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Trauma-informierte Versorgung
verhaltensbezogene Bedürfnisse von institutionell untergebrachten Kindern mit Missbrauchshintergrund
Alexander Heinrich Seiser
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Diplomstudium Psychologie
Betreuer*in
Brigitte Lueger-Schuster
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.38492
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29609.67312.146259-3
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Fremduntergebrachte Kinder und Jugendliche stammen meist aus belasteten Familien und sind häufig von Gewalt betroffen. Haben sie nicht die Möglichkeit in einer stimulierenden Atmosphäre aufzuwachsen und exklusive Bindungen zu Bezugspersonen aufzubauen, werden wichtige Schlüsselkompetenzen nie entwickelt. Eine davon ist die Fähigkeit, die eigenen Emotionen zu regulieren. Diese Fähigkeit ist notwendig, um sich in seiner sozialen Umwelt zurecht zu finden. Fehlgeschlagene Emotionsregulation wird mit einer Vielzahl an negativen Konsequenzen in Verbindung gebracht, wie etwa aggressivem oder auffälligem Verhalten aber auch mit der psychischen Gesundheit allgemein. Von Missbrauch betroffene Kinder müssen dabei unterstützt werden, neue Fähigkeiten aufzubauen und einen Bezug zu ihren Emotionen herzustellen. In der vorliegenden Arbeit wurde der Versuch unternommen die Perspektive jener Personen zu dokumentieren, die im täglichen Kontakt zu betroffenen Kindern stehen. Die Interviews von 26 Personen aus neun verschiedenen Einrichtungen wurden analysiert und im Rahmen einer qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet. Dabei wurde der Frage nachgegangen, woran sie fehlgeschlagene Emotionsregulation erkennen und was getan wird, um die Kinder beim Aufbau neuer Fähigkeiten zu unterstützen. Die Bedürfnisse und das Verhalten der Kinder und Jugendlichen werden von den Pädagoginnen und Pädagogen auf sehr differenzierte Weise wahrgenommen. Im Umgang mit betroffenen Kindern wird aber auch Unsicherheit erlebt. Dies trifft besonders dann zu, wenn die Kinder von sexueller Gewalt betroffen waren. Expertinnen und Experten sind sich dabei einig, dass das Vermitteln von Sicherheit die notwendige Basis für jeglichen Kompetenzerwerb darstellt. Im Sinne der traumainformierten Versorgung ist es daher wichtig, entsprechende Ausbildungen anzubieten und die Implementierung entsprechender Programme voranzutreiben.
Abstract
(Englisch)
Children and adolescents living in foster care often stem from fraught families and they are often affected by violence. If children are unable to grow up in a stimulating environment and can not build exclusive relationships with sensitive caregivers, important core competences can not fully develop, one such competence being the capability to self-regulate emotions. This ability is important to navigate the social environment. Failed emotional self-regulation is tied to a number of negative consequences such as aggressive or abnormal behaviour and generally poor mental health. Children with an abusive background must be supported in developing new abilities and in creating a relation to their emotions. The work presented in this thesis attempts to document the perspective of persons that work with affected children on a daily basis. Interviews with 26 persons from nine different institutions have been analysed, the central question being how failed emotional self-regulation is identified and which measures are taken to support children in the development of new capabilites. It became apparent that the pedagogues perceive the behaviour of children and adolescents in very differentiated ways and recognize their needs. However, pedagogues also do experience insecurity when dealing with the children in question, especially when they have been affected by sexual violence. Experts do agree that the conveyance of a sense of security forms the basis for any acquisition of competence. With the concept of trauma informed care in mind, it is crucial to implement and further adequate programmes already within the pedagogic education.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Trauma informed care Children in foster care emotion regulation behavior problems
Schlagwörter
(Deutsch)
Traumainformierte Versorgung Kinder mit Missbrauchshintergrund Emotionsregulation Verhaltensprobleme
Autor*innen
Alexander Heinrich Seiser
Haupttitel (Deutsch)
Trauma-informierte Versorgung
Hauptuntertitel (Deutsch)
verhaltensbezogene Bedürfnisse von institutionell untergebrachten Kindern mit Missbrauchshintergrund
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
117 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Brigitte Lueger-Schuster
Klassifikation
77 Psychologie > 77.70 Klinische Psychologie
AC Nummer
AC12635579
Utheses ID
34099
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
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