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"Bertolt Brechts Drama 'Mutter Courage und ihre Kinder' im Kontext seiner Entstehungszeit und die Neuinszenierung durch David Bösch am Wiener Burgtheater 2013"
Michaela Landbauer
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Theater-, Film- und Medientheorie
Betreuer*in
Monika Meister
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.38992
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29554.74357.757360-8
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Wieso inszeniert man heute noch ein Stück von Bertolt Brecht? Das ist eine zentrale Fragestellung dieser Masterarbeit, die zunächst ausgewählte Lebensstationen des Autors und Stückeschreibers Brecht aufgreift, die für das im Fokus stehende Stück Mutter Courage und ihre Kinder von Bedeutung sind und danach einige Begründungen findet. Brecht, der die Figur der Mutter Courage stets kritisierte und veränderte, wird im ersten Abschnitt dieser Arbeit mit Bezug auf Brecht-Forscher wie Jan Knopf, Klaus-Detlef Müller oder Werner Hecht in seiner Gegenwart verortet, um die Entstehung des Courage-Stücks geschichtlich sowie politisch einzuordnen. Neben der Klärung einiger wichtiger Begrifflichkeiten wie Brechts epischem Theatermodell, seinem Kunstverständnis, seine Äußerung zu dem Zusammenhang von Krieg und Bild oder auch der Erläuterung seines Realismusbegriffs nähert sich die vorliegende Arbeit an die Brechtsche Art der Theaterdokumentation an, die Modellbücher, um in weiterer Folge auf das für das Stück relevante Couragemodell einzugehen. Diese Arbeit geht in einem zweiten Abschnitt auf den Grund ein, weswegen Brecht die Handlung seines Courage-Stücks im Dreißigjährigen Krieg ansetzt, der im 17. Jahrhundert einzuordnen ist und damit zur Zeit, in der der Autor das Stück verfasste, bereits etwa 200 Jahre zurücklag. Neben Brechts Kenntnis über diesen Krieg wird auf Quellen eingegangen, auf deren der Bezug des Stückeschreibers manifest ist, weiter auf die Entstehung zur Zeit des beginnenden Zweiten Weltkriegs im skandinavischen Exil und die Form des Stücks. Die Uraufführung 1941 durch Leopold Lindtberg findet deswegen Erwähnung, da sie den Anlass für Brecht darstellte, die Figur der Mutter Courage umzuschreiben. Mit der Nennung vierer Einstudierungen, die Brecht selbst inszenierte, werden Veränderungen aufgezeigt, die das Stücks erfuhr. Auch die länderübergreifende, wachsende Bedeutung Brechts und seines Schaffens wird erwähnt, etwa mit Bezug auf Roland Barthes. Weitere wichtige Quellengrundlagen dieses zweiten Teils machen wiederum Müller und Hecht, aber auch etwa Jan-Esper Olsson aus. Der dritte und letzte Abschnitt der Arbeit behandelt die gegenwärtige Inszenierung des Courage-Stücks im Wiener Burgtheater durch Regisseur David Bösch, die in der Spielzeit 2013/14 Premiere hatte. Diese wird auf Aktualisierungen, aber auch an Annäherungen an Brechts Theaterstil sowie Zitate des Autors hin betrachtet. Der weitere Fokus liegt auf dem Bühnenbild und der Kostümierung, um in Folge Figurencharakteristiken und Liederanalysen zu präsentieren. Sechs exemplarische Szenen geben Einblick in von Bösch angewandte Verfremdungen, zeigen aber auch Momente von Einfühlung auf, die sich von Brechts epischem Modell entfernen. Einem Blick auf das Schaffen Böschs sowie die zu dieser Inszenierung verfasste Theaterkritik folgt eine Betrachtung von Gründen für eine Rechtfertigung einer Inszenierung dieses Antikriegsdramas in unserer heutigen Zeit, die sich etwa auf Äußerungen Elfriede Jelineks, Claus Peymanns, aber auch der Mutter Courage der Burgtheater-Inszenierung, Maria Happel, beziehen, auch eigene Ansätze fließen ein. Die Arbeit kommt zu dem Schluss, dass dieses Stück Brechts einige Punkte beinhaltet, die zeitloser Natur sind, in diesem Sinne eine heutige Inszenierung, nicht zwingend in der Art Brechts, rechtfertigen. Ausgewählte Szenenfotos finden sich im Anhang dieser Arbeit. Sie sollen der Anschaulichkeit der beschriebenen Szenen und Figuren dienen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Bertolt Brecht Mother Courage and Her Children Epic Theatre Distancing Effect Burgtheater David Bösch
Schlagwörter
(Deutsch)
Bertolt Brecht Mutter Courage und ihre Kinder Episches Theater Verfremdung Burgtheater David Bösch
Autor*innen
Michaela Landbauer
Haupttitel (Deutsch)
"Bertolt Brechts Drama 'Mutter Courage und ihre Kinder' im Kontext seiner Entstehungszeit und die Neuinszenierung durch David Bösch am Wiener Burgtheater 2013"
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
138 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Monika Meister
Klassifikationen
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.99 Wissenschaft und Kultur allgemein: Sonstiges ,
24 Theater > 24.13 Theatergattungen, Theatersparten
AC Nummer
AC13037957
Utheses ID
34542
Studienkennzahl
UA | 066 | 582 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1