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Traumatische Erfahrungen, Postmigrationssituation und die psychische Gesundheit unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge
Ergebnisse einer Verlaufstudie
Ramona Luca
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Diplomstudium Psychologie
Betreuer*in
Brigitte Lueger-Schuster
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.38951
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30291.70806.222962-2
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Bisher ist nur wenig über die Langzeitentwicklung der psychischen Gesundheit bei im Exil lebenden unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen (UMF) bekannt. Ziel dieser Arbeit war es, explorativ den langfristigen Verlauf der Symptomschwere der PTBS, Depressivität sowie internalisierender und externalisierender Verhaltensprobleme bei in Deutschland lebenden UMF zu beobachten und zudem zu untersuchen, ob die Anzahl traumatischer Erfahrungen und die Postmigrationssituation (d.h. Schulausbildung, Berufstätigkeit, Wohnsituation, Häufigkeit der Wohnungswechsel und der Aufenthaltsstatus) den langfristigen Verlauf der psychischen Belastung beeinflussen. Mittels standardisierter und strukturierter Interviews wurden, von den 57 an der Ersterhebung teilnehmenden UMF, durchschnittlich 18 Monate später 20 dieser UMF im Rahmen vorliegender Arbeit erneut zu ihrer psychischen Gesundheit sowie ihrer Lebenssituation in Deutschland befragt. Die UMF waren zwischen 17 und 22 Jahren alt, unterschiedlicher Herkunft und, mit Ausnahme einer Frau, ausschließlich männlich. Die Ergebnisse verweisen auf einen chronischen Verlauf der psychischen Belastung. Ferner ist die Postmigrationssituation für den langfristigen Verlauf der psychischen Belastung bei in Deutschland lebenden UMF von Bedeutung. So wurde ein hoher positiver Zusammenhang zwischen der Länge der Schulausbildung in Deutschland und dem langfristigen Verlauf der Depressivität sowie den internalisierenden und externalisierenden Verhaltensproblemen festgestellt. Zudem zeigte sich bei UMF, die einer Arbeit nachgingen, eine Verschlechterung und bei nicht-berufstätigen UMF eine Verbesserung der PTBS-Symptomschwere. Entgegen der Annahme beeinflusste die Anzahl erlebter traumatischer Ereignisse und alle weiteren untersuchten Postmigrationsbedingungen den langfristigen Verlauf der psychischen Gesundheit nicht signifikant. Die vorliegende Arbeit gibt erste Hinweise auf potenzielle Schutz- und Risikofaktoren für die Langzeitentwicklung psychischer Gesundheit bei in Deutschland lebenden UMF. Zudem verweist sie auf die Notwendigkeit der Implementierung rechtlicher und sozialer Standards für UMF in Deutschland.
Abstract
(Englisch)
Little is known about the long-term course of mental health of unaccompanied minor refugees (UMR) living in Exil. The aim of the present work was to observe the long-term course of symptom severity of PTBS, depression, emotional and behavioral problems and to investigate if the number of traumatic experiences, as well as post-migration living conditions (i.e. school education, occupation, residential setting, frequency of flat changes and asylum status) affect the long-term course of mental health. Out of the 57 UMR who participated in a first survey, 20 UMR were interviewed about 18 months later during present thesis about their mental health and their living situation in Germany through standardized and structured interviews. The UMR were between 17 and 22 years old, all male, except for one female, and from different countries of origin. The results indicate a chronic course of psychological distress. Further, post-migration living conditions are important for the long-term course of mental health of UMR living in Germany. The length of school education in Germany was highly positive related to the long-term development of depression, internalizing and externalizing problems. Moreover, UMR who were employed did have an aggravation of their PTBS symptom severity, while UMR without an occupation showed reduced symptom severity. However, the number of traumatic events and all other examined post-migration factors do not influence the long-term course of mental health significantly. The study offers first indications of potential protective and risk factors for the long-term course of mental health of UMR living in Germany. Furthermore, they emphasize the need of implementing juridical and social standards for UMR in Germany.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
unaccompanied minor refugees trauma post-migration follow-up study mental health
Schlagwörter
(Deutsch)
unbegleitete minderjährige Flüchtlinge Trauma Postmigration Verlaufsstudie psychische Gesundheit
Autor*innen
Ramona Luca
Haupttitel (Deutsch)
Traumatische Erfahrungen, Postmigrationssituation und die psychische Gesundheit unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge
Hauptuntertitel (Deutsch)
Ergebnisse einer Verlaufstudie
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
109 Seiten : Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Brigitte Lueger-Schuster
Klassifikationen
77 Psychologie > 77.56 Jugendpsychologie ,
77 Psychologie > 77.69 Sozialpsychologie: Sonstiges ,
77 Psychologie > 77.70 Klinische Psychologie
AC Nummer
AC12664182
Utheses ID
34506
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1