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Möglichkeiten und Grenzen der Koedukation im Unterrichtsfach Bewegung und Sport in der modularen Oberstufe
Eva Landrichtinger
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Zentrum für Sportwissenschaft und Universitätssport
Betreuer*in
Rosa Diketmüller
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.3853
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29737.47889.799453-8
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Seit Jahrzehnten herrscht bereits Uneinigkeit über den gemeinsamen oder getrennten Unterricht von Mädchen und Jungen und besonders der Sportunterricht stellt in diesem Zusammenhang immer wieder einen brisanten Aspekt dar und bietet Stoff für Diskussionen. Eine klare Antwort auf die Frage "Ja oder nein zum koedukativen Unterricht?" wurde bis jetzt noch nicht gefunden. Die vorliegende Arbeit versucht, mittels qualitativer Forschung (Leitfadeninterviews) einen Einblick in das Praxisfeld zu geben und untersucht die Einstellungen und Meinungen von Lehrpersonen, die in der modularen Oberstufe in Bewegung und Sport koedukativ unterrichten. Fünf Lehrer und zwei Lehrerinnen wurden zu ihrem Unterricht im Sportwahlmodul befragt und die Interviews anschließend ausgewertet. Auf folgende Fragestellungen wurde der Hauptaugenmerk in den Wahlmodulen gelegt: Wie bewerten die Lehrerinnen und Lehrer den koedukativen Unterricht im Wahlmodul? Welche Eindrücke haben sie? Wie agieren Mädchen und Jungen miteinander? Inwieweit kann man die Möglichkeiten, die der gemeinsame Unterricht im Wahlmodul bietet, auf den regulären Sportunterricht umlegen und wo werden von den Lehrpersonen eindeutige Grenzen genannt, wo der koedukative Unterricht unter keinen Umständen durchgeführt werden soll? Die Ergebnisse zeigen einen teilweisen Trend, jedoch auch keine klare Antwort auf die Frage: "Koedukation - ja oder nein?" Von allen Befragten werden die Vorzüge des gemeinsamen Sportunterrichts von Mädchen und Jungen dargestellt, für die generelle Einführung der Koedukation im Unterrichtsfach Bewegung und Sport sprechen sich aber die wenigsten aus. Eine wichtige Tendenz ist wohl die, dass der koedukative Unterricht ständig hinterfragt wird und nicht nur ohne wenn und aber befürwortet wird. Aus Erfahrung können die Lehrpersonen berichten, dass teilweise gemeinsamer Unterricht sowohl für die Mädchen als auch für die Jungen eine Bereicherung darstellt und man diese Unterrichtsform auch immer wieder durchführen sollte. Der Unterricht im Wahlmodul stellt eine Sonderform dar – die Schülerinnen und Schüler sind bereits älter, die Akzeptanz für das andere Geschlecht ist erkennbar, der Unterrichtsinhalt spricht spezifisch die Interessen der Teilnehmenden – egal ob männlich oder weiblich – an und das Modul wird zum Teil nicht benotet, wodurch auch der Leistungsdruck für die Mädchen und Jungen ein wenig in den Hintergrund rückt. Eine vollständige Transferierung des Unterrichts im Wahlmodul in den regulären Sportunterricht in dem Sinn wird als eher problematisch eingestuft und ist auch organisatorisch oft nicht möglich, jedoch können einige Aspekte der Wahlmodule auch im Unterrichtsfach Bewegung und Sport umgesetzt werden. Eine schrittweise Annäherung der Mädchen und Jungen zueinander und die Förderung von gemeinsamem Sporttreiben ab der 1. Klasse erleichtern den Umgang miteinander und können die gegenseitige Akzeptanz fördern. Genauso wichtig scheint es jedoch auch, dass die Mädchen und Jungen Raum für eigene Interessen bekommen und in geschlechtshomogenen Gruppen ihre Persönlichkeit entwickeln können. Das wird vor allem für die Zeit der Pubertät favorisiert. Eine Forcierung der Fortbildungen für alle Lehrpersonen im Bereich Geschlechtersensibles Unterrichten ist sowohl für den regulären Sportunterricht als auch für alle anderen Fächer in der Schule von großer Bedeutung. Jedoch erfordert dies auch eine Öffnung der Lehrerinnen und Lehrer selbst in diese Richtung und ein vermehrtes Angebot, um auch das Interesse und die Sensibilität der Lehrpersonen dahingehend zu verstärken. Die Sportmodule im Schulversuch der modularen Oberstufe bieten eine ansprechende Alternative zum monoedukativen Sportunterricht an Österreichs Schulen und geben den Mädchen und Jungen die Möglichkeit, in einer angenehmen Atmosphäre gemeinsam Sport zu treiben.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Koedukation Gender Mädchenarbeit Jungenarbeit Schule
Autor*innen
Eva Landrichtinger
Haupttitel (Deutsch)
Möglichkeiten und Grenzen der Koedukation im Unterrichtsfach Bewegung und Sport in der modularen Oberstufe
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
189 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Rosa Diketmüller
Klassifikationen
76 Sport > 76.00 Sport, Freizeit, Erholung: Allgemeines ,
80 Pädagogik > 80.46 Bewegungserziehung ,
81 Bildungswesen > 81.64 Unterrichtsprozess: Sonstiges
AC Nummer
AC07533368
Utheses ID
3393
Studienkennzahl
UA | 190 | 482 | 350 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1