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Das Geheimnis 2.0 Rezeptionsmotive von PostSecret.com
Stefanie Peklar
Art der Arbeit
Magisterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Magisterstudium Publizistik-u.Kommunikationswissenschaft
Betreuer*in
Jürgen Grimm
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.38697
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29410.01827.549161-9
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Im Zentrum dieser Arbeit steht die Analyse des Umgangs mit Geheimnissen sowie das gemeinschaftliche Kunstprojekt PostSecret. In Zeiten in denen ständige Selbstinszenierung zum Imperativ geworden ist, etablieren sich immer neue Formen von Kommunikation, sowie neue Plattformen die eine besondere Art von Kommunikation anbieten. PostSecret ist eine solche Plattform. 2004 verteilte der amerikanische Künstler Frank Warren in Cafes, U-Bahn Stationen und Bibliotheken Postkarten, die auf einer Seite leer waren und auf der anderen folgenden Text enthielten: „Nehmen Sie sich eine Postkarte oder zwei und schreiben Sie ein Geheimnis darauf, das Sie noch nie jemandem erzählt haben.“ Mit der Anweisung die Karte schließlich an ihn zu schicken. Was als kleine Ausstellung geplant war wurde bald zu einem riesigen gemeinschaftlichen Kunstprojekt, das bis heute in Form eines Weblogs besteht, auf dem Warren jeden Sonntag ca. 20 Postkarten postet und die von der Woche davor löscht. PostSecret gehört zu den weltweit größten werbefreien Weblogs. Die theoretische Basis zur Erforschung des Rezeptionsverhaltens bildet der Uses and Gratifications Approach, der davon ausgeht, dass Menschen Medieninhalte bewusst wählen um gewisse Gratifikationen zu erhalten. (vgl. Burkart 2002) Den Theoretischen Rahmen zum Umgang mit Geheimnissen bilden die Arbeiten von Goffman (1963) zu Stigmata sowie Seeman (1983) zu Entfremdung. Bei beiden geht es um das ausgegrenzte beziehungsweise entfremdete Individuum und die Gesellschaft. Wood und Ward (2010) beschäftigen sich mit dem Aufheben der Entfremdung was ihrer Meinung nach bei der Partizipation von PostSecret entsteht. Ziel der Arbeit ist die Beleuchtung möglicher Rezeptionsmotive von PostSecret sowie die Frage nach dem Umgang der Menschen mit ihren Geheimnissen. Es wird erforscht, welche Typologie aus dem Umgang von Menschen mit ihren Geheimnissen abgeleitet werden kann und welche Typen Nutzer von PostSecret sein könnten. Des Weiteren wird das Feedback der Facebookcommunity von PostSecret untersucht um herauszufinden wie dieses ausfällt. Schließlich wird noch untersucht welche Art von Geheimnis mehr Aufmerksamkeit bekommt als andere. Zur Beantwortung der Frage nach dem Umgang von Menschen mit ihren Geheimnissen zur Erstellung einer Typologie wurden Tiefeninterviews durchgeführt und nach der strukturierenden Inhaltsanalyse von Mayring ausgewertet. Für die Erhebung des Feedbacks der Facebookcommunity von PostSecret wurden über 1000 Facebookkommentare zu vier Karten quantitativ untersucht. Die Analyse des Interviewmaterials ergab schließlich vier Typen, die sich in ihrem Umgang mit Geheimnissen unterscheiden. Typ A zeigte sich von totaler Offenheit in Beziehungen und starker Neugier geprägt jedoch ohne Interesse an PostSecret. Typ B legte ein hohes Maß an Offenheit an den Tag, dafür weniger Neugier und eine Abneigung gegen zu persönliche Informationen anderer Menschen. Dieser Typ zeigte sehr wohl Interesse an PostSecret. Typ C ist gekennzeichnet durch ein Mittelmaß an Offenheit und ausgeprägtes Desinteresse für die Geheimnisse der Menschen in seiner Umgebung. Typ D kann als am wenigsten mitteilsam in Beziehungen gelten was seine Geheimnisse angeht. Er zeigt eine starke Abneigung wenn es um das Wissen um die Geheimnisse ihm bekannter Menschen geht. Dieser Typ zeigt Interesse an anonymen Geheimnissen und an PostSecret. Die Analyse der Facebookkommentare zu den vier Postkarten lieferte die Erkenntnis, dass jene Postkarte, die am meisten Aufmerksamkeit bekam, jene war, zu der die meisten Nutzer durch persönliche Erlebnisse eine Verbindung aufbauen konnten. Im Allgemeinen konnte gezeigt werden, dass das Feedback der Facebookcommunity durchwegs positiv ausfällt mit Ausnahme von Botschaften in denen es darum geht anderen willentlich zu schaden.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Secret PostSecret Alienation Stigma Confession Self-disclosure
Schlagwörter
(Deutsch)
Geheimnis PostSecret Entfremdung Stigma Beichte Selbstenthüllung
Autor*innen
Stefanie Peklar
Haupttitel (Deutsch)
Das Geheimnis 2.0 Rezeptionsmotive von PostSecret.com
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
75, XXXVII Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Jürgen Grimm
Klassifikation
05 Kommunikationswissenschaft > 05.38 Neue elektronische Medien
AC Nummer
AC13032132
Utheses ID
34282
Studienkennzahl
UA | 066 | 841 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1