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Governance, Empowerment, and Environmental Justice
the Indigenous Tao of Orchid Island
Rosa Enn
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Dr.-Studium d.Sozialwissenschaften (Dissertationsgebiet: Kultur- und Sozialanthropologie)
Betreuer*in
Hermann Mückler
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.38815
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29805.74976.495469-3
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Dissertation behandelt die Situation der indigenen Tao Bevölkerung in Taiwan unter Betrachtung der Wahrung ihrer Menschenrechte und in Bezug auf Umweltgerechtigkeit. Ich untersuche die Auswirkungen von Umweltveränderungen, die durch menschliche Intervention in die Natur hervorgerufen wurden, auf die Bewohner der Orchideen Insel Taiwans. Die Ausbeutung natürlicher Ressourcen, die Errichtung industrieller Infrastruktur und andere Unternehmen auf traditionellem indigenen Land sind unter anderem die Auslöser für Umweltungerechtigkeit, wobei negative und positive Auswirkungen ungleich auf die involvierten Parteien aufgeteilt sind. Indigene Gruppen sind hierbei oftmals die Verlierer, da sie durch ihre Vulnerabilität weniger Schutz in Bezug auf die Wahrung ihrer politischen und sozialen Rechte, sowie ihrer Menschenrechte genießen. Die Auswirkungen von anthropogenen Interventionen durch die Regierung auf der Orchideen Insel stehen im Fokus dieser Dissertation, vor allem die Lagerung von Atommüll. In diesen Prozessen wurden die Tao weder informiert noch integriert und seit jeher dominieren Misstrauen und Ablehnung die Beziehung zu Regierungsinstitutionen. Die Tao waren aber nicht nur Opfer von struktureller Diskriminierung und Assimilierungspolitik, sondern konnten durch ihr Empowerment und im Zuge der Grassroots Bewegungen in den 1980ern während der Demokratisierung ihre Lage verbessern und Kompensationen einfordern. Die Tao, vor allem die jüngere Bevölkerung kämpfen heute immer noch gegen das radioaktive Atommülllager, jedoch haben sie Strategien entwickelt um sich gegen Ungerechtigkeiten durch den Staat zu wehren. Durch die Etablierung von Ethnotourismus wird die Revitalisierung der indigenen Kultur vorangetrieben. Das Empowerment der Tao verfolgt außerdem das Ziel die lokale Ökonomie zu stärken um sich somit mehr Selbstbestimmung zu verschaffen. Die Dissertation verbindet sozialwissenschaftliche Forschungsmethoden, wie sie in der Kultur- und Sozialanthropologie angewendet werden, mit Theorien der Umweltgerechtigkeit, Indigenismus, Empowerment und Governance. Qualitative Forschungsmethoden, wie teilnehmende Beobachtung und verschiedene Formen von Interviews werden zur Datenerhebung herangezogen, wobei die Interviewsprachen Chinesisch und Englisch sind. Quantitative Daten komplementieren den empirischen Teil. Die Evaluierung der Daten und ihre Analyse bilden das Rückgrat der Erkenntnisse im Forschungsprozess. Fur Dok, SL/D4 Die Dissertation behandelt die Situation der indigenen Tao Bevölkerung in Taiwan unter Betrachtung der Wahrung ihrer Menschenrechte und in Bezug auf Umweltgerechtigkeit. Ich untersuche die Auswirkungen von Umweltveränderungen, die durch menschliche Intervention in die Natur hervorgerufen wurden, auf die Bewohner der Orchideen Insel Taiwans. Die Ausbeutung natürlicher Ressourcen, die Errichtung industrieller Infrastruktur und andere Unternehmen auf traditionellem indigenen Land sind unter anderem die Auslöser für Umweltungerechtigkeit, wobei negative und positive Auswirkungen ungleich auf die involvierten Parteien aufgeteilt sind. Indigene Gruppen sind hierbei oftmals die Verlierer, da sie durch ihre Vulnerabilität weniger Schutz in Bezug auf die Wahrung ihrer politischen und sozialen Rechte, sowie ihrer Menschenrechte genießen. Die Auswirkungen von anthropogenen Interventionen durch die Regierung auf der Orchideen Insel stehen im Fokus dieser Dissertation, vor allem die Lagerung von Atommüll. In diesen Prozessen wurden die Tao weder informiert noch integriert und seit jeher dominieren Misstrauen und Ablehnung die Beziehung zu Regierungsinstitutionen. Die Tao waren aber nicht nur Opfer von struktureller Diskriminierung und Assimilierungspolitik, sondern konnten durch ihr Empowerment und im Zuge der Grassroots Bewegungen in den 1980ern während der Demokratisierung ihre Lage verbessern und Kompensationen einfordern. Die Tao, vor allem die jüngere Bevölkerung kämpfen heute immer noch gegen das radioaktive Atommülllager, jedoch haben sie Strategien entwickelt um sich gegen Ungerechtigkeiten durch den Staat zu wehren. Durch die Etablierung von Ethnotourismus wird die Revitalisierung der indigenen Kultur vorangetrieben. Das Empowerment der Tao verfolgt außerdem das Ziel die lokale Ökonomie zu stärken um sich somit mehr Selbstbestimmung zu verschaffen. Die Dissertation verbindet sozialwissenschaftliche Forschungsmethoden, wie sie in der Kultur- und Sozialanthropologie angewendet werden, mit Theorien der Umweltgerechtigkeit, Indigenismus, Empowerment und Governance. Qualitative und quantitative Forschungsmethoden, wie teilnehmende Beobachtung, Interviews und Fragebögen werden zur Datenerhebung herangezogen. Die Evaluierung der Daten und ihre Analyse bilden das Rückgrat der Erkenntnisse im Forschungsprozess.
Abstract
(Englisch)
The dissertation investigates the situation of the indigenous Tao people on Taiwan’s remote Orchid Island. Ecological exploitation, structural discrimination, and forced assimilation policies have characterized the governance experienced by the Tao during martial law. The establishment of a nuclear waste repository on Orchid Island was a serious case of environmental injustice, since the Tao were neither integrated in the relevant decision-making processes nor correctly informed about the plan. Events such as this have contributed to a weakened relationship and mistrust between the Tao and the government. Nevertheless, with the Tao’s strong empowerment, the emerging national social movements, increasing democratization, and progress towards transitional justice, the indigenous community has obtained affirmative action, compensation, and financial benefits. However, the traditional social and economic structures have been transformed tremendously due to the impact of government undertakings on Orchid Island. In recent decades, it has been claimed that the radioactive waste repository is leaking and that toxic substances contaminate the environment. Even though the government has promised to remove the facility, it faces challenges in finding a new site and therefore no solution has yet been found. The question of whether the Tao should aim for self-determination or make the most of government support leads to conflict between generations and within Tao society. One of the very few possible income sources on the island is the tourism industry. This has grown rapidly but without adequate infrastructure. However, tourism has provided an opportunity for cultural revitalization. The dissertation examines human rights issues on Orchid Island with a focus on the environment. The thesis combines social scientific research methods (quantitative and qualitative) with the consideration of concepts of environmental justice, indigeneity, human rights, legal empowerment, and the challenge of governing indigenous populations.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Indigenous peoples Tao Taiwan indigenism human rights environmental justice radioactive waste management empowerment transitional justice
Schlagwörter
(Deutsch)
Indigene Tao Bevölkerung Indigenismus Umweltgerechtigkeit Menschenrechte Demokratisierung Management von Atommüll
Autor*innen
Rosa Enn
Haupttitel (Englisch)
Governance, Empowerment, and Environmental Justice
Hauptuntertitel (Englisch)
the Indigenous Tao of Orchid Island
Paralleltitel (Deutsch)
Governance, Empowerment und Umweltgerechtigkeit - die indigenen Tao von der Orchideen Insel
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
293 Seiten : Illustrationen, Diagramme, Karten
Sprache
Englisch
Beurteiler*innen
Peter Schweitzer ,
Helmut Lukas
Klassifikationen
43 Umweltforschung > 43.30 Umweltpolitik ,
73 Ethnologie > 73.06 Ethnographie
AC Nummer
AC13023621
Utheses ID
34386
Studienkennzahl
UA | 784 | 307 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1