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Mediale Risikokonzeptionen
die Risikowahrnehmung von JournalistInnen im Vergleich mit VerbraucherInnen und deren mögliche Auswirkungen auf Themenwahl und Berichterstattung ; ein Beispiel aus der Lebensmittelsicherheit
Christian Eisner
Art der Arbeit
Magisterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Magisterstudium Publizistik-u.Kommunikationswissenschaft
Betreuer*in
Klaus Lojka
DOI
10.25365/thesis.38330
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29778.30313.327855-4
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit zeigt einen Vergleich der Risikowahrnehmungen von JournalistInnen, ExpertInnen und VerbraucherInnen zu Themen der Lebensmittelsicherheit. Die journalistische Risikowahrnehmung wurde in einer Befragung erhoben. 82 der 610 kontaktierten JournalistInnen nahmen an der Befragung Teil, was eine Rücklaufquote von 13 % bedeutet. Die Ergebnisse der JournalistInnenbefragung wurden ferner mit den Ergebnissen aus bereits abgeschlossenen Studien der Europäischen Kommission (VerbraucherInnen-Befragung Eurobarometer Spezial 354) und der AGES (ExpertInnenbefragung zur Erstellung von Risikolandkarten) anhand der Antworthäufigkeiten verglichen, um Auffälligkeiten für weiterführende Untersuchungen zu Tage zu fördern. Die Summe der Ergebnisse zeigt, dass JournalistInnen in ihrer Risikowahrnehmung den VerbraucherInnen eher ähneln, als den ExpertInnen. Vor dem Hintergrund der in der Arbeit ebenso prominent thematisierten Agenda-Setting-Theorie entsteht die Annahme, dass der Transfer von salienten Themenaspekten eher von der VerbraucherInnenagenda auf die Medienagenda stattfindet, denn von der ExpertInnenagenda auf die Medienagenda. Eine wesentliche Erkenntnis der vorliegenden Arbeit ist es also, dass weiterführende, als media-agenda-setting Studien angelegte Untersuchungen, sich mit dem beschriebenen Transfer auseinandersetzen sollten. Ähnlichkeiten in der Risikowahrnehmung zwischen JournalistInnen und VerbraucherInnen lassen sich vor allem in der Wahrnehmung von chemischen Lebensmittelrisiken wie Rückständen und Kontaminanten erkennen, was zu dem Schluss führt, dass die öffentliche Awareness hier besonders groß ist und auch immer wieder in Form von Berichterstattung bedient wird. Wie die berücksichtigte Literatur belegt, dürften kritische Informationsangebote von VerbraucherInnenschutzgruppen und NGOs in den Medien eine wesentliche Bedeutung haben und sich auf die Berichterstattung auswirken. Aus vorangenommenen Zusammenhängen zwischen der Risikowahrnehmung von JournalistInnen und deren Selbst- und Berufsbild zeichnet sich zudem die Vermutung ab, dass JournalistInnen in ihrer Kritik- und Kontrollfunktion behördliche Informationsangebote zwar stark berücksichtigen aber nicht unhinterfragt lassen. Die Risikowahrnehmung dürfte sich nicht bloß aus Fakten, sondern in großen Teilen auch aus Weltanschauungen sowie kulturellen Zugehörigkeiten speisen. Um dieser Annahme nachzugehen, sollten die Risikowahrnehmungen aufwändiger miteinander verglichen werden und die daraus gewonnenen Erkenntnisse in weiterführende Einstellungserhebungen einfließen. Die hier gewonnen Vergleichsdaten sind zu ungenau und somit als Bestandsaufnahme und Grundlage für eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit dem Thema zu verstehen.
Abstract
(Englisch)
This work at hand shows a comparison between the food risk perception of journalists, experts and consumers. Journalists‘ risk perception was discovered by a survey. 82 of 610 contacted journalists returned the questionnaire, what means a return rate of 13 %. The results were compared with two established studies, one focussed on the consumer food risk perception (European Commission) and another one focussed on experts‘ risk percpetion (AGES). The „comparison“ was done on frequency scales, what means, that it’s not a real statistically valid comparison. It was done to find out distinctive features as a base for further analysis. In their entirety the results show, that journalists‘ food risk percpetion is rather analogue to consumers‘ food risk percpetion and rather unequal to experts‘ food risk perception. Focussed on the agenda setting theory this work generated the idea, that salient aspects of issues about food risks must be rather transferred from the consumers‘ agenda to the journalists‘ agenda than from the experts‘ agenda to the journalists‘ agenda. So further investigation on journalists‘ risk percpetion could focus on exactly this transfer by being designed as media agenda setting research. The found out potential of analogies between journalists and consumers is assumed to be rather focussed on chemical risks like contaminants and residues than on other aspects. This is an indication for high consumer awareness concerning those aspects perhaps triggered by media coverage. Literature shows, that consumers might have a favor for critical informations published by NGOs and consumer protection groups. This information as well might have impact on journalists and it also might affect their work. Concerning official informations the results of the journalist poll show, that journalists refer to regulatory informations very often. They are assumed to do so not by transferring it but rather by scrutinizing it.
RIsk percpetions might be rather fed by world views and cultural aspects than by facts. This assumption should be questionned as well by comparing consumers‘ risk perception to journalists‘ and experts‘ risk perception in statistically extensive research. The references attained here are not exact enough to call them evidence, but they are a solid base for further investigation concerning attitudes as well.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
risk perception risk communication food risks journalists consumers experts
Schlagwörter
(Deutsch)
Risikowahrnehmung Risikokommunikation Lebensmittelrisiken JournalistInnen VerbraucherInnen ExpertInnen
Autor*innen
Christian Eisner
Haupttitel (Deutsch)
Mediale Risikokonzeptionen
Hauptuntertitel (Deutsch)
die Risikowahrnehmung von JournalistInnen im Vergleich mit VerbraucherInnen und deren mögliche Auswirkungen auf Themenwahl und Berichterstattung ; ein Beispiel aus der Lebensmittelsicherheit
Paralleltitel (Englisch)
Media risk conceptions ; a comparison of journalists' risk perception to consumers' and experts' risk perceptions and possible effects on the range of topics and coverage - a food safety example
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
195 S. : Ill., graf. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Klaus Lojka
Klassifikationen
05 Kommunikationswissenschaft > 05.12 Kommunikationsprozesse ,
05 Kommunikationswissenschaft > 05.30 Massenkommunikation, Massenmedien: Allgemeines
AC Nummer
AC12662798
Utheses ID
33958
Studienkennzahl
UA | 066 | 841 | |
