Detailansicht

Das Dokudrama im Kontext mit der Inszenierung und Konstruktion von Geschichte
anhand des Beispiels der Fernsehfilm-Trilogie: Unsere Mütter, Unsere Väter (2013)
Bianca Hofbauer
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Magisterstudium Publizistik-u.Kommunikationswissenschaft
Betreuer*in
Wolfgang Duchkowitsch
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.38809
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29896.42945.363670-9
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Forschungsarbeit befasst sich mit der populären Darstellung von Geschichte durch das Dokudrama, einem speziellen Filmgenre, welches nicht nur der reinen Unterhaltung, sondern auch der Informationsbeschaffung dient. Ziel war es, anhand eines Dokudrama-Beispiels herauszuarbeiten, wie die Geschichte des Zweiten Weltkriegs inszeniert ist, d.h. welches Bild der Vergangenheit entworfen wurde, wie die Opfer- Täter-Diskurse verlaufen und wie es dem Genre gelingt, dies alles glaubwürdig zu vermitteln. All dies wurde im Kontext mit der Konstruktion von Wirklichkeit, suggerierten Vergangenheitsdeutungen und kreierter Authentizität durchdacht. Mit Hilfe der Film- und Fernsehanalyse nach Mikos wurde das Dokudrama auf Ebene des Inhalts und der Repräsentation, der Ebene der Figuren und der Ebene der Gestaltung, wobei auf Authentizitätsstrategien besonders geachtet wurde, analysiert. In Verbindung der drei Ebenen wurden das suggerierte Geschichtsbild, die Opfer-Täter-Zuschreibung sowie deren authentische Inszenierung ersichtlich. Die untersuchte Film-Trilogie konzentriert sich auf die Inszenierung von Emotionalität. Bekannte Ereignisse und Handlungen sind eingearbeitet und der Werdegang einer Gesellschaft hin zu einer besseren ist inszeniert. Die Inszenierung folgt bereits bestehenden Konventionen und stellt inhaltlich keine neuen Basisinformationen bereit. Ein konkretes Authentizitätsgefühl entsteht durch die Anwendung bestimmter Authentizitätsstrategien, die dem Dokudrama Glaubwürdigkeit zuschreiben. Opfer-Täter-Diskurse verlaufen auf Ebene der Figuren. Die Filmfigur Viktor, der Jude, bleibt beständig Opfer, während die anderen vier Hauptfiguren, mal mehr, mal weniger Schuld auf sich laden. Dadurch, dass sie ihre Schuld jedoch erkennen, stellenweise mit der NS-Ideologie anecken und schlussendlich moralisch richtige Entscheidungen treffen, sind sie zwar keine reinen Opfer, jedoch als Opfer der Umstände dargestellt. Inszeniert wird der Opferstatus neben der generell positiven Charakterzeichnung und Inszenierung der Figuren durch den Story-Verlauf. Als Täter agieren lediglich einzelne hochrangige Führungskräfte, die der Ideologie widerstandslos folgen.
Abstract
(Englisch)
This thesis analyses the popular representation of history by the film genre docudrama, which does not only want to provide entertainment but also information. The aim of this thesis was to analyse how history (mainly the 2nd world war) is presented, which picture of the past is offered, how the status of victims and perpetrators is discussed and how the film genre makes a believable portrait of history possible. All this was elaborated in the context of construction of reality, suggested interpretation of past events and created authenticity. With the aid of film and television analysis suggested by Mikos the analysed docudrama was evaluated on the level of content and representation, the level of film characters and the level of design, whereas strategies of authenticity were in focus. With connecting the three levels the suggested picture of history, the presentation of victims and perpetrators as well as the authentic illustration of the presented history image were shown. The docudrama focuses on the portrayal of emotions. Well-known events and acts in history are presented and it is suggested that German society made a turn for the better. The examined film follows known conventions and does not offer any new basic information. A concrete feeling of authenticity is created through specific believability strategies and the discussion of victim or perpetrator is displayed by the representation of the film characters. The character Victor, who is a jew, is definitely a victim, while the other four main characters are guilty in some ways, but they are rather victims than perpetrators in the end. The fact that those characters have to deal with tricky situations, realise their wrong doing, struggle with the NS-ideology and in the end come up with the right choices turns them into innocent people. The status of innocence is illustrated by the general positive portrayal of the characters and their proper presentation as well as by the course of the story. Perpetrators can only be found in a few high ranked leaders, who follow the orders of the ideology without objection.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Dokudrama Konstruktion von Wirklichkeit
Autor*innen
Bianca Hofbauer
Haupttitel (Deutsch)
Das Dokudrama im Kontext mit der Inszenierung und Konstruktion von Geschichte
Hauptuntertitel (Deutsch)
anhand des Beispiels der Fernsehfilm-Trilogie: Unsere Mütter, Unsere Väter (2013)
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
172 Bl.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Wolfgang Duchkowitsch
Klassifikationen
05 Kommunikationswissenschaft > 05.36 Fernsehen ,
05 Kommunikationswissenschaft > 05.37 Film, Video ,
05 Kommunikationswissenschaft > 05.99 Kommunikationswissenschaft: Sonstiges
AC Nummer
AC12709728
Utheses ID
34380
Studienkennzahl
UA | 066 | 841 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1