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Sakralbau des Vormärz in Österreich zwischen josephinischer Kontinuität und Stilpluralismus
Michael Schiebinger
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Dr.-Studium der Philosophie (Dissertationsgebiet: Kunstgeschichte)
Betreuer*in
Ingeborg Schemper
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.38945
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30300.51799.178462-6
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
In der Arbeit galt es, die Entwicklung des Sakralbaus des Vormärz im Gebiet des heutigen Österreich nachzuvollziehen und dabei im Besonderen auf die Rolle der staatlichen Baubehörden einzugehen. Der Themenbereich wurde in der bisherigen Forschung nur bedingt aufgegriffen und bildete weitestgehend ein Desiderat. Die Fundamente des vormärzlichen Sakralbaus sind in den Reformen Josephs II. zu suchen, damals wurde ein ökonomisches, normiertes und standardisiertes Bauen im kirchlichen Bereich zur obersten Maxime erkoren. Nach der weitgehenden Unterbrechung während der napoleonischen Kriege, setzte der staatliche Kirchenbau um 1815 wieder ein. Das Prinzip der Zweckmäßigkeit, Sparsamkeit und Normierung wurde fortgeführt und präzisiert. Die staatlichen Baubehörden entwarfen fortan nicht nur selbst Kirchenbauprojekte, sondern prüften, genehmigten und modifizierten eingereichte Projekte nicht staatlicher Bauplaner. In einem ausführlichen Katalogteil wurden die Kirchenneubauten und Erweiterungsbauten des Vormärz einzeln in ihrer Bau- und Planungsgeschichte dargestellt, beschrieben und in den Gesamtkontext eingeordnet. In stilistischer Hinsicht überwogen bei lokalen Projekten nachbarocke Tendenzen, während die staatlichen Baubeamten zunächst auf einen reduzierten Klassizismus setzten. Ab den 1830er-Jahren hielt auch der Historismus Einzug in den Sakralbau, er zeigte sich zunächst in der selektiven Rezeption von historisierenden Detailformen, die auf den Baukörper appliziert wurden – erst schrittweise wurde die gesamte Raumstruktur mit einbezogen. Als Vorbilder dienten vor allem die Romanik und die Gotik, die Renaissance wurde im Sakralbau nur bedingt rezipiert. Der Sakralbau des Vormärz legte letztlich den Grundstein für die weitere Entwicklung in der zweiten Jahrhunderthälfte, er war gekennzeichnet von der Fortführung der josephinischen Kirchenplanung und der gleichzeitigen Öffnung hin zu einem Stilpluralismus von Nachbarock, Klassizismus und Historismus.
Abstract
(Englisch)
The intention of the present thesis was to follow the development of church building in Vormärz period (1814/15-1848) in the area of today's Austria, with the particular interest on the role of the governmental building authorities. The foundations of the Vormärz church building are to be found in the reforms of Joseph II. In the 1780s the founding of numerous parishes led to a demand for new churches, which were mostly planned by governmental building authorities. In this case, an economic and standardized building was chosen as supreme maxim. After the disruption during the Napoleonic Wars, the territorial reorganization of Austria and the restoration of the building authorities led to new church building projects – the previous principle of expediency and thrift was continued and refined. The governmental building authorities not only designed their own church building projects, but examined, approved and modified projects submitted by non-governmental architects. In terms of style late Baroque predominated in rural projects, while projects of the building authorities based on a reduced neoclassicism. The Hofbaurat as the leading building authority introduced a new standardized type of a single nave church and a pattern facade in the 1820s, exported to all regions of the monarchy. In addition to the new buildings countless extensions of existing churches were created in order to obtain more space to the lowest possible costs. In the 1830s architect Carl Roesner introduced the eclecticism in Austria’s church building, by 1840 the governmental building authorities also started to deal with the new stylistic developments. The churches were now highly influenced by the Romanesque Revival and the Gothic Revival. The church building of Vormärz ultimately laid the foundation for the further development in the second half of the century. It was characterized by the continuation of the ecclesiastical reforms of Joseph II and the simultaneous opening towards a stylistic pluralism of late Baroque, Neoclassicism and Historicism.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
religious architecture Vormärz austria neoclassicism historism romanesque rivival architecture gothic rivival architecture renaissance rivival architecture
Schlagwörter
(Deutsch)
Sakralbau Vormärz Österreich Klassizismus Historismus Neoromanik Neugotik Neorenaissance staatliches Bauwesen
Autor*innen
Michael Schiebinger
Haupttitel (Deutsch)
Sakralbau des Vormärz in Österreich zwischen josephinischer Kontinuität und Stilpluralismus
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
610, 612-844 : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Monika Dachs-Nickel ,
Walter Krause
Klassifikationen
11 Theologie > 11.50 Kirchengeschichte, Dogmengeschichte ,
11 Theologie > 11.54 Katholizismus ,
11 Theologie > 11.55 Protestantismus ,
15 Geschichte > 15.07 Kulturgeschichte ,
15 Geschichte > 15.36 Europäische Geschichte 1815-1914 ,
20 Kunstwissenschaften > 20.21 Religion, Magie ,
20 Kunstwissenschaften > 20.30 Kunstgeschichte: Allgemeines ,
56 Bauwesen > 56.88 Sakralbau
AC Nummer
AC12652421
Utheses ID
34500
Studienkennzahl
UA | 792 | 315 | |
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