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Das "Nichts" und das "Ende" - Studien zum Verhältnis des Nihilismus zur Apokalypse
Petra Vracar-Haydter
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Dr.-Studium der Philosophie Philosophie
Betreuer*in
Konrad Paul Liessmann
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.38801
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29526.12273.723866-1
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Arbeit hat zum Ziel, die beiden Begriffe Nihilismus und Apokalypse einander anzunähern. Um das zu erreichen, wird neben der christlichen Apokalypse mit ihrer kunsthistorischen Darstellung auch die technische Apokalypse mit Hilfe des Atomdiskurses thematisiert. Der Übersichtlichkeit halber, wurde das Thema in drei Teile aufgegliedert. Während Teil eines einen Einblick in Nietzsches philosophischen Nihilismus samt seiner wesentlichen Merkmale bietet, wird im zweiten Teil die apokalyptische Tradition anhand des biblischen Textes der Offenbarung sowie ihrer bildlichen Darstellung in der Malkunst untersucht. Letztere wird dabei ergänzt durch unterschiedliche Beispiele aus der Filmkunst, welche wiederum ihrerseits die Überleitung zur modernen Theorie über die Möglichkeiten einer Atomkatastrophe herstellen. Im finalen dritten Teil der Arbeit, widme ich mich der Analyse der zwischen dem Nihilismus und der Apokalypse bestehenden Ähnlichkeiten. Stets im Blick – Stimmungslage des nihilistischen beziehungsweise apokalyptischen Menschen, welche hierfür von großer Bedeutung ist. Nietzsche, dessen Nihilismus eine Revolution im philosophischen Denken mit sich brachte, versucht sowohl sich von den Begriffen der Metaphysik abzugrenzen als auch die Sprache der Philosophie vom moralischen und, darüber hinaus, vom religiösen Wertdenken zu befreien. Zu guter Letzt versucht er, dem Menschen eine neue Freiheit des Schöpfers wiederzugeben. Dabei verstecken sich hinter seinem Denken zahlreiche Hinweise auf das Vorliegen einer Eschatologie – eines Wertdenkens, welches nicht nur eine neue philosophische Ära, sondern zugleich eine neue Entwicklung des Menschen ankündigt. Die Literatur der christlichen Apokalypse, welche ihren Ursprung im Judentum hat, kündigt mit dem Ende des irdischen Lebens ein neues Reich Gottes und mit ihm eine neue Chance für die Menschheit an. Es steckt hinter ihr also ein hoffnungsvoller Gedanke hinsichtlich des ewigen Lebens im himmlischen Paradies. Hingegen birgt die technische Apokalypse in sich den trostlosen Gedanken, dass es nach der Zerstörung der Welt rein gar nichts mehr geben kann. Anders in der Filmkunst, wo sich dieser Endgedanke in einen Gedanken über das mögliche Leben in einer postapokalyptischen Welt verwandelt. Hintergrund ist dabei die nicht vorhandene Fähigkeit des Menschen, sich ein Ende und ein Nichts vorzustellen. Sich seiner Nichtigkeit, seiner Zufälligkeit und seiner Bedeutungslosigkeit bewusst, steht – bezogen auf seine Gefühlswelt - der Mensch in der Betrachtung des Nihilismus dem Mensch der Apokalypse sehr nahe. Die Wahrheitsoffenbarung, die sich hinter dem Begriff der Apokalypse verbirgt, führt zurück zum Nihilismus, welcher – als Umwertung aller Werte – eine neue, von der Moral befreite Wahrheit ans Licht bringt, deren höchstes Ziel wiederum der Übermensch, der freie Geist, der Antichrist ist.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Nichts Ende Nihilismus Apokalypse
Autor*innen
Petra Vracar-Haydter
Haupttitel (Deutsch)
Das "Nichts" und das "Ende" - Studien zum Verhältnis des Nihilismus zur Apokalypse
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
273 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Konrad Paul Liessmann
Klassifikation
08 Philosophie > 08.00 Philosophie: Allgemeines
AC Nummer
AC13090061
Utheses ID
34372
Studienkennzahl
UA | 092 | 296 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1