Detailansicht

"Aus einem anderen Blickwinkel betrachten"
der Umgang mit chronischer altersassoziierter Erkrankung am Beispiel der altersbedingten Makuladegeneration
Isabella Stelzer
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Dr.-Studium d.Sozialwissenschaften (Dissertationsgebiet: Pflegewissenschaft)
Betreuer*in
Hanna Mayer
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.38818
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30389.19213.641854-3
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) ist eine chronische Augenerkrankung, die zu einer progredienten Sehreduktion führt und kann als chronische altersassoziierte Erkrankung bezeichnet werden. Im späteren Lebensabschnitt häufen sich chronische Erkrankungen, Altern ist jedoch nicht gleichzusetzen mit Krankheit. Die Differenzierung zwischen Altern und Krankheit hat eine erhebliche theoretische sowie praktische Bedeutung. In der Pflegewissenschaft ist v. a. der Umgang mit chronischen Erkrankungen zentral, der Lebensabschnitt der Betroffenen spielt in diesem Zusammenhang eine untergeordnete Rolle. Das Ziel dieser Arbeit ist, die Frage zu klären, ob chronische altersassoziierte Erkrankungen im späteren Lebensabschnitt, am Beispiel der AMD, und deren Auswirkungen im Alltag, von den Betroffenen als Folge einer chronischen Erkrankung oder als Folge des Alterns betrachtet werden. Mit 20 Personen, hauptsächlich von AMD betroffene Personen, die 80 Jahre und älter waren, wurden Interviews mit narrativem Ansatz geführt. Die Datensammlung sowie die Analyse erfolgten mittels der Grounded-Theory-Methodologie (Strauss & Corbin, 1996). Die Analyse des Datenmaterials zeigt, dass Betroffene ihre Erkrankung und deren Folgen im Alltag aus dem Blickwinkel eines alten Menschen betrachten: "Das ist das Alter", ist eine häufige Aussage der Befragten. Körperliche und kognitive Einschränkungen sowie chronische Erkrankungen werden als normal und als Folge des Altwerdens betrachtet, obwohl sie durchaus zu erheblichen Belastungen im Alltag führen. Die Auseinandersetzung der alten Menschen mit Alter(n) und Krankheit ist beeinflusst von den verlustgeprägten Altersbildern dieser Generation und den eigenen Erfahrungen mit Alter(n) und Krankheit. Der Umgang mit chronischer Erkrankung alter Menschen unterscheidet sich dadurch von jenem in jüngeren Lebensabschnitten. Plötzlicher oder langsamer Sehverlust ziehen unterschiedliches Handeln nach sich. Von AMD betroffene Menschen richten ihre Strategien und Handlungen darauf "so gut zu leben, wie es geht": das bedeutet für sie v. a. sich zuhause zu fühlen sowie aktiv und zufrieden zu leben. Die Arbeit schließt mit einer kritischen Auseinandersetzung mit den zentralen pflegetheoretischen Bezugskonzepten zum Umgang mit chronischer Erkrankung im Zusammenhang mit AMD und dem Lebensabschnitt Alter, Zufriedenheit und Wohlbefinden in dieser Lebensphase sowie der aktuellen Diskussion um aktives, produktives und erfolgreiches Altern und dessen Einfluss auf die Lebenssituation alter Menschen.
Abstract
(Englisch)
Age related macular degeneration (AMD) is a chronic eye disease that leads to a progressive reduction of vision and may be called a chronic age-associated disease. In later life, chronic diseases occur more frequently, however, old age cannot be equated with disease. In nursing science, above all the approach to chronic diseases is of central importance, with the patients’ age playing a subordinate role in this connection. It is of considerable theoretical and practical importance to differentiate between the aging process and disease. The aim of this study is to clarify if chronic age-associated diseases in later life and their impact on the daily lives of patients are viewed as a result of a chronic disease or as a result of the aging process. Narrative interviews were conducted with 20 persons, mostly patients with AMD over the age of 80 years. The data were gathered and analysed using the Grounded-Theory-Methodology (Strauss & Corbin, 1996). Patients consider their disease and its impact on daily life from the perspective of an old person: “It’s old age,” they say. Physical and cognitive restrictions and chronic diseases are considered a result of the aging process even though they cause stresses and strains in the patients’ everyday life. Therefore dealing with chronic disease of the elderly differs from that in younger stages of life. If vision loss caused by AMD occurs suddenly, patients need to change and adjust their actions first before processing and adapting. Patients with slow vision loss start processing and adapting while changing and adjusting their actions and attitudes. Strategies are geared towards “living as well as possible”. The thesis concludes with a critical discourse of the central concepts in nursing science in matters of the approach to chronic age-associated disease relating to AMD and old age, satisfaction and well-being in this period of life as well as the ongoing discussion about active, productive and successful aging and its impact on the lives of the elderly.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
age aging chronic disease Grounded Theory age related macular degeneration
Schlagwörter
(Deutsch)
Alter Altern chronische Krankheit Grounded Theory altersbedingte Makuladegeneration
Autor*innen
Isabella Stelzer
Haupttitel (Deutsch)
"Aus einem anderen Blickwinkel betrachten"
Hauptuntertitel (Deutsch)
der Umgang mit chronischer altersassoziierter Erkrankung am Beispiel der altersbedingten Makuladegeneration
Paralleltitel (Englisch)
"Considering from another perspective". The approach to chronic age-associated disease using the example of age related macular degeneration
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
218 Seiten : Illustrationen, Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Wilfried Schnepp ,
Berta Schrems
Klassifikation
71 Soziologie > 71.36 Alterssoziologie
AC Nummer
AC12728205
Utheses ID
34389
Studienkennzahl
UA | 784 | 204 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1