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Bild-Schwellen
über Kulturtechniken des Passiven in Orson Welles' "Le procès"
Raffaela Rogy
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Theater-, Film- und Medientheorie
Betreuer*in
Andrea Seier
DOI
10.25365/thesis.38750
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29660.71565.462863-5
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Sein- oder nicht Seinlassen? Diese Frage stellt sich der Angeklagte Prokurist Josef K fortwährend auf der Suche nach Gerechtigkeit in seinem Prozess. In Orson Welles´ Film LE PROCÈS, der auf einer Romanvorlage von Franz Kafka basiert, irrt Josef K durch die undurchsichtige Raum- und Gesetzesstruktur und trifft dabei auf weitere Angeklagte, Frauen und Gerichtsdiener, bis er schließlich vor dem unüberwindbaren Gesetz kapituliert.
In der vorliegenden Arbeit wurde analysiert wie die Figuren, allen voran der Protagonist Josef K, in der totalitären Gesellschaftsstruktur von LE PROCÈS agieren. Dazu wurden passive Verhaltensformen wie das Zögern, Warten und Seinlassen untersucht und mit dem Begriff der Kulturtechnik ins Treffen geführt. Einen wichtigen Beitrag für die Analyse diente die Raumsemantik, die sich durch ihren labyrinthischen Charakter mit zahlreichen Grenzorten und Schwellen auszeichnet. Das Augenmerk wurde auf den Begriff der Schwelle gelegt, der die Co-Präsenz von Außen und Innen markiert. Es zeigte sich, dass passiven Zuständen wie dem Zögern, Warten und Seinlassen immer auch aktive Anteile zu Grunde liegen. Passivität und Aktivität schließen sich nicht aus, sondern wirken – der Schwelle gemäß – zugleich und gemeinsam. Dass auch Bilder die Struktur einer Schwelle aufweisen können, wurde an Hand der Gemälde in LE PROCÈS aufgezeigt. Diese Bild-Schwellen zeichnen sich dadurch aus, dass sie Illusionen einen Ort im Bild sowie eine physische Gestalt geben und zugleich den innersten und fiktiven Kern des vorherrschenden Machtsystems in LE PROCÈS aufzeigen. Vor diesen Bild-Schwellen verharrt der Angeklagte Josef K im Moment des Intervalls bis er sich davon löst und seine letzte Aktion – das Seinlassen – begeht.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
the trial
Schlagwörter
(Deutsch)
Welles Kafka Kulturtechnik Passivität Bild Schwelle Tür Idolatrie Heterotopie Zögern Warten Seinlassen Literaturverfilmung
Autor*innen
Raffaela Rogy
Haupttitel (Deutsch)
Bild-Schwellen
Hauptuntertitel (Deutsch)
über Kulturtechniken des Passiven in Orson Welles' "Le procès"
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
89 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Andrea Seier
Klassifikation
10 Geisteswissenschaften allgemein > 10.02 Philosophie und Theorie der Geisteswissenschaften
AC Nummer
AC12659372
Utheses ID
34325
Studienkennzahl
UA | 066 | 582 | |
