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Mind the Gaps
the CJEU's decisions in the Kadi cases
Teresa Crockett
Art der Arbeit
Master-Thesis (ULG)
Universität
Universität Wien
Fakultät
Postgraduate Center
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Universitätslehrgang International Legal Studies
Betreuer*in
Christina Binder
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.38915
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-16425.88994.163649-7
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Master These untersucht die Entscheidungen des Gerichtshofes der Europäischen Union (EuGH) in Kadi I und Kadi II, einhergehend mit diesbezüglichen wissenschaftlichen Kommentaren, um zu beurteilen ob erhebliche Lücken in der Entscheidung des Gerichtshofs und der dementsprechenden Analyse vorliegen, und die Auswirkungen allfälliger Lücken. Die erste solcher Lücken behandelt die tatsächliche Auswirkung zielgerichteter Sanktionen gegen Personen, die in der Liste angeführt sind, wobei der Gerichtshof allerdings die Prüfung der Begleiterscheinungen zielgerichteter Sanktionen nicht unter den Aspekten der menschenrechtlichen Sachlage völlig berücksichtigt hat. Die These legt dar wie dies eine Auswirkung auf die Ermittlung von Verletzungen von Eigentumsrechten hat, welches wiederum die Feststellung von Rechtsschutz beeinträchtigt. Die zweite Lücke besteht darin, dass der Gerichtshof die EU Verträge als Verfassung handhabt, statt als jene internationale Verträge, die sie sind, ohne diesbezüglich eine Erklärung abzugeben. Vor diesem Hintergrund bedenkt die These die Position der EU in der internationalen Rechtsordnung um festzustellen ob der Gerichtshof die Kompetenz besitzt Rechtsvorschriften, die Resolutionen des UN Sicherheitsrats umsetzen, zu überprüfen. Darauffolgend prüft die Arbeit die Auswirkungen auf die EU, inklusive einer eventuellen Haftbarkeit für internationale Vergehen, sowie die negativen Auswirkungen auf ihren Ruf und jenen seiner Mitgliedsstaaten; sowie die daraus resultierenden Folgen für das kollektive Sicherheitssystem der UN sobald Staaten anfangen, die Einhaltung der Entscheidungen des UN Sicherheitsrates nur mehr als „fakultativ“ anzusehen; auch die Auswirkungen auf den internationalen Frieden und Sicherheit, wenn Sanktionen nicht mehr überall umgesetzt werden, werden untersucht. Der vierte Teil der Masterthese zieht mögliche Mittel in Betracht, um sowohl die berechtigten menschenrechtlichen Bedenken einbeziehen zu können, sobald Sanktionen gegen Einzelpersonen verhängt worden sind, als auch wie der EuGH die Nichterfüllung der UN Sicherheitssanktionen durch die EU Mitgliedsstaaten sicherstellen kann. Die Arbeit kommt zum Schluss, dass die Entscheidungen des EuGH die Interessen der EU und die Stabilität des UN Systems unnötigerweise gefährdet haben, um eine Sicherheit der Menschenrechte für den einzelnen erreichen zu können, die in Anbetracht existierender Ausnahmeregelungen und verfahrenstechnischer Vorgehensweisen des zielgerichteten Sanktionsregimes gar nicht erforderlich waren, weil dies sowieso durch politische Verfahren am besten erreicht worden wäre, so wie es das UN System für kollektive Sicherheit von Anfang an geplant hatte.
Abstract
(Englisch)
This thesis analyzes the decisions of the Court of Justice of the European Union (CJEU) in Kadi I and Kadi II, along with academic commentary pertaining to those decisions, in order to assess whether there were significant gaps in the Court's decision and the analysis thereof, along with the implications of any such gaps. The first of these gaps is that the actual impact of targeted sanctions on listed persons is not fully considered by the Court in assessing the human rights implications of targeted sanctions. The paper outlines how this has an impact on the determination of the breach of property rights, which in turn affects the determination of due process rights. The second gap discussed is that the Court treats the EU treaties as a constitution, instead of the treaties they are, without explaining the reasons for doing so. The paper thus considers the position of the EU in the international legal order to determine whether the Court has the ability to review legislation implementing UN Security Council resolutions. The third gap stems from the CJEU's statements that its decisions do not have the effect of reviewing the legality of UNSC sanctions, and that it does not have the mandate to do so. The paper addresses the veracity of these statements, and examines their implications. The final gap discussed involves a misunderstanding of the UNSC's anticipated role, and so the paper considers the purpose of the UN and the UNSC from a historical perspective in order to address the misplaced concern. The paper then assesses the implications for the EU, including potential liability for internationally wrongful acts and a negative impact on its reputation and that of its Member States; the implications for the UN system of collective security when States treat compliance with UNSC decisions as "optional"; and the impact on international peace and security when sanctions are not universally applied. In the fourth part, the thesis assesses possible means of addressing both the legitimate human rights concerns raised when sanctions are imposed against individuals and the non-compliance with UNSC sanctions that the CJEU has required of the EU and its Member States. The thesis concludes that the CJEU's decisions have unnecessarily jeopardized the interests of the EU and the stability of the UN system in order to achieve protection for individual human rights that may not be required, given existing exemptions in and procedural reforms of the targeted sanctions regime, and that would in any case be best achieved via political processes, as envisaged by the UN system of collective security.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Kadi I Kadi II
Schlagwörter
(Deutsch)
Kadi I Kadi II
Autor*innen
Teresa Crockett
Haupttitel (Englisch)
Mind the Gaps
Hauptuntertitel (Englisch)
the CJEU's decisions in the Kadi cases
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
106 Seiten
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Christina Binder
Klassifikation
86 Recht > 86.84 Völkerrecht: Allgemeines
AC Nummer
AC13048410
Utheses ID
34474
Studienkennzahl
UA | 992 | 628 | |
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