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Verfolgt, verkannt, gefürchtet
Hexenverfolgung als europäisches Phänomen unter näherer Einbeziehung des österreichischen Raumes
Alisa Haugeneder
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Geschichte, Sozialkunde, Polit.Bildg. UF Psychologie und Philosophie
Betreuer*in
Adelheid Krah
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.38402
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30431.06584.823361-6
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Über Hexen und deren Verfolgung wurde schon viel geschrieben und auch geforscht. Gerade im Bereich der Hexenforschung ist es oft ein schmaler Grat zwischen ernsthafter Forschung und Alltagsgeschichte, obwohl gerade jene Bereiche eng zusammenspielen. Dem Thema der Hexenverfolgungen wurde in der Geschichtswissenschaft eine variierende Aufmerksamkeit zuteil. Herrschte ab den 1970er-Jahren ein regelrechter Boom, wurde es danach wieder ruhiger um die Schicksale der verfolgten „Unholde“ und „Unholdinnen“. In der vorliegenden Arbeit wurde bewusst versucht, dem Faktor Aber- und Volksglaube Raum zu geben, um sich näher mit Hexen und deren Verfolgungen auseinandersetzen zu können. Zum Gegenstand der vorliegenden Diplomarbeit zählen die folgenden Fragen: Was beschäftigte die Menschen früher? Mit welchen Alltagsproblemen hatten sie zu kämpfen? Wie wurde dieses neue Verbrechen „erschaffen“ und wie wurde es vor allem von der Bevölkerung aufgenommen? Bei der Beantwortung dieser Fragen nimmt der heutige österreichische Raum einen hohen Stellenwert ein. Um die Anfänge und deren Akteure besser zu verstehen, entschied sich die Autorin, sich mit dem vermutlich ersten Hexenprozess des Landes auseinanderzusetzen. Tirol im Jahr 1485 – zwei junge aufstrebende Dominikanermönche, darunter Heinrich Kramer, kommen nach Innsbruck und haben ein Ziel – Ketzer und Hexen sollten für ihre Sünden büßen. Warum gerade Tirol? In Tirol fanden maßgebliche Entwicklungen bezüglich Inquisitionstechniken und Prozesspraxen statt, die nicht außer Acht gelassen werden dürfen. Der erste dokumentarisch festgehaltene Prozess gegen Zauberer und Zauberinnen fand in Innsbruck statt. Die heutige Geschichtswissenschaft sieht diesen ersten Prozess zwar als gescheitert an, trotzdem entwickelte ein junger, motivierter und vom Papst begünstigter Dominikanermönch daraufhin eine Hexenlehre, die noch heute in aller Munde ist. Der Hexenhammer von Heinrich Kramer war im 15. Jahrhundert ein Bestseller schlechthin. Aber warum wird der erste von allen nachfolgenden Hexenprozessen als missglückt angesehen? Hier teilen sich die Meinungen. Die Hypothese der Autorin besagt jedoch, dass maßgeblich fünf Faktoren vorherrschend sein mussten, um Menschen überhaupt als Hexen oder Hexer verfolgen zu können. Diese fünf Faktoren werden in der vorliegenden Arbeit näher erläutert. Wie man eine Hexe, einen Hexer definierte, welche sozialen und wirtschaftlichen Einflüsse gegeben sein mussten und welche Parallelen der erste Prozess in Tirol zu einem zwei Jahrzehnte später stattfindenden Prozess aufweist, wird betrachtet werden.
Abstract
(Englisch)
Much has been written and a lot of research has been done about witches and their persecution. Especially in the field of witchcraft there is a thin line between serious research and history of everyday life, although these two areas are closely linked to each other. In the science of history, varied attention has been paid to the topic persecution of witches. While there had been quite a boom from the 1970s onwards, the fate of the persecuted “fiends” attracted less interest afterwards. In the present thesis it was purposely tried to provide room for the criteria superstition and popular belief in order to be able to deal with the topic witches and their persecution. The subject matter of the present diploma thesis includes the following questions: What concerned the people in the past? Which everyday problems did they have to struggle with? How was this new felony “created“ and how was it received by the population? In answering these questions, Austria is given high priority. In order to understand the beginnings and the people involved in a better way, the author decided to deal with the allegedly first witch trial of Austria. Tyrol in 1485 – two young ambitious Dominican friars, among them Heinrich Kramer, came to Innsbruck and had one goal – heretics and witches should atone for their sins. Why Tyrol? There have been significant developments in Tyrol regarding inquisition techniques and trial procedures which must be taken into account. The first documented trial against sorcerers and sorceresses took place in Innsbruck. The current science of history considers this first trial as a failure, nonetheless a young and motivated Dominican friar who was favoured by the Pope developed a witchcraft doctrine which is still under discussion today. The Hammer of Witches by Heinrich Kramer became a real bestseller in the 15th century. But why is the first witch trial of all the subsequent ones regarded as a failure? At this point, opinions are varied. However, the author’s hypothesis means that five criteria have to be met in order to be able to persecute people who were alleged witches at all. These five criteria are illustrated in the present thesis. Furthermore, it is considered how a witch is defined, which social and economic effects had to be given and which parallels can be drawn between the first witch trial in Tyrol and a trial that took place twenty-five years later.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
witches
Schlagwörter
(Deutsch)
Hexen Hexenverfolgungen
Autor*innen
Alisa Haugeneder
Haupttitel (Deutsch)
Verfolgt, verkannt, gefürchtet
Hauptuntertitel (Deutsch)
Hexenverfolgung als europäisches Phänomen unter näherer Einbeziehung des österreichischen Raumes
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
105 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Adelheid Krah
Klassifikation
10 Geisteswissenschaften allgemein > 10.00 Geisteswissenschaften allgemein: Allgemeines
AC Nummer
AC12408973
Utheses ID
34019
Studienkennzahl
UA | 190 | 313 | 299 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1