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Auswirkung von Zeitdruck und Autonomie auf Kreativität und Irritation
Laura Lee Will
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Diplomstudium Psychologie
Betreuer*in
Bettina Kubicek
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.38485
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30209.66531.658866-7
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die heutige Arbeitswelt unterliegt einem beschleunigungsbedingten Wandel, der zu tiefgreifenden strukturellen Veränderungen führt. Aufgrund der Globalisierung der Märkte, kürzere Produktlebenszyklen und Digitalisierung ist es, um die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens zu sichern, vonnöten Umstrukturierungen vorzunehmen. Dadurch entstehen für den erwerbstätigen Menschen neue Anforderungen, die es zu bewältigen gilt. Es muss mehr Arbeit in weniger Zeit bewältigt werden, was zu steigendem Zeitdruck führt. In der fünften Ausgabe des European Working Condition Survey wird bestätigt, dass zwei Drittel der erwerbstätigen Menschen einem enormen Zeitdruck ausgesetzt sind. Hinzukommt, dass Organisationen von ihren MitarbeiterInnen zunehmend fordern die verfügbaren Entscheidungsspielräume zu nutzen, was nach Korunka und Kubicek (2013) als Autonomieanforderung gesehen werden kann. Welche Auswirkungen Zeitdruck und Entscheidungsspielraum auf motivationale Faktoren wie Kreativität und das psychische Wohlbefinden hat, stellt eine zentrale Fragestellung der vorliegenden Diplomarbeit dar. Zunächst wird anhand von Karasek’s Anforderungs-Kontroll-Modell (1979) das interaktive Zusammenspiel von Zeitdruck und Entscheidungsspielraum analysiert. Entsprechend der Stresshypothese wird angenommen, dass eine ungleiche Ausprägung ergo hoher Zeitdruck und niedriger Entscheidungsspielraum zu einer höheren kognitiven Irritation führt. Analog der Lernhypothese wird davon ausgegangen, dass eine proportionale Ausprägung beider Faktoren zu mehr Kreativität führt. Im Anschluss werden inkonsistente und widersprüchliche Forschungsergebnisse bezüglich der Wirkweise von Zeitdruck auf Kreativität und Entscheidungsspielraum auf kognitive Irritation thematisiert. Aufgrund des Challenge-Hindrance-Modells und den Ergebnissen von Ohly und MitarbeiterInnen (2013) wird angenommen, dass Zeitdruck und Kreativität einen umgekehrt U-förmigen Zusammenhang aufweisen. Bezüglich Entscheidungsspielraum und kognitiver Irritation wird auf Basis des Vitamine-Modells von Warr (2013) und den Forschungsergebnissen von Kubicek, Korunka und Tement (2014) ein U-förmiger Zusammenhang postuliert. Um die Fragestellungen zu analysieren wurde eine Längsschnittstudie mit 322 Personen durchgeführt. Die statistische Analyse der Daten erfolgte mittels einer Polynomialen Regression mit Response-Surface-Methode. Die Ergebnisse zeigen, dass eine hohe Ausprägung von Zeitdruck und Entscheidungsspielraum eine höhere Ausprägung an Kreativität bewirkt (Lernhypothese). Zeitdruck und Kreativität weisen einen kurvenlinearen, jedoch keinen signifikanten umgekehrt U-förmigen Zusammenhang auf. Die Stresshypothese des Anforderungs-Kontroll-Modells und die Annahme, dass zu wenig und zu viel Entscheidungsspielraum höhere kognitive Irritation bedingt konnte nicht bestätigt werden.
Abstract
(Englisch)
Today's working society is subject to an acceleration-induced transformation of profound structural changes. In times of globalization of markets, shorter product life cycles and digitizing it is necessary to preserve the competitiveness of organisations which leads to necessary restructuring processes. These processes create new demands employees have to cope with. On the one hand it must be dealt with more work in less time, which leads to increasing time pressure. The fifth edition of the European Working Condition Survey confirms that two-thirds of working people are working under enormous time pressure. On the other hand organizations increasingly demanding their employees to use the available scope for decision what Korunka and Kubicek (2013) called autonomy demands. Which implications time pressure and decision latitude have on motivational factors such as creativity and psychological well-being is a central question of this thesis. First, the combination of time pressure and decision latitude is analyzed based on Karasek's job demand-control model (1979). According to the stress hypothesis it is assumed that an unequal value ergo high time pressure and low decision latitude causes higher cognitive irritation. Analogically, the learning hypothesis assumes that a proportional value of both factors leads to more creativity. Next, inconsistent research results regarding the relationship of time pressure and creativity and decision latitude on cognitive irritation will be discussed. Based on the challenge hindrance model and the results of Ohly and colleagues (2013) it is assumed that time pressure and creativity have an inverted U-shaped relationship. Regarding to decision latitude and cognitive irritation a U-shaped relationship is postulated. The theoretical framework for this hypothesis builds Warr’s vitamine model and the research results of Kubicek, Korunka and Tement (2014). To investigate the hypothesis a longitudinal study was conducted with 322 people. Statistical analysis of the data was performed using a polynomial regression with response surface method. The results show that high value of time pressure and decision latitude causes a higher level of creativity (learning hypothesis). The relationship between time pressure and creativity is curvilinear, but not a significant inverted U-shaped relationship. The stress hypothesis of the job demand-control model and the assumption that too little and too much decision latitude leads to higher cognitive irritation could not be confirmed.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Decision latitude time pressure polynomial regression creativity irritation
Schlagwörter
(Deutsch)
Entscheidungsspielraum Zeitdruck Polynomiale Regression Kreativität Irritation
Autor*innen
Laura Lee Will
Haupttitel (Deutsch)
Auswirkung von Zeitdruck und Autonomie auf Kreativität und Irritation
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
VIII, 95 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Bettina Kubicek
Klassifikation
77 Psychologie > 77.93 Angewandte Psychologie
AC Nummer
AC12641369
Utheses ID
34092
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
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