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Deutschsprachige Übersetzungen der "Poems of Ossian" im Feld des Sturm und Drang
eine vergleichende Studie
Jakob Cencig
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Englisch UF Deutsch
Betreuer*in
Murray G. Hall
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.38958
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30440.40256.537966-8
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Ossian-Dichtungen des Schotten James Macpherson entfachten nach Veröffentlichung der ersten Fragmente 1760 eine große Euphorie, die auch den deutschsprachigen Raum erfasste. Ossian wurde als neue schriftstellerische Autorität erfasst, die für Unmittelbarkeit des Ausdrucks, Naturverbundenheit und Melancholie stand. Ebendiese Themen waren auch in der literarischen Strömung des Sturm und Drang vorherrschend, in welcher Ossian stark rezipiert und auch vielfach übersetzt wurde, am prominentesten wohl im Werther Goethes. Diese Diplomarbeit widmet sich den deutschsprachigen Ossian-Übersetzungen, die von Autoren wie Herder, Bürger, Goethe, Lenz und anderen verfasst wurden, die alle eine Verbindung zum literarischen Feld des Sturm und Drang haben. Zunächst wird in der Studie eine Einführung in die literarische Übersetzungsforschung, in die Epoche des Sturm und Drang und zu den einzelnen Autor_innen – jeweils mit Hinblick auf das Phänomen Ossian – gegeben. Daran schließt ein analytischer Teil an, in welchem die Übersetzungen jeweils gleicher Teile von Macphersons Werk kontrastiv gegenübergestellt werden, um gemeinsame Muster sowie individuelle Herangehensweisen herauszuarbeiten. Der Fokus liegt auf Lexik und Syntax – hier sollen Variationen innerhalb der Übersetzungen gefunden werden. Das Ziel der Analyse ist schließlich eine Charakterisierung der einzelnen Übersetzungen. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass im breiten Spektrum von Übersetzungen zwei wesentliche Zugänge unterschieden werden können: zum einen ein philologisch-textnaher (hier sind Herders Übersetzungen prototypisch), zum anderen ein poetisierender Zugang, bei dem vor allem auf lexikalischer Ebene viel modifiziert wird (besonders stark ist das bei Bürger zu beobachten). Es sind vor allem letztere Übersetzungen, in welchem sich das Potential von Übersetzungen zeigt, für die Zielsprache produktiv wirksam zu sein. Hier finden sich eine Vielzahl an Neologismen und Rekombinationen, die für den Sturm und Drang charakteristisch sind. Es zeigt sich folglich, welchen Einfluss interkultureller literarischer Transfer auf Strömungen, die zunächst nationalsprachlich aufgefasst werden, haben kann.
Abstract
(Englisch)
When the Scotsman James Macpherson published a collection of poems that he claimed would constitute part of a lost epic in 1760, Ossian (the assumed author of that epic) soon became a widely regarded and influential literary phenomenon. The work was soon euphorically discussed among literary circles in the German-speaking world. The melancholic nature poetry of the “primitive bard” inspired several literary movements in the late 18th and early 19th century, both on a poetological and an ideological level. This paper aims to investigate the reception of Ossianic poetry in the German Sturm und Drang by analysing and comparing translations by eight different writers, among them Bürger, Goethe, Herder and Lenz. The study thus combines previous findings on Ossian and his reception and the literary era of the Sturm und Drang with methodology from translation studies and comparative literature and linguistics. In the first part of the paper, an introduction to the thematic fields of literary translation, the Poems of Ossian and the Sturm und Drang is given. This is followed by a close analysis of exemplary translations. This part of the study is mainly interested in the lexis and syntax of the translations and identifies notable variations therein. The findings of the textual analysis are used to characterise the translations. The characterisations show how the translators dealt with the linguistic and cultural difference between source and target text and whether the translation shows stylistic patterns that are characteristic of the Sturm und Drang era. The paper concludes that while there are a great variety of translations of Ossian in the Sturm and Drang, two principal approaches can be distinguished. One group of translators edits the text (e.g. Herder) with philological scrutiny and attempts to make as little changes to the diction of the source texts as possible, while the other group (e.g. Bürger) stylizes the text in varying degrees, thus removing features that would mark it as “foreign”. Especially the texts of the latter group show that the process of translation can have a renewing effect on the target language. In these texts, numerous examples of neologisms and recombinations can be found. Consequently, the interaction of the literary transfer of Ossianic poetry and the development of literary style in the Sturm und Drang becomes apparent in these examples.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Ossian Translation Macpherson
Schlagwörter
(Deutsch)
Ossian Übersetzung Sturm und Drang Bürger Goethe Herder Lenz Petersen Stolberg Macpherson
Autor*innen
Jakob Cencig
Haupttitel (Deutsch)
Deutschsprachige Übersetzungen der "Poems of Ossian" im Feld des Sturm und Drang
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine vergleichende Studie
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
110, IV S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Murray G. Hall
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.71 Literaturgeschichte ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.93 Literarische Stoffe, literarische Motive, literarische Themen ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.94 Literarische Einflüsse und Beziehungen, Rezeption ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.95 Literarische Übersetzung
AC Nummer
AC12647913
Utheses ID
34511
Studienkennzahl
UA | 190 | 344 | 333 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1