Detailansicht

Haftung und Auskunftspflicht von Forenbetreibern nach MedienG und ECG
Franz Lippe
Art der Arbeit
Master-Thesis (ULG)
Universität
Universität Wien
Fakultät
Postgraduate Center
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Universitätslehrgang Informations- und Medienrecht
Betreuer*in
Peter Zöchbauer
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.38961
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29359.48652.219161-3
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Verpflichtungen des Betreibers eines Online- Diskussionsforums gegenüber dem von einem Posting in seinen Persönlichkeitsrechten Verletzten. Das Augenmerk wird auf die Geltendmachung eines medienrechtlichen Entschädigungsantrags gegenüber dem Forenbetreiber gelegt. Dabei können die Haftungsausschlussgründe einerseits des MedienG, nämlich iSv § 6 Abs 2 Z 3a, § 7 Abs 2 Z 5, § 7a Abs 2 Z 5 sowie § 7b Abs 2 Z 4a MedienG, andererseits des ECG, nämlich iSv § 16 Abs 1 ECG zusammentreffen: Während es einerseits auf die Sorgfalt (ua) des Medieninhabers in Bezug auf Inhalte Dritter ankommt, stellt § 16 Abs 1 ECG letztlich auf das unverzügliche Entfernen bzw Sperren des rechtswidrigen Inhalts ab. Die Anwendbarkeit des jeweiligen Haftungsausschlussregimes setzt eine exakte Prüfung voraus, ob der Forenbetreiber als Medieninhaber und/oder als Host-Provider in Bezug auf den fremden Beitrags zu qualifizieren ist. Nur bei Qualifikation des Medieninhabers auch als Host-Provider tritt die Frage auf, wie die beiden Haftungsausschlussgründe ineinander spielen, wobei der Umfang des Haftungsausschlussgrunds iSv § 6 Abs 2 Z 3a, § 7 Abs 2 Z 5, § 7a Abs 2 Z 5 sowie § 7b Abs 2 Z 4a MedienG entgegen jenem des § 16 Abs 1 ECG sehr vom Einzelfall abhängt. Die Vorgaben von § 16 Abs 1 ECG sind aber zumindest zu erfüllen, um auch der geforderten Sorgfalt im Sinne jener Normen des MedienG zu entsprechen. Ob der Forenbetreiber weitere Maßnahmen treffen muss, hängt insbesondere von der Person des Medieninhabers und der Ausgestaltung des Forums ab. Von dieser Prüfung hängt auch die Auskunftspflicht des Forenbetreibers gegenüber dem Anspruchsteller hinsichtlich Namen und Adresse des Posters iSd § 18 Abs 4 ECG ab, wenngleich unter Umständen eine analoge Anwendung dieser Norm auf den Medieninhaber als Content-Provider argumentiert werden könnte. Nichtsdestotrotz lässt die Rechts- und Faktenlage eine erfolgversprechende Rechtsverfolgung des Posters idR nicht zu: sei es, dass der Forenbetreiber über die Daten nicht verfügt bzw dies schlicht behauptet, sei es, dass die bekannt gegebenen Daten für die Rechtsverfolgung des Posters für sich genommen nicht ausreichen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
ECG MedienG Forenbetreiber Forum Foren Haftungsausschluss Haftung Auskunftspflicht Auskunft Haftungsprivileg
Autor*innen
Franz Lippe
Haupttitel (Deutsch)
Haftung und Auskunftspflicht von Forenbetreibern nach MedienG und ECG
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
44 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Peter Zöchbauer
Klassifikation
86 Recht > 86.59 Medienrecht
AC Nummer
AC13033379
Utheses ID
34514
Studienkennzahl
UA | 992 | 942 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1