Beispiele aus allen Standorten kombiniert) eingetragen.
Eine Typologie von Pfeilspitzmorphologie wurde dann auf Grund dieser Daten erstellt. Um die Klassifizierung der Pfeilspitzen so präzise wie möglich zu ermöglichen, ist die primäre Methode der Kategorisierung das Vorhandensein oder Fehlen von klar definierten physikalischen Eigenschaften (wie die Flügelanzahl Flügel), anstatt dessen relativen Qualitäten (wie Länge). Die Herstellung und Metallurgie von Pfeilspitzen wurde ebenfalls untersucht, mit besonderem Schwerpunkt auf wie diese Faktoren der Pfeilspitzformen beeinflussen.
Unter den direkten Ergebnissen dieser typologischen Studie sind die Identifikation der Pfeilspitzenformen, die eine zeitlich begrenzte Verteilung haben und damit als „Datierungsfossilien“ verwendet werden können. Regionale Verteilungsmuster haben auch Aufschluss über die angenommenen Beziehungen zwischen ethnischen Gruppen und bestimmte Pfeilspitzen Formen ergeben. Eine direkte Zuordnung der Pfeilspitzenformen und Ethnizität ist, wegen der Geschwindigkeit, mit der Pfeilspitzformen zwischen verschiedenen ethnischen Gruppen sich ausgebreitet haben, obwohl bestimmte Artefaktenarten einer ethnischen Zuordnung in den neuassyrischen und neubabylonischen Texten unterzogen wurden, nicht möglich.
Die daraus resultierende Typologie ist damit ein wesentlicher Teil einer systematischen Beschreibung des neuassyrischen Bogenschießens. Sie wird Archäologen und Forschern ermöglichen, die in der Zukunft gefundenen Pfeilspitzen standardisierter einzuordnen und über einen weiten geographischen Bereich zu vergleichen. -- [Printversion in 2 Bänden]
Abstract
(Englisch)
Archery played a major role in the Assyrian military, which achieved dominance over much of the Near East in the Neo-Assyrian Period (10th -7th Centuries BC). Archers and archery equipment pervade Assyrian iconographic and textual sources, and arrowheads are among the most abundantly attested metal artifacts found in excavations. Nevertheless, the archery equipment of the Neo-Assyrian Period has yet to be subjected to systematic study.
The purpose of this work is to examine Neo-Assyrian archery equipment in its social and ideological context, the manner in which it was employed (or portrayed as being employed) for both hunting and warfare, and the forms and manufacture of the objects themselves, with particular emphasis on the creation of an encompassing typology for arrowheads.
Ideologically relevant sources, principally palace reliefs and royal inscriptions, show that the bow was a potent symbol for military power, both in a positive sense (symbolizing the power of Assyria and derivation of that power from a divine mandate) and a negative sense (broken bows symbolizing the broken power of enemies or violators of treaties).
Administrative texts provide a great deal of insight on archers in the organization of the Assyrian military, though because preserved archives only deal with certain aspects of the military at certain times (such as charioteers in the time of Sargon II), it is difficult to construct a comprehensive overview. Textual sources are largely silent about tactics, and attempts to reconstruct Assyrian tactics from iconographic representations are of dubious value because of the inherently interpretative nature of iconographic sources.
Thus the study of the form and manufacture of archery equipment (and arrowheads in particular) forms the centerpiece of this study. Because no bows or arrow shafts survive from the Neo-Assyrian period, they can only be studied via iconographic and textual evidence, as well as comparable examples from other regions. Arrowheads, however, are one of the most commonly found metal artifacts at sites dating to the early 1st Millennium BC. Despite their prevalence, previous studies of arrowheads have focused either on individual sites or on the purported links between certain arrowhead types and historically attested ethnic groups. There is, therefore, a clear need for a complete super-regional typology for metal arrowheads.
The first step in creating the typology was to gather a large sample of arrowheads from Assyria and the surrounding regions where the Assyrians were frequently active (Babylonia, Iran, Urartu, Syria and the Levant). To ensure that the sample was representative and not unduly influenced by the idiosyncrasies of any individual site, a minimum if two sites per region were chosen for inclusion, with a preference for sites with either large quantities of published arrowheads (or available for study at museums), unique arrowheads, or sites which have featured significantly in previous discussions of arrowheads. For each of the twenty sites chosen, the entire corpus of published arrowheads was entered into a database (a total of 1325 examples from all sites combined).
A typology of arrowhead morphology was then created based on this data. In order to make the classification of arrowheads as precise as possible, the primary method of categorization is the presence or absence of clearly-defined physical features (such as the number of blades), rather than on relative qualities (such as length). The manufacture and metallurgy of arrowheads has also been investigated, with particular emphasis on how those factors that influence arrowhead form.
Among the direct results of the typological study is the identification of which arrowhead forms have a limited chronological distribution and thus may be used as “dating fossils.” Regional distribution patterns have also shed light upon the purported relationships between ethnic groups and arrowhead forms. A direct attribution of arrowhead form to ethnicity is not possible because of the rapidity with which arrowhead forms spread between different ethnic groups, though certain styles of artifacts were given ethnic attributions in Neo-Assyrian and Neo-Babylonian texts.
The resulting typology is thus an essential part of a systematic description of Neo-Assyrian archery, and will provide archaeologists and researchers a standardized method of classifying and comparing future arrowhead finds over a wide geographical area. -- [hardcover edition in 2 volumes]
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
Archery bow arrow quiver typology morphology iconography palace reliefs royal inscriptions administrative texts Assyria ethnicity bronze iron casting forging metallurgy
Schlagwörter
(Deutsch)
Bogenschießen Bogenschießenausrüstung Bogen Pfeilspitze Köcher Typolgie Morphologie Ikonographie Palastreliefs Königsinschriften Verwaltungstexte Assyrien Ethnizität Bronze Eisen Gießen Schmieden Metallurgie
Autor*innen
Matthew Jamie Szudy
Haupttitel (Englisch)
Archery equipment in the Neo-Assyrian period
Hauptuntertitel (Englisch)
volume I: text ; volume II: appendices and plates
Paralleltitel (Deutsch)
Bogenschießenausrüstung in der neuassyrischen Zeit
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
getr. Zählung : Ill., graph. Darst., Kt.
Sprache
Englisch
Beurteiler*innen
Marta Luciani ,
Timothy Harrison
Klassifikation
15 Geschichte > 15.16 Altorientalische Archäologie, christliche Archäologie
AC Nummer
AC12400308
Utheses ID
33864
Studienkennzahl
UA | 092 | 384 | |