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Trade credit theories and panel data analysis of the effect of financial distress on trade credit
Markus Bitter
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Wirtschaftswissenschaften
Betreuer*in
Josef Zechner
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.3899
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29294.20045.514654-9
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die betriebliche Finanzierung mittels Handelskredit bringt mehrere Vorteile mit sich. Zum Beispiel können auf der Verkäuferseite Umsätze stimuliert werden und auf der Käuferseite notwendige Finanzierungen leichter getätigt werden, besonders dann wenn andere Finanzierungsquellen wie Bankkredite erschöpft sind. Die Handelskreditfinanzierung kann weiters Informationsasymmetrien zwischen Handelskreditnehmer und -geber reduzieren, weil Käufer und Verkäufer meist häufiger in Geschäftskontakt treten als Banken mit Kreditnehmern. Handelskreditgeber kennen oft das Gewerbe besser und können somit speziell mittels Soft-Facts die Geschäftslage und Kreditwürdigkeit ihrer Geschäftspartner bzw. Handelskreditnehmer besser als Banken einschätzen. Die Handelskreditfinanzierung birgt natürlich aber auch Risiken und Kosten für den Handelskreditgeber. Zum Beispiel aus Zahlungsverzögerungen und Totalausfällen bei Konkurs eines Schuldners, speziell wenn das gelieferte Gut bereits weiterverarbeitet wurde oder verderblich ist. Die Literatur zeigt dass Firmen mehr Handelskredit verwenden wenn alternative Finanzierungsquellen versiegt sind. Empirische Untersuchungen von Preve (2004) zeigen weiters dass amerikanische Unternehmen mit finanziellen „Problemen“ (financial distress) relativ mehr Handelskredit verwenden. Diese Erkenntnis wird durch die vorliegende Arbeit mittels empirischer Untersuchung eines Panels von 11 Jahren von Firmen der Europäischen Währungsunion belegt. Weiters werden in dieser Arbeit der Substitutionseffekt und die Bedeutung der Firmengröße auf den Handelskreditgebrauch bei finanziellen Problemen getestet. Die Resultate zeigen, dass europäische Firmen mit finanziellen Problemen dazu tendieren Eigenkapital mit Handelskredit zu substituieren, was die Erkenntnisse von Preve (2004) bestätigt. Die vorliegende Arbeit kann jedoch nicht die Substituierung von Finanzschulden untermauern. Dies kann damit begründet werden, dass Modelle von Preve (2004) verwendet werden. Folglich passen diese nicht gut für Firmen der Europäischen Währungsunion, wie gezeigt durch die Regressionen dieser Arbeit, welche sehr niedrige Bestimmtheitsmaße aufweisen. Eine alternative Interpretation des Resultats ist, dass Europäische Banken Europäische Firmen trotz „financial distress“ mit mehr Bankkredit versorgen. Die Ergebnisse zeigen weiters, dass relativ große und kleine Firmen mehr Handelskredit verwenden, wenn sie finanzielle Probleme haben. Im Gegensatz zu Preve (2004) zeigen die Resultate jedoch keine klare Tendenz ob große oder kleine Firmen mehr Handelskredit verwenden. Generell sind die Erkenntnisse dieser Arbeit aber nicht nur aufgrund geringer R2’s, sondern auch durch die teilweise zweideutigen Ergebnisse bzw. einzelne nicht signifikante Koeffizienten je nach dem welche „Cluster-“ und „absorbing“ Spezifikationen verwendet werden, mit Vorsicht zu genießen. Ein Grund warum die Ergebnisse teilweise widersprüchlich sind, ist die Verwendung von „US-Modellen“, die offenbar nicht gut für Firmen der Europäischen Währungsunion geeignet sind. Folglich ist das Resultat, dass in der EWU im Vergleich zu den USA deutlich mehr Handelskredit verwendet wird entweder zufällig passiert oder durch andere hier nicht betrachtete Faktoren verursacht worden. Weitere Deutungen der vorliegenden Ergebnisse sind dass das Finanzierungsverhalten von US und EWU Firmen unterschiedlich ist, dass es Unterschiede im Kreditorenschutz gibt und dass die Ergebnisse auf unterschiedliche Finanzierungsverhalten aber auch eventuell unterschiedliche Bilanzierungsstandards zurückzuführen sind. Als Implikation sind Modelle nicht auf alle Länder bzw. Finanzsysteme anwendbar.
Abstract
(Englisch)
Trade credit financing can entail several advantages such as stimulating sales and investments and the possibility to reduce information asymmetries. However, it also involves some risks and costs caused by financial distress and default. The literature shows that trade credit provides relatively more financing when alternative sources like bank credit are exhausted. Previous research by Preve (2004) shows for the US that financially distressed firms use relatively more trade credit than their undistressed counterparts. This paper, which makes use of panel data of European Monetary Union firms over a period of eleven years, partially supports this finding. It shows that financially distressed European Monetary Union firms substitute equity with trade credit but surprisingly reduce trade credit compared to long term debt. Further, the results suggest that large and small firms use more trade credit during financial distress but there is no clear tendency whether smaller firms use more than larger ones. However, due to the low explanatory power and partly ambiguous or conflicting results the models of Preve (2004) for the US do not apply well for the European Monetary Union. An interpretation is that the financing behavior of US and European firms is different and that creditor protection and accounting standards are not the same.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
trade credit financial distress default payment terms credit policies EMU France
Schlagwörter
(Deutsch)
Handelskredit fiananzielle Notlage finanzielle Probleme
Autor*innen
Markus Bitter
Haupttitel (Englisch)
Trade credit theories and panel data analysis of the effect of financial distress on trade credit
Paralleltitel (Deutsch)
Handelskredittheorien und Panel Daten Analyse der Auswirkung von finanzieller Notlage auf den Handelskredit
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
VI, 112 S. : graph. Darst.
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Josef Zechner
Klassifikation
85 Betriebswirtschaft > 85.30 Investition, Finanzierung
AC Nummer
AC07564703
Utheses ID
3435
Studienkennzahl
UA | 157 | | |
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