Detailansicht
Zusammenhang zwischen Allgemeiner Intelligenz und Komplexitäts- und Gefallensurteilen von Musik
Theresa Graf
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Diplomstudium Psychologie
Betreuer*in
Helmut Leder
DOI
10.25365/thesis.38234
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29514.51401.302355-3
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Bisherige Forschungen zeigten, dass für das Gefallen verschiedener Musikstücke und –stile eine Vielzahl von musik-, personen-, und situationsbezogener Variablen verantwortlich sind, die in komplexen Verbindungen zueinander stehen (Brattico et al., 2013; Rentfrow & McDonald, 2009). Eine wichtige Komponente bei der Bildung von Musikpräferenzen stellt unter anderem die wahrgenommene Komplexität der Musik dar (Hargreaves, Miell, & MacDonald, 2005). In einer Studie fanden Rentfrow und Gosling (2003) einen positiven Zusammenhang zwischen Intelligenzleistungen und stabilen Präferenzen für komplexere Musikgenres und argumentierten, dass mit der Höhe der Intelligenz das Bedürfnis nach kognitiver Stimulation und somit das Gefallen an musikalischer Komplexität steigt. Kanazawa und Perina (2012) konnten diese Befunde replizieren, jedoch verneinten sie den Einfluss der Komplexität bei der Präferenzbildung, da sie eine evolutionäre Theorie vertreten, wonach intelligentere Menschen Instrumentalmusik, d.h. Musik in der kein Gesang vorkommt, stärker präferieren als weniger intelligente. In der vorliegenden Studie wurde erstmals untersucht, inwieweit Gefallens- und Komplexitätsurteile von vorgespielten Musikausschnitten mit Ausprägungen der fluiden und kristallinen Intelligenz in Verbindung stehen. Dies geschah unter Berücksichtigung des Musikgeschmacks, der Emotionalen Intelligenz, den Big Five Dimensionen, der Musikalischen Erfahrenheit, der Stimmung vor dem Experiment und der soziodemographischen Merkmale. Es wurden 48 Musikausschnitte mit Romantischer Klaviermusik aus dem 19. Jahrhundert eingesetzt, welche von den ProbandInnen hinsichtlich subjektiver Komplexität, Gefallen, Erregung und Vertrautheit bewertet wurden. Die untersuchte Stichprobe bestand aus 133 Psychologiestudierenden der Universität Wien. Die Ergebnisse zeigten, dass Personen mit hoher fluider Intelligenz, die Stimuli als weniger komplex bewerteten als Personen mit niedriger fluider Intelligenz. Für die kristalline Intelligenz konnte hinsichtlich subjektiver Komplexität kein signifikanter Effekt gefunden werden. Bezüglich der Gefallensurteile konnten weder für die fluide noch für die kristalline Intelligenz signifikante Effekte gefunden werden. Die Ergebnisse widerlegten sowohl die Annahmen nach Rentfrow und Gosling (2003), als auch jene nach Kanazawa und Perina (2012). Jedoch konnte gezeigt werden, dass bei Personen mit hoher Emotionaler Intelligenz die Stimuli signifikant mehr Gefallen hervorriefen als bei jenen mit niedriger.
Abstract
(Englisch)
Many studies have investigated factors that may influence music preference, focusing on aspects of personality, musical parameters and listening context (Brattico et al., 2013; Rentfrow & McDonald, 2009). Rentfrow and Gosling (2003) found a relationship between intelligence and preference for complex music genres and argued that more complex music provides the optimal level of stimulation for people with high intelligence. Kanazawa and Perina (2002) replicated these findings, but argued, that the effect of intelligence on musical preference is not mediated through subjective complexity. They suggested that more intelligent individuals are more likely to prefer instrumental music than less intelligent individuals, because of the evolutionary origins of music. The goal of this diploma thesis was to study whether there are relationships between (fluid and crystallized) intelligence, liking and subjective complexity in music perception. This study involves, for the first time, the investigation of situative music preferences related to intelligence. Furthermore the Big Five, Emotional Intelligence, Musical Sophistication, the mood of the listeners and socio-demographic data were measured. The subjects rated 48 musical excerpts of Romantic piano solo music for subjective complexity, liking, familiarity and arousal. The sample under investigation consisted of 133 university students. The results indicated that individuals with higher fluid intelligence have evaluated the stimuli as significantly lower complex compared to individuals with lower fluid intelligence. There was no effect of fluid and crystallized intelligence on musical preference, consequently the hypotheses of Rentfrow and Gosling (2003) and Kanazawa and Perina (2012) were not confirmed. Findings show, however, that liking for music was significantly higher among individuals with more Emotional Intelligence compared to those with low Emotional Intelligence.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
Music preferences Intelligence subjective complexity of music perception
Schlagwörter
(Deutsch)
Musikpräferenzen Intelligenz subjektive Komplexität von Musik
Autor*innen
Theresa Graf
Haupttitel (Deutsch)
Zusammenhang zwischen Allgemeiner Intelligenz und Komplexitäts- und Gefallensurteilen von Musik
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
91 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Helmut Leder
Klassifikation
77 Psychologie > 77.40 Wahrnehmungspsychologie
AC Nummer
AC12623754
Utheses ID
33885
Studienkennzahl
UA | 298 | | |