Detailansicht

Wenn die Norm ein Geschlecht hat
Arbeitssituation von Frauen in technischen Berufen in Österreich
Sandra Schneeweiss
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Gender Studies
Betreuer*in
Eva Flicker
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.38497
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30123.55769.743662-6
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Masterarbeit beleuchtet die Arbeitssituation von Frauen in technischen Berufen. Anlass sich mit diesem Thema auseinander zu setzten ist der nach wie vor stark geschlechtsspezifische segregierte Arbeitsmarkt, der vor allem für Frauen viele Nachteile mit sich bringt: Weiblich dominierte Berufe sind meist durch ein geringeres Einkommen, schlechtere Karrierechancen, prekäre Beschäftigungsverhältnisse etc. gekennzeichnet. Das Interesse dieser Arbeit fokussiert sich im Folgenden auf den Tatbestand, dass Frauen speziell in den technischen Berufen sehr gering vertreten sind. Diese technischen Berufe bringen im Allgemeinen jedoch viele berufliche Vorteile mit sich: Hohe Einkommen, gute soziale Absicherung, gute Karrieremöglichkeiten. Trotz verschiedenster Maßnahmen und Initiativen, deren Ziel die Integration der Frauen in das technische Feld ist, bleibt der Frauenanteil beharrlich auf geringem Niveau. Diese Projekte leisten einen wichtigen Beitrag dazu, die horizontale Segregation wenigstens ein wenig aufzulockern, das Berufswahlspektrum von Frauen zu erweitern und dadurch die Benachteiligung von Frauen ein wenig zu minimieren. Allerdings beschäftigen sich jene Projekte zumeist ausschließlich mit der Berufswahl und weniger mit der Arbeitssituation von Frauen in technischen Berufen und den damit verbundenen Hürden, Schwierigkeiten und Benachteiligungen. Die Arbeitssituation ist jedoch sowohl für die Berufswahl, als auch für den Erfolg und Verbleib in einem technischen Beruf von zentraler Bedeutung. Diese zentrale Bedeutung der Arbeitssituation ist Anlass dafür, diese genauer in den Blick zu nehmen. In dieser Arbeit wird konkret der Frage nachgegangen, wie die Arbeitssituation von Frauen in technischen Berufen aussieht und ob diese die Chancengleichheit von Frauen am Arbeitsmarkt hemmt oder fördert. Ziel ist es, die Arbeitssituation der Frauen im Detail zu analysieren und sowohl soziale Interaktionen als auch den organisationalen Rahmen und die vorhandene Arbeitskultur zu beleuchten. Dabei sollen auch etwaige Problematiken und Hürden identifiziert werden, mit denen Frauen in technischen Berufen konfrontiert sind. Aufbauend darauf wird analysiert, ob die Arbeitssituation hemmend oder fördernd für die Chancengleichheit von Frauen am Arbeitsmarkt ist. Die Chancengleichheit im Feld zu beleuchten ist wichtig, da es eine Reihe von Hinweisen auf eine Chancenungleichheit zwischen Frauen und Männern in technischen Berufen gibt. Um diese Forschungsfrage zu beantworten wurde ein qualitativer Zugang gewählt. Dieser ermöglicht einen detaillierten Einblick in die Arbeitssituation der Frauen und kann die bisher hauptsächlich quantitativ gewonnenen Ergebnisse in diesem Bereich ergänzen und vertiefen. Insgesamt wurden acht qualitative Interviews mit Frauen, die in technischen Berufen tätig sind, geführt. Diese werden mit der Themenanalyse von Froschauer und Lueger ausgewertet, wobei die Variante des Codierverfahrens angewandt wird. Den theoretischen Rahmen der Arbeit bildet Angelika Wetterers und Regine Gildemeisters konstruktivistischer Zugang, der es ermöglichte, nicht nur die soziale Interaktion, sondern auch den organisationalen Rahmen zu erfassen, der die Arbeitssituation der Frauen genauso prägt wie der interaktive Umgang mit den Kolleg_innen. Eingeleitet wird der theoretische Teil durch eine kurze Illustration der konstruktivistischen Perspektive auf das Thema Arbeit und Geschlecht. Im Anschluss wird die geschlechtsspezifische Arbeitsmarktsegregation dargestellt und das historisch männlich geprägte Feld der Technik beleuchtet. Den Forschungsstand verdeutlichen verschiedene Ergebnisse zu der Arbeitssituation von Frauen in technischen Berufen. Die dabei dargestellten Ergebnisse beziehen sich jedoch meist nur auf Akademikerinnen und wurden aus einem quantitativen Zugang hergeleitet. Nach einer Erläuterung des methodischen Zugangs werden die Forschungsergebnisse dargestellt. Diese veranschaulichen sowohl die Arbeitssituation als auch die Arbeitskultur, in welcher sich die Frauen beruflich bewegen. Den Abschluss bilden die Zusammenführung der Ergebnisse mit der Theorie und das daraus gezogene Fazit. Diese sollen die Arbeit abrunden und die Situation der Frauen in technischen Berufen zusammenfassend verdeutlichen. Eine kurze, kritische Reflexion des Forschungsprozesses schließt die Arbeit ab.
Abstract
(Englisch)
This thesis analyses the working situation of women in engineering jobs in Austria. This is an important issue since the gender-related segregation within the Austrian labour market is still very strong. This circumstance implies a lot of disadvantages for women, some of them being less income, bad career chances and less job security. This particular working field has been chosen, because while jobs within the engineering department offer a lot of advantages, for example a good job security, high incomes and others, women are especially less represented at these jobs. Additionally the working situation in engineering jobs itself has a strong impact on the labour market situation of women and is still too little analysed. The working situation influences the career choices of women and affects the likelihood of women staying in a engineering job after a respective education. It also depends on the working situation if women are successful in their engineering jobs and if they are given the same opportunities as men. This makes it important to analyse the working situation of women in engineering jobs. The exact research question is: „What environment are women in engineering professions facing and does it benefit or hinder the gender equality in regard to job opportunities of women?“ I have chosen a qualitative approach, which makes it possible to analyse the working situation of women in detail and investigate the matter more thoroughly than with a quantitative approach. Therefore I held eight interviews with women, whose occupations are within the engineering field. These interviews were analysed by facilitating the theme analysis by Forschauer and Lueger. The theoretical background is the constructivist approach from Angelika Wetterer and Regine Gildemeister. This approach makes is possible to analyse the interactional level and the organisational level of the working situation, which both influence the working situation of women in engineering jobs. Additionally, there is an overview of the current state of research about the working situation of women in the engineering field. These findings are mostly focused on academic jobs and are conducted with a quantitative approach. After describing the findings and discussing them within the theoretical background, a critical reflection closes this thesis.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Frauen technische Berufe Arbeitssituation geschlechtsspezifische Segregation Chancengleichheit
Autor*innen
Sandra Schneeweiss
Haupttitel (Deutsch)
Wenn die Norm ein Geschlecht hat
Hauptuntertitel (Deutsch)
Arbeitssituation von Frauen in technischen Berufen in Österreich
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
139 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Eva Flicker
Klassifikationen
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.04 Ausbildung, Beruf, Organisationen ,
71 Soziologie > 71.31 Geschlechter und ihr Verhalten
AC Nummer
AC12693376
Utheses ID
34104
Studienkennzahl
UA | 066 | 808 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1