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Sportliche Inszenierung auf Instagram
die Anwendung von medialen Stereotypen in der Online-Selbstdarstellung
Katrin Herret
Art der Arbeit
Magisterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Magisterstudium Publizistik-u.Kommunikationswissenschaft
Betreuer*in
Julia Wippersberg
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.38515
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29216.79887.199765-3
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Untersuchungsgegenstand: Im Mittelpunkt dieser Forschungsarbeit steht die Frage, inwiefern von den Medien präsentierten Stereotype in Bezug auf die Darstellung von SportlerInnen in der Selbstdarstellung von Instagram-NutzerInnen in sozialen Netzwerken zu finden sind. Ein Schwerpunkt der Arbeit ist die Darstellung von SportlerInnen in der medialen Berichterstattung. Die Literatur kommt dabei zu der Erkenntnis, dass in der medialen Sportberichterstattung Geschlechterunterschiede stark hervorgehoben und somit konstruiert werden (vgl. Dorer 2007: 25f; Pfister 2010: 236ff; Bruce/ Hovden/ Markula 2010: 13). Im Zentrum stehen dabei die bildliche Darstellung sowie Strategien der geschlechtsspezifischen Darstellung wie Sexualisierung oder der Fokus auf Schönheit. In einem weiteren Teil des Forschungsstandes wurde der Frage nachgegangen, inwiefern sich diese stereotypisierten Darstellungen auch in sozialen Netzwerken finden lassen und ob es bei der Selbstdarstellung geschlechtliche Unterschiede gibt. Verschiedene AutorInnen konnten geschlechtsspezifische Unterschiede in der Selbstpräsentation von NutzerInnen sozialer Netzwerke belegen (vgl. Manago et. Al. 2008: 455; Mendelson/ Paparachissi 2011: 263). Wie allerdings stereotypisierte Darstellungsmuster aus den Medien in die Online-Selbstpräsentation aufgenommen werden, wurde bis jetzt noch kaum wissenschaftlich untersucht. Theorie: Um die oben genannten Fragestellungen zu untersuchen, wurden zunächst Erkenntnisse aus dem Bereich der Medienwirkungsforschung thematisiert. Ein Beleg für die Medienwirkung konnte durch den Zusammenhang von der Rezeption von Medieninhalten, die ein idealisiertes Körperbild präsentieren sowie den Einstellungen der Rezipierenden zum eigenen Körper gefunden werden (vgl. Harrison/ Hefner 2006: 153). Das theoretische Konzept Doing Gender wurde ebenfalls behandelt, ebenso wie die Frage, wie Medien dazu beitragen, Geschlecht zu konstruieren. Ein weiterer theoretischer Schwerpunkt sind die Identitätstheorien von Goffmann, Mead und Kaufmann. Ziel und Forschungsfragen:Im Rahmen dieser Forschungsarbeit soll die Frage beantwortet werden, inwiefern Instagram-NutzerInnen bei ihrer sportlichen Selbstdarstellung auf Instagram mediale Geschlechterstereotype der Sportberichterstattung übernehmen. Literaturbasierte Forschungsfragen: Inwiefern werden Sportlerinnen in der medialen Sportberichterstattung in Bildern anders dargestellt als Sportler? Welche Darstellungsmuster oder Strategien zur Darstellung von SportlerInnern werden im Fotomaterial der medialen Sportberichterstattung angewendet? Mit welchen Mitteln stellen NutzerInnen sozialer Netzwerke eine Online-Identität her? Forschungsleitende Frage in Bezug auf die empirische Untersuchung: Inwiefern finden sich die ausgearbeiteten Darstellungsmuster und Strategien der Medien auf Instagram-Fotos von NutzerInnen in Bezug auf ihre sportliche Selbstdarstellung? Forschungsdesign: Auf Basis der im Rahmen der Literatur beantworteten Forschungsfragen wurden die zentralen medialen Stereotype der Sportberichterstattung herausgearbeitet. Für die empirische Untersuchung wurde das soziale Netzwerk Instagram ausgewählt, da die Fotos bei Instagram das zentrale Mittel der Selbstdarstellung von NutzerInnen sind. Auswertet wurden alle Fotos, auf denen sich NutzerInnen sportlich inszenieren, die innerhalb einer Woche zu den Hashtags Sport und Vienna hochgeladen wurden. Dies ergab 204 Analyseeinheiten, die mittels einer qualitativen Bildinhaltsanalyse ausgewertet wurden. Ergebnisse: Von den im Rahmen der forschungsleitenden Frage aufgestellten Hypothesen konnten einige Hypothesen bestätigt werden, bei anderen ergaben sich vorher nicht erwartete Zusammenhänge. Bestätigt werden konnte die Hypothese, dass weibliche Instagram-Nutzerinnen auf ihren Bildern eher Sexualisierungsstrategien verwenden als männliche Nutzer. Bestätigt werden konnte auch die Hypothese, dass Nutzerinnen, die sich sportlich inszenieren, dem typisch weiblichen Schönheitsideal entsprechen, sowie die Hypothese, dass Bilder, die sexualisierte Darstellungen von NutzerInnen enthalten, mehr Gefällt-Mir-Angaben erzielen als jene Bilder ohne sexualisierte Darstellungen. Die forschungsleitende Frage konnte also beantwortet werden: Zumindest manche der im Rahmen des Forschungsstandes ausgearbeiteten Darstellungsmuster der Medien konnten auf den von Instagram NutzerInnen hochgeladenen Fotos mit sportlicher Inszenierung gefunden werden.
Abstract
(Englisch)
Research subject: This master thesis copes with the question, ‘how Instagram users integrate the media stereotypes (that could be found in media coverage of athletes) in their self presentation on Instagram’. A key aspect is the presentation of sportswomen in media coverage about sport. Various authors came to the conclusion that the media focuses on gender differences and reinforces outdated beliefs about male and female when it comes to sports (Koivula 1999: 590, Dorer 2007: 25f; Pfister 2010: 236ff or Bruce/ Hovden/ Markula 2010: 13). The research paper focuses on visual presentations like photographs and the patterns of presentation like sexualisation or ideal body images. The main question is, if those stereotypes could be found in the photographs of Instagram users and if there are gender differences in their self presentation. Some authors could prove gender differences in the self presentation of users within social networks through their research (Manago et. Al. 2008: 455; Richard/ Grünwald/ Ruhl 2008: 128 or Mendelson/ Paparachissi 2011: 263). But there are still gaps in the research about how social media users integrate stereotypes presented by media in their self presentation on the social networking sites. Theory: To answer those mentioned questions, the thesis starts by exemplifying findings within the fields of media impact research, especially concerning the correlation between the perception of media content that presents ideal body images and the assessment of the recipient’s own bodies (Harrison/ Hefner 2006: 153). The concept of doing gender is also explained in the theoretical part, as well as the question how media strengthen gender beliefs. Furthermore the thesis explains the identity theories of Goffman, Mead and Kaufmann. Research questions: This thesis shall answer the research question, ‘how Instagram users integrate the media stereotypes concerning the presentation of athletes in their self presentation on Instagram’. Literature based questions: In which ways are female athletes in photographs within media coverage differently presented than male athletes? Which strategies are used to present athletes in photographs within media coverage? How is online-identity constructed by social media users? Research based questions: How can the stereotypes the media use to present athletes be found on photographs that social media users upload on Instagram? Research design: Based on the findings concerning the literature research questions, this thesis collects the main stereotypes that could be found in media coverage surveys about athletes (especially female athletes). The social media site Instagram was chosen for the empirical study, because this thesis focuses on the presentation of athletes in pictures, and Instagram is based on the photographs uploaded by users. All photos that show users presenting their sportiness on Instagram that could be found with the hashtags “austria” and “sport” within one week were evaluated. 204 pictures were therefore analyzed by using a qualitative picture content analysis. Findings: Some of the hypothesis could be verified, some showed other correlations that were not expected before. The hypothesis saying that female users of Instagram are more likely to use sexualisation strategies than male users could be verified; as well as the hypothesis saying that female Instagram users presenting their sportiness come up with the ideal body image. The hypothesis saying that uploaded pictures that contain sexualisation get more likes than pictures without sexualisation could also be verified. The main research question could therefore be answered: several media stereotypes about athletes could be found on pictures that Instagram users post for their ‘self staging’. There is also difference in the self presentation of male and female users.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
social media Instagram sports coverage feminist media research doing gender
Schlagwörter
(Deutsch)
Social Media Instagram Sportberichterstattung feministische Medienforschung Doing Gender
Autor*innen
Katrin Herret
Haupttitel (Deutsch)
Sportliche Inszenierung auf Instagram
Hauptuntertitel (Deutsch)
die Anwendung von medialen Stereotypen in der Online-Selbstdarstellung
Paralleltitel (Englisch)
Self presentation of sportiness ; how social media users integrate media stereotypes in their online self staging on Instagram
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
126 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Julia Wippersberg
Klassifikation
05 Kommunikationswissenschaft > 05.38 Neue elektronische Medien
AC Nummer
AC12683415
Utheses ID
34122
Studienkennzahl
UA | 066 | 841 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1